Im Chiphell-Forum ist eine GB202-Platine im Vollausbau des Grafikchips aufgetaucht, somit womöglich die Vorlage einer (noch hypothetischen) "Blackwell Titan". Irritierenderweise wurde der Chip allerdings "GB202-200" genannt, was eine kleinere Nummer ist als die "GB202-300" der GeForce RTX 5090. Dafür, dass die Angaben des Chiphell-Posters stimmen, spricht allerdings der zu sehende Vollausbau des Speichers (eine kleinere Chip-Version dürfte dann vermutlich mit kleinerem Speicherinterface und weniger VRAM antreten) sowie die gleich zwei 12poligen Stromstecker. Denkbarerweise hat nVidia hier einfach an der Codenummer des Grafikchips gespielt, um in etwaigen Frachtpapieren nicht kenntlich zu machen, dass es sich hierbei sinngemäß um eine "GB202-450" handelt, sprich einen GB202-Chip im Vollausbau und auf die Spitze getrieben.

Ob nVidia diese Vorlage nun für eine "Blackwell Titan" nutzt, bleibt dennoch offen. Der Chip hat ein viel zu frühes Baudatum, um die direkte Vorbereitung einer neuen Titan-Karte zu sein – welche in jedem Fall später antritt, nachdem das initiale RTX50-Portfolio durch ist und sicher im Markt steht. Gut möglich, dass nVidia hier einfach nur gespielt hat bzw. sehen wollte, was maximal möglich ist. Gut möglich auch, dass es solche Exemplare zu jedem vorherigen nVidia-Spitzenchip genauso gab, auch bei denen, die nie im Vollausbau in den Markt gebraucht wurden. Letztlich immer eine Möglichkeit ist, dass solche Arbeiten zuerst zugunsten von entsprechenden Workstation-Lösungen ergehen, nicht zwingend für den Gamer-Markt gedacht sind. Generell ist hier eher von einer Machbarkeits-Studie auszugehen, nicht zwingend der direkten Vorbereitung einer Titan- oder Workstation-Karte. Eine entsprechende Titan-Karte kann natürlich dennoch (später) erscheinen, angesichts der beachtbaren Differenz zwischen GeForce RTX 5090 und dem GB202-Vollausbau (170 ≤ 192 SM) ist dies eine gangbare These.

Derweil kommen von mehreren verschiedenen Quellen weitere negative Berichte zur Lieferbarkeit von GeForce RTX 5080 & 5090 herein: Dan Nystedt @ X berichtet (sehr gut vernetzt) aus der Hersteller-Szene in Ostasien, Harukaze5719 @ X zitiert einen BenchLife-Bericht und Custom-PC-Hersteller PowerGPU @ X kann über seine ganze eigenen Erfahrungen berichten. Leider muß man dies aufgrund der Vielzahl an gleichlautenden Berichten somit Ernst nehmen. Eine gewisse Abschwächung kann allein Twitterer MEGAsizeGPU notieren, welcher darauf aufmerksam macht, dass es wegen des anstehenden chinesischen Neujahrsfests (28. Januar bis 12. Februar) zu den damit üblichen Verzögerungen in der Lieferkette in Ostasien kommt – und es danach einige Zeit braucht, damit wieder alles termingerecht passiert.

nVidia’s latest high-end gaming GPUs, GeForce RTX 5080 and RTX 5090 are in short supply, with prices in some areas having already doubled, media report, adding supplies are expected to remain tight until late in the 1st quarter or in 2nd quarter.
Quelle:  Dan Nystedt @ X am 21. Januar 2025
 
Benchlife confirmed there are not many RTX 50 supplies on the market. This is mainly due to communication issues between nVidia and AIC, as well as the Spring Festival (Lunar Year) factors are expected to improve in February.
Quelle:  Harukaze5719 @ X am 21. Januar 2025
 
The launch of the RTX 5090 will be the worst when it comes to availability. Already being told to expect it to be that way for the first 3 months.
Quelle:  PowerGPU @ X am 21. Januar 2025
 
Don't panic! The limited initial supply of RTX50 is just because of a thing called *check notes* the spring festival!
Quelle:  MEGAsizeGPU @ X am 21. Januar 2025

Der Marktstart-Termin von GeForce RTX 5080 & 5090 ist (mit dem 30. Januar) diesbezüglich wohl eher unpassend angesetzt, andererseits spielten bei der Terminfestsetzung sicherlich auch andere Faktoren eine Rolle. Mit Sicherheit kann man somit von gewissen Problemen zum Marktstart von GeForce RTX 5080 & 5090 ausgehen, die es selbst bei überragenden Liefermengen geben würde. Passen zudem die initialen Liefermengen sowieso nicht, dann ist eben wegen des chinesischen Neujahrsfest eine Lösung nicht vor Ende Februar zu erwarten. Wenn die Lieferschwierigkeiten länger anhalten sollten, dann jedoch bewahrheiten sich die düsteren Prognosen jener Twitterer. Als sicher kann dies derzeit jedoch nicht angesehen werden, faktisch vor jedem größeren Grafikkarten-Launch gibt es derart Geraune. Aufzupassen gilt zudem auf einen etwaigen Unterschied zwischen USA und dem Rest der Welt, da wegen der neuen US-Zölle die Grafikkarten-Hersteller wohl bewußt vornehmlich in die USA geliefert haben.

Jener hierzu zitierte Bericht seitens BenchLife will auch Termine für GeForce RTX 5070 & 5070 Ti "wissen" – wobei dem genauen Wortlaut sehr wohl zu entnehmen ist, dass es sich hierbei eher denn um Annahmen seitens BenchLife handelt. Demzufolge nimmt man an, dass die GeForce RTX 5070 Ti gegen Mitte bis Ende Februar erscheint, die GeForce RTX 5070 non-Ti hingegen vielleicht erst Anfang März. Letzteres dürfte nVidia sicherlich zu verhindern versuchen, nachdem man zur CES der Karte einen Liefertermin von "February 2025" mitgegeben hat. Der Termin zur GeForce RTX 5070 Ti ist hingegen eher selbsterklärend, wenn wie gesagt bis zum 12. Februar das chinesische Neujahresfest läuft und daher in China & Taiwan viele Arbeit nicht getan bzw. verschoben wird.

Wir gehen davon aus, dass die GeForce RTX 5070 Ti Mitte bis Ende Februar erscheinen wird. Die GeForce RTX 5070 muss möglicherweise bis Anfang März warten.
Quelle:  BenchLife am 21. Januar 2025, maschinell ins Deutsche übersetzt (leicht gekürzt)

Twitterer HXL hatte vor einigen Tagen schon einmal auf ein neues BIOS-Feature bei AMD-Prozessoren namens "Gaming Adaptive CCD parker" hingewiesen – und zeigt mit einem neueren Tweet jenes nunmehr bei einem Ryzen 9 9950X in Aktion. Der Feature-Name legt es schon nahe, dass hierbei schlicht einer der beiden CCDs von AMDs 12- und 16-Kernern schlafengelegt wird, was im Gaming-Einsatz bei dem einen oder anderen Spiel von Vorteil sein kann, insbesondere auf X3D-Prozessoren aber natürlich höchst effektiv sein dürfte. Der Vorteil gegenüber anderen Methoden (wie der festen Deaktivierung von CCDs) liegt logischerweise darin, dass man die schlafengelegten CCDs auch dynamisch wieder unter Windows aufwecken kann – dann, wenn das Spiel vorbei ist und wieder die Arbeit ansteht. Die Methode der festen BIOS-Deaktivierung war und ist letztlich nie wirklich Alltags-tauglich, mit diesem Schlafenlegen von einzelnen CCDs könnte AMD endlich jenes Feature gefunden haben, welches den bestmöglichen Betrieb ohne Reboot ermöglicht.

Wie VideoCardz berichten, war die Arc B570 im Laufe des Dienstag (kurzfristig) für 249 Euro bei der Mindfactory im Rahmen der "Mindstar" Sonder-Deals erhältlich. Jenes Angebot ist dort derzeit aber schon wieder entschwunden, dieselbe ASRock-Karte wird nunmehr bei der Mindfactory für ~289 Euro gelistet – und damit teurer als andere Angebote zur Arc B570 und zudem preislich der Arc B580 (ab 299 Euro, sofern man Intels "Limited Edition" bei Notebooksbilliger ergattern kann) viel zu nahe. Zugegebenerweise wären 249 Euro für die Arc B570 ein nachdenkenswerter Preis gewesen, aber da das Angebot viel zu schnell wieder aus dem "Mindstar" entschwunden ist, lohnt es darüber kaum zu philosophieren. Augenscheinlich hat die Mindfactory jedoch selbst mit diesem Aktionspreis nichts beachtbares zusätzlich verkauft, die bewusste ASRock-Karte wird derzeit wie vorher bei (über) 10 Stück insgesamter Verkaufsmenge notiert.