24

News des 24. Mai 2024

VideoCardz berichten auf Basis (bekannter) fernöstlicher Gerüchtequellen über eine Namensänderung bei den kommenden Strix-Point-basierten APIs: Nicht mehr "Ryzen AI 100", sondern vielmehr "Ryzen AI 300" sollen sich jene nennen. Der Nummernsprung ist natürlich auf Intel gemünzt, deren kommende Lunar-Lake- und Arrow-Lake-basierten Prozessoren unter der "Core Ultra 200" Familie laufen werden. AMD wollte hierbei Nummern-technisch nicht zurückstecken, wobei man es durchaus übertrieben hat – zugunsten der besseren Zuordnung bezüglich des grob gleichen Release-Zeitraums wäre "Ryzen AI 200" zweckmäßiger gewesen. Besondere Lorbeeren gibt es für AMDs neues Namensschema aber sowieso nicht, denn wie üblich wird alles dem Marketing untergeordnet ("AI"), anstatt etwas wirklich nachvollziehbares und damit nützliches aufzubauen (Beispiel hierfür).

AMD Desktop AMD Mobile Intel Desktop Intel Mobile
Ryzen 7000/8000
(Zen 4, Raphael & Hawk Point)
Ryzen 7000/8000
(Zen 4, Phoenix & Hawk Point)
Core i-14000
(Raptor Lake)
Core Ultra 100
(Meteor Lake)
Ryzen 9000
(Zen 5, Granite Ridge)
Ryzen AI 300
(Zen 5, Strix Point)
Core Ultra 200
(Lunar Lake & Arrow Lake)
? ? Core Ultra 300
(Panther Lake)
? ? Core Ultra 400
(Nova Lake)

nVidias CEO Jensen Huang hat im Analysten-Gepräch zu den jüngsten Quartalszahlen ausdrücklich betont, dass es in Jahresfrist die nächste Chip-Generation von nVidia geben wird. Die bisherigen nVidia-Ausführungen zu diesem Thema haben immer die Möglichkeit offengelassen, dass es sich nur um einen Produkt-Refresh auf weiterhin derselben Technik-Basis handeln könnte. Nunmehr ist aber klar, dass nVidia für 2025 regelrecht neue Chips und nicht nur neue Produkte ansetzt. Allerdings ist die Rede generell eher bezogen auf HPC/AI-Technik und mit dieser Aussage eines Einjahres-Rhythmus dürfte auch nichts anderes gemeint sein: nVidia will nunmehr jedes Jahr einen neuen HPC/AI-Chip bringen, für das nächste Jahr demzufolge "Rubin". Mit der Entwicklung auf dem Gebiet der Gaming- bzw. Consumer-Chips dürfte dies nichts zu tun haben, jene bleibt aller Vermutung nach beim Zweijahres-Rhythmus – und entkoppelt sich somit von der Entwicklung auf dem HPC/AI-Gebiet.

Well, I can announce that after Blackwell, there's another chip. And we are on a one-year rhythm.
Quelle:  nVidia-CEO Jensen Huang im Analysten-Gespräch zu den letzten nVidia-Quartalszahlen am 22. Mai 2024, festgehalten von Seeking Alpha

Twitterer 'Darkmont' zeigt in zwei Tweets – No.1 & No.2 – einige Dokumente zur Arbeit an den kommenden Speicherstandards LPDDR6 und DDR6. Zumindest dem DDR6-Dokument ist zu entnehmen, dass jenes von vor dem zweiten Quartal 2023 stammt, ergo einen früheren Diskussion-Stand abbildet. Seinerzeit war beispielsweise noch nicht klar, ob DDR6-Speicher ein anderes Signalverfahren benutzen wird: Das bisher gewohnte NRZ-Verfahren oder aber eben PAM – was auf PAM3 wie bei GDDR7 oder PAM4 wie bei GDDR6X hinauslaufen könnte. Hiermit würde man auf mehr übertragene Bits pro Takt setzen, was hilft, die benötigten Taktraten für die gewünschte Leistungssteigerung zu bändigen. Denn beide Speicherstandards wollen mal wieder eine Verdopplung der maximalen Datenrate erreichen, bei DDR6 würde dies dann 17,6 Gbps entsprechen (nachdem DDR5 kürzlich erst auf bis zu DDR5/8800 JEDEC-spezifiziert wurde). Relevanter Punkt ist, dass mit einer finalen Spezifikation für DDR6 erst in Jahresfrist zu rechnen ist bzw. vor dem dieses Jahr zu erwartenden "Draft" auch keiner der Hardware-Hersteller seine Arbeit hierzu aufnimmt.

Vom Draft ausgehend braucht es sicherlich zwei Jahre, ehe ein neuer Speicher-Standard mittels dem passenden Speicherinterface in der CPU praktisch nutzbar würde. Dies kann durchaus auch schon gut anderhalb Jahre nach der finalen Spezifikation sein, wie der Fall von DDR5-Speicher zeigt (finale Spezifikation im Juni 2020, die ersten Consumer-Prozessoren gab es dann im November 2021 mittels des Launches von Alder Lake). DDR5 traf seinerzeit allerdings auf Umstände, wo das vorhergehende DDR4 sehr gut ausgereizt war bzw. die praktisch verfügbaren DDR4-Taktraten dessen JEDEC-Spezifikation (max. DDR4/3200) weit überboten haben. Die CPU-Hersteller, welche ihre Prozessoren offiziell nur für JEDEC-Taktraten auslegen können, hatten also ein starkes Eigeninteresse des Sprungs auf DDR5. Heuer nun besteht noch einiger Spielraum bis hin zu DDR5/8800, könnten die CPU-Hersteller zumindest für Consumer-Prozessoren (Server-Prozessoren sind eine andere Geschichte) durchaus keinen so schnellen Wechsel auf den nächsten Speicher-Standard anstreben.

TweakPC berichten über BIOS-Updates seitens MSI, mittels welchen die CEP-Schutzfunktion für weitere CPU-Modelle auf Basis von Intels "Alder Lake" und "Raptor Lake" deaktiviert werden kann. Versprochen werden hohe Performancegewinne und geringere CPU-Temperaturen aufgrund einer niedrigeren CPU-Spannung, sprich das ganze wird über klassisches Untervolting erreicht. Dies erscheint zumindest aktuell, wo immer noch Intels Stabilitätsprobleme mit eben jenen CPU-Modellen köcheln, als irgendwie aus der Zeit gefallen – gerade wo Intels nunmehr für alle Mainboard-Hersteller mehr oder weniger verbindliche default-Einstellungen ausdrücklich die Aktivierung von CEP verlangen. Aber auch ganz generell sollten die Mainboard-Hersteller sowohl an Schutzfunktionen sowie an der CPU-Spannung nicht herumfummeln – dies sind genau diese Themengebiete, wo man streng den Standard bieten und dem Nutzer rein manuell setzbare Übertaktungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen sollte.