17

News des 17. Februar 2022

Mit dem Donnerstag lief das Test-Embargo für Ryzen 6000 U/H auf Rembrandt-Basis aus, in der Folge gab es einige Tests hierzu – wobei fast ausschließlich ein einzelnes Asus-Notebook (ROG Zephyrus G14) und damit dessen spezielle Hardware-Konfiguration aus Ryzen 9 6900HS samt Radeon RX 6800S getestet wurde. Jenes Asus-Notebook wurde samt seiner Technik recht wohlwollend betrachtet, immer einrechnend dass es sich hierbei um einen 35-Watt-Prozessor handelt, welcher aufgrund dieser Ansetzung logischerweise nicht mit Alder Lake-P in denselben Ring steigen sollte. Spätere Tests mit anderen Rembrandt-Prozessoren dürften das Performance-Bild noch maßgeblich verbessern helfen, auch wenn es somit etwas dauern wird, ehe sich ein sinniges Gesamtbild einstellt. Für den Augenblick hilfreich sein können somit auch die vielen neuen AMD Performance-Folien zu Ryzen 6000 U/H, welche u.a. Hardwareluxx und Igor's Lab bereithalten:

Hierbei gezeigt wird (unter Zusammenschnipselung zweier Einzelfolien) endlich auch eine Gegenüberstellung der Ryzen 6000U Performance auf 15 sowie auf 28 Watt – nachdem es zu dieser Frage zur CES eine maßgebliche Verwirrung gegeben hatte. Die neuen, von AMD klar mit der jeweiligen TDP gekennzeichneten Performance-Werte machen nunmehr klar, dass die von AMD zur CES prognostizierten +30% CPU- und +100% iGPU-Performance im Vergleich von Ryzen 5000U auf 15W gegenüber Ryzen 6000U auf 28W entstanden sind. Dies schmälert Ryzen 6000U allerdings nur vergleichsweise wenig, denn auf gleicher TDP von 15 Watt lauten die Werte auf +17% CPU- und +81% iGPU-Performance – ganz wie es eine nach der CES aufgetauchte extra AMD-Folie bereits aussagte. Die reinen 15W-Werte sind vielleicht nicht ganz so plakativ wie im Vergleich "15W vs 28W", dafür jedoch realitätsnäher zur Beurteilung des erzielten Generations-Gewinns – denn immerhin verfügt Rembrandt nicht wirklich über einen anderen CPU-Unterbau als der Vorgänger "Cezanne" (Ryzen 5000 U/H/G).

Dafür dann +17% mehr CPU-Performance auf gleicher TDP herauszuholen, ist eine starke Optimierungs-Leistung – und zeigt gleichzeitig darauf hin, dass der Vorteil von Rembrandt eher bei den kleineren TDP-Bereichen liegt (während der Vorteil der Mobile-Modelle von Alder Lake eher bei den höheren TDP-Bereichen zu liegen scheint). Den stärksten Sprung macht Rembrandt logischerweise bei der integrierten Grafik – was aber nur wirklich zum tragen kommt, wenn man auch Notebooks ganz ohne extra Grafiklösung testen würde. Hierfür wäre eine extra Betrachtung auf Basis möglichst vieler Benchmarks durchaus mal angebracht, denn bei +81% Performance-Sprung (vielleicht etwas weniger unter realen Spielen, der Meßwert entstammt dem 3DMark TimeSpy) ist sicherlich eine GeForce GTX 1050 2GB des Desktop-Segments anpeilbar – nachdem die Vorgänger-iGPU im Desktop-Gewand eines Ryzen 7 5700G bereits grob in der Leistungsregion einer GeForce GTX 750 Ti herausgekommen war.

schnellste iGPU frühere Grafikkarten aktuelle Grafikkarten
> x3 Radeon RX 590  —  650% GeForce GTX 1660  —  690%
Radeon RX 5500 XT 8GB  —  660%
> x2 GeForce GTX 1650 GDDR5  —  450%
x1,5 GeForce GTX 1050 2GB  —  310%
x1 Vega 8 in Ryzen 7 5700G  —  ~200-220% Radeon RX 550LE  —  ~220%
GeForce GTX 750 Ti  —  210%
x0,85 Radeon RX 550  —  ~180%
GeForce GT 1030 GDDR5  —  ~170%
alle Performance-Angaben bezogen auf den 3DCenter FullHD Performance-Index

Intel hat auf seinem nächtlichen "Investors Meeting 2022" seinen nächsten Consumer-Prozessor "Raptor Lake" demonstriert – wie seitens Andreas Schilling @ Twitter im Video gezeigt. Ausdrücklich bestätigt wurde dabei die Maximal-Konfiguation von 8 Performance- und 16 Effizienz-Kernen, sprich eine Verdopplung auf Seiten der Effizienz-Kerne. Selbiges läßt sich auch dem weiteren Intel-Material hierzu entnehmen, welches zudem die Sockel-Kompatibilität mit Alder Lake bestätigt. All dies war auf Basis diverser Leaks bereits erwartet wurden, ist nunmehr jedoch auch Intel-offiziell. Intels Raptor-Lake-Generation ist irgendwann im dritten Quartal 2022 als "Core i-13000" Serie zu erwarten, aufgrund der gleichen Plattform sind auch viele weitere Kern-Daten identisch: Selbe "Intel 7" Fertigung, LGA1700-Sockel, Support für PCI Express 5.0, DDR4- und DDR5-Speicher. Eine beachtenswerte Veränderung gegenüber Alder Lake liegt in der Kern-Konfiguration, wonach Core i5 bis Core i9 jeweils mehr Effizienz-Kerne erhalten werden.

Vorher wird mit dem Core i9-12900KS noch ein neues Spitzen-Modell für die Alder-Lake-Generation erscheinen, zu welchem Twitterer Momomo nunmehr noch die bislang fehlenden Angaben zum Base-Takt sowie zum MTP/PL2 hinzufügt: Mit 3.4 GHz gibt es +200 MHz mehr Base-Takt gegenüber dem Core i9-12900K, währenddessen das MTP mit 260W um 19W höher ausfällt. Wahrscheinlich dürfte die Hauptarbeit für Intel beim Core i9-12900KS allerdings darin liegen, in der Chipfertigung diejenigen Alder-Lake-Exemplare herauszufischen, welche die höheren Taktraten halten können, ohne wegen Temperatur-Problemen herunterregeln zu müssen. Dann sind durchaus jene 5-6% Mehrperformance drin, welche die höheren Taktraten versprechen. Gebraucht wird der Core i9-12900KS von Intel augenscheinlich nur, um bei der Gaming-Performance gegenüber dem kommenden Ryzen 7 5800X3D weiterhin vorn zu liegen. Laut den von VideoCardz notierten Vorab-Listungen sollte der Core i9-12900KS allerdings wohl sogar früher in den Markt kommen, derzeit scheint der Auslieferungstermin auf Anfang März zu liegen.

Kerne Takt P-Kerne Takt E-Kerne L2+L3 Grafik PBP/MTP Liste Release
Core i9-12900KS 8C+8c/24T 3.4/5.2/5.5 GHz ? 14+30 MB UHD770 150/260W ? März 2022
Core i9-12900K 8C+8c/24T 3.2/4.9/5.2 GHz 2.4/3.7/3.9 GHz 14+30 MB UHD770 125/241W $589 4. Nov. 2021
Core i9-12900KF 8C+8c/24T 3.2/4.9/5.2 GHz 2.4/3.7/3.9 GHz 14+30 MB ohne 125/241W $564 4. Nov. 2021
Taktraten-Angaben: 1. Base-Takt, 2. AllCore-Boost, 3. maximaler Boost-Takt ... Angaben zum Core i9-12900KS derzeit noch ungesichert