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News des 24. November 2022

Gemäß der PC Games Hardware ist die GeForce RTX 4080 inzwischen tatsächlich im deutschen Einzelhandel auf die Preislage der UVP abgesunken. Hierbei handelt es sich nicht einmal nur um einen vereinzelten Bestpreis, vielmehr sind derzeit zwei Karten in drei Händler-Angeboten exakt zur UVP von 1469 Euro lieferbar, während immerhin 6 Karten in 12 Händler-Angeboten für unter 1500 Euro angeboten werden. Dies ändert natürlich nichts am generell falschen Preispunkt der GeForce RTX 4080, drückt aber aus, dass die Händler auf ihrer Ware derzeit eher denn sitzenbleiben – und somit ungewöhnlich früh den Preiskampf der Einzelhändler untereinander anfachen. Der zuletzt wieder leicht freundlicher tendierende Wechselkurs könnte diesen Preiskampf zusätzlich antreiben, denn jener eröffnet einen gewissen preislichen Spielraum sogar unterhalb der UVP (welche mit 0,97 Dollar/Euro gerechnet wurde, im Gegensatz zu derzeit 1,04 Dollar/Euro).

16. Okt. 22. Nov. 24. Nov.
GeForce RTX 4090 2300-2650€ 2190-2500€ 2220-2500€
GeForce RTX 4080 - 1500-1600€ 1470-1550€
lieferbare Händlerpreise gemäß Geizhals, ohne eBay-Angebote

Die Preise der GeForce RTX 4090 tendieren dagegen minimal höher als vor zwei Tagen – was aber nichts sagen muß, gewisse Schwankungen je nach Tagesform sind hierzu immer mal wieder zu verzeichnen. Auffallend bei genauen Blick in die Händlerangebote zur GeForce RTX 4090 ist dabei, dass die absoluten Bestpreise von ab 2172 Euro durchgehend und mehrfach von eBay-Verkäufern gehalten werden (vorstehende Auflistung enthält die Preislagen ohne eBay-Angebote). Normalerweise sind eBay-Angebote nie derart gut mit dabei, was im Fall der GeForce RTX 4090 eventuell darauf hindeutet, dass den eBay-Verkäufern die Felle wegzuschwimmen drohen und jene daher so schnell wie möglich ihren Bestand noch rauszuwerfen versuchen. Für Scalper und Reseller sind augenscheinlich weder GeForce RTX 4080 noch GeForce RTX 4090 ein echtes Geschäft, vermutlich dürfte auch die GeForce RTX 4090 in Richtung Jahresende dann nahe der UVP (von 1949 Euro) tendieren. Natürlich könnte man auch argumentieren, dass es bei derart hohen Preislagen keine große Kunst ist, den Wiederverkäufern deren Geschäft zu vermiesen.

VideoCardz machen auf nochmals etwas niedrigere Ryzen 7000 Preise bei Amazon USA aufmerksam: Der Ryzen 9 7950X wird dort bei 550 Dollar notiert, nochmals leicht besser als die zuletzt angegebenen 574 Dollar. Diese Preislage ist sogar tiefer als dass, was der AMD-Shop selber aufruft, wo man diese Prozessoren genauso ordern kann (die Übersichts-Seite des AMD-Shops zeigt Preise anderer Einzelhändler an, zu den AMD-eigenen Preisen kommt man mittels "Verfügbarkeit auf AMD.com prüfen"). Trotz tagesaktueller Währungskurs-Umrechnung im AMD-Shop ergibt sich dennoch derzeit nirgendwo die Situation, dass die Bestpreises des deutschen Einzelhandels geschlagen werden. Gleichfalls gilt weiterhin, dass die eigentliche Problematik von AMDs Ryzen-7000-Prozessoren in der teuren AM5-Plattform liegt, speziell bei den teuren Mainboards.

Listenpreis Retail US Retail DE AMD-Shop
Ryzen 9 7950X $699 / 849€ $550  (-21%) ab 648€  (-24%) $574 / 655€
Ryzen 9 7900X $549 / 669€ $474  (-14%) ab 518€  (-23%) $474 / 541€
Ryzen 7 7700X $399 / 479€ $349  (-13%) ab 388€  (-19%) $349 / 398€
Ryzen 5 7600X $299 / 359€ $249  (-17%) ab 269€  (-25%) $249 / 285€
aktuelle Einzelhandels-Preise gemäß Amazon USA (via VideoCardz) & Geizhals

Ob der im neuen Jahr anstehende A620-Chipsatz daran etwas gravierendes ändern kann, wäre zudem zu bezweifeln: Jener soll laut der letzten Gerüchte-Lage sowieso erst im zweiten Quartal antreten. Zudem gibt es mit diesen Einsteiger-Chipsätzen üblicherweise (im OEM-Stil) stark abgespeckte Mainboards, welche eher nur für günstigstmögliche Office-PCs gedacht sind. Weiterhin fehlend sind für AMD die vernünftig ausgestatteten AM5-Platinen im Preisbereich von 100-150 Euro, wenn derzeit weiterhin die billigsten AM5-Platinen bei 180 Euro anfangen und die günstigsten Platinen außerhalb des B650-Chipsatzes gar erst bei 260 Euro. Angesicht der Geschwindigkeit von deren Preisbewegung wird es mindestens ein halbes Jahr dauern, ehe dort ein gewisses Normal-Maß eingekehrt sein könnte. Möglicherweise auch deswegen hat AMD offiziell ausgedrückt, dass es diese abgesenkten Prozessoren-Preise nur zeitlich limitiert gibt – weil das eigentliche Problem der hohen Plattform-Kosten seine Zeit brauchen wird, um sich auszufransen.

Heise berichten über (geschäftliche) Erfolge für Samsungs 3nm-Fertigung, für welche wohl Baidu, IBM, nVidia und Qualcomm als Kunden gewonnen werden konnten. Samsungs 3nm-Node hat einen technologischen Vorteil gegenüber TSMC in Form der erstmaligen GAA-Verwendung, was es bei TSMC erst mit dem nachfolgenden 2nm-Node geben wird. Ob dies dann auch in der Praxis besser ist, ergibt sich natürlich erst viel später bei konkreten Produkten. Zudem scheint TSMC nach wie vor einen Zeitvorteil zu haben, denn die 3nm-Fertigung geht bei TSMC derzeit in die Massenfertigung über (erst einmal nur für Apple), steht bei Samsung hingegen erst im Jahr 2024 an. Wie üblich ist zudem unklar, wie groß die Vorbestellungen der genannten Chip-Entwickler bei Samsung tatsächlich sind – manche dürfte sich auch einfach nur abgesichert haben für den Fall, dass die Preislage bei TSMC ins Unerträgliche steigt.

Generell muß die ganze Halbleiter-Branche darauf hoffen, dass Samsung mal wieder etwas technologisch führendes zustande bekommt, weil man ansonsten an der Leistungsspitze viel zu sehr auf TSMC angewiesen ist und TSMC sich diese Position bekannterweise fürstlich bezahlen läßt. Wie gut Intel eines Tages als Auftragsfertiger werden kann, steht hingegen in den Sternen – darauf kann man derzeit leider noch nicht setzen. Ohne echten Wettbewerb auch an der Leistungsspitze bei den führenden Fertigungs-Nodes geht aber einfach die Preislage zu sehr nach oben, was sich angesichts der zuletzt sowieso gestiegenen Gerätepreise immer weniger gut kaschieren lassen wird. Bezogen speziell auf nVidia könnte Samsungs 3nm-Fertigung ein Kandidat für die wohl Ende 2024 anstehende "Blackwell"-Generation sein, sowohl im HPC- als auch Gaming-Bereich. Festlegungen hierzu muß nVidia derzeit zwar noch nicht treffen – doch dies steht spätestens 2023 an, wenn es dann stark in Richtung Design-Ende dieser nächsten Chip-Generation geht.

Wie WinFuture berichten, findet sich in den Dokumenten zur Anhörung der Wettbewerbs-Hüter bei der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft ein bemerkenswerter Satz zum Zeitpunkt der nächsten Konsolen-Generation: Danach geht Microsoft von "frühestens Herbst 2028" aus. Dies dürfte erst einmal nur auf Microsofts eigene Pläne bezogen sein, doch eigentlich sollte Sony davon nicht deutlich abweichen – bzw. müsste Microsoft automatisch reagieren, falls dies der Fall wäre. Natürlich kann sich im Laufe der Zeit noch einiges ändern, aber so scheint derzeit wohl die Microsoft-Planung für die nächste Xbox-Generation zu liegen – Baujahr 2028. Dies wäre ungewöhnlich viel Zeit nach dem Release der aktuellen Konsolen-Generation Ende 2020, normalerweise rechnet man bislang nur mit 6-7 Jahren für eine Konsolen-Generation. Vor allem aber legt dies durchaus eine Refresh-Generation zu XBSX und PS5 nahe, wenngleich auch nicht alsbald, sondern eher denn Richtung 2024/25.