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News des 16. Februar 2024

Von TechPowerUp kommt ein weiterer, sehr umfangreicher Testbericht zur GeForce RTX 3050 6GB. Das hierbei erzielte Performance-Ergebnis ist nahezu deckungsgleich zu den vorherigen Ermittlungen der ComputerBase: Verglichen mit Arc A580, GeForce RTX 2060 6GB, GeForce RTX 3050 8GB und GeForce GTX 1660 Ti, kommt auch bei TechPowerUp die GeForce RTX 3050 6GB gemittelt auf einen 3DC FullHD Performance-Index von ~660% heraus. Bei den Benchmarks unter höheren Auflösungen vergrößern sich die Abstände zu den 8-GB-Modellen dann erheblich, während jene zu (früheren) 6-GB-Modellen sogar leicht zurückgehen. Wirkliche Bedeutung hat dies natürlich nicht, die Speichermenge der GeForce RTX 3050 6GB ist eigentlich schon für die FullHD-Auflösung zu knapp ausgelegt.

Radeon RX 6600 GeForce RTX 3050 6GB GeForce RTX 3050 8GB (GA107) GeForce RTX 3050 8GB (GA106)
Chip-Basis AMD Navi 23 XL nVidia GA107-325 nVidia GA107-? nVidia GA106-150
Hardware RDNA2-Architektur, 2 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 1792 FP32, 64 ROPs, 32 MB "Infinity Cache", 128 Bit GDDR6-Interface Ampere-Architektur, 2 Raster-Engines, 18 Shader-Cluster, 2304 FP32, 32 ROPs, ?MB L2, 96 Bit GDDR6-Interface Ampere-Architektur, 2 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 2560 FP32, 32 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface
Taktraten 1626/2044/2491 MHz & 14 Gbps 1042/1470 MHz & 14 Gbps 1552/1777 MHz & 14 Gbps 1552/1777 MHz & 14 Gbps
Speicherausbau 8 GB GDDR6 6 GB GDDR6 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6
TDP 132W 70W 115W 130W
Realverbrauch 131W ~70W ? 129W
FHD Perf-Index 1050% ~660% vermutlich wie GA106-Version 820%
Listenpreis $329 $179 $249 $249
Straßenpreis 210-230 Euro 180-210 Euro 220-240 Euro 225-250 Euro
Release 13. Oktober 2021 2. Februar 2024 Dezember 2022 27. Januar 2022

Dies wäre irgendwie verzeihbar, wenn dem ein entsprechender Ausgleich bei der Preislage gegenüberstehen würde. Derzeit reicht der Minderpreis der GeForce RTX 3050 6GB gegenüber der "großen" 8-GB-Schwester jedoch gerade einmal zur Abdeckung des Performance-Unterschieds aus (beiderseits grob –20%). Der Performance/Preis-Verhältnis der kleineren Karte wäre somit in Ordnung, wenn es die gleiche Speichermenge geben würde. Da dies jedoch nicht der Fall ist, fehlt hier ganz eminent ein Preisvorteil nur dafür, dass die Speichermenge kleiner bzw. ungeeignet für heutige Anforderungen ist. Oberhalb von 150 Euro hat die Karte somit eigentlich nichts zu suchen. Deren einziger sinnvoller Einsatzzweck besteht daher in Fällen, wo tatsächlich keine Möglichkeit eines extra Stromsteckers besteht und die Stromversorgung über den PCIe-Slot ausreichen muß. Dabei geht die von TechPowerUp getestete Gainward-Karte mit 72 Watt Realverbrauch bis an die Grenzen des Möglichen.

Laut Hardware Times sind bei den US-Händlern nunmehr erste Nachlieferungen zur GeForce RTX 4080 Super eingetroffen, womit die Karte wieder zum Listenpreis (999 Dollar) oder leicht darüber erhältlich ist. Nach deren Marktstart hatten sich die initialen Lieferkontingente an Karten auf Listenpreis-Höhe augenscheinlich ausverkauft und wurde die GeForce RTX 4080 Super nur wenige Tage nach Marktstart erst ab 1123 Dollar angeboten. In Deutschland war die Situation nie derart drastisch und war die GeForce RTX 4080 Super lange Zeit zum (deutschen) Listenpreis von 1109 Euro erhältlich. Erst in den letzten Tagen mussten hiervon Abstriche gemacht werden: Es gibt beim Geizhals-Preisvergleich zwar noch Listungen zu 1109 Euro, aber direkt lieferbar fängt es erst ab 1126 Euro an. Denkbarerweise erledigt sich dies mit dem Ankommen erster Nachlieferungen auch nach Europa, was anzunehmenderweise eine Sache weniger Tage sein sollte.

Inwiefern diese Episode tatsächlich auf das Konto zu geringer (initialer) Liefermengen geht, kann derweil weiter diskutiert werden. Wenn sich irgendetwas schnell ausverkauft, ist dieser Vorwurf nie weit weg – nichtbeachtend den Punkt, dass letztlich jede Liefermenge über schlicht einen noch größeren Kundenansturm nicht ausreichend sein könnte. Ob nVidia bzw. die Grafikkarten-Hersteller eine besonders kleine initiale Liefermenge zum Marktstart der GeForce RTX 4080 Super ins Rennen geschickt haben, läßt sich anhand dieser Geschehnisse nicht belegen oder widerlegen. Die Tendenz geht angesichts der augenscheinlich nicht schlechten Absatzzahlen jedoch eher dahin, dass die initiale Liefermenge nicht schlecht war, der Bedarf (zum Marktstart) jedoch viel größer ausfiel als von nVidia erwartet. Denkbarerweise haben hier schlicht viele Interessenten an der originalen GeForce RTX 4080 auf eben das Super-Modell gewartet, womit zum Marktstart dann der aufgestaute Bedarf von einigen Wochen zusammenkam.

Stichwort originale GeForce RTX 4080: Nach wie von sind zu dieser Karte erstaunlicherweise keine echten Abverkaufsangebote zu sehen, obwohl jene durch den Launch des eigenen Super-Nachfolgers nunmehr wirklich obsolet ist. Dies verwundert um so mehr, als dass der Geizhals-Preisvergleich noch reichtlich direkt lieferbare Listungen zum Alt-Modell findet: 23 direkt lieferbare Listungen zur GeForce RTX 4080 Super stehen immerhin 39 direkt lieferbare Listungen zur GeForce RTX 4080 gegenüber. Natürlich sagt die Anzahl der Listungen nicht aus, wieviel Lagerbestand sich hier jeweils noch dahinter verbirgt. Aber für eine Karte nicht nur mit Auslauf-Status, sondern auch derzeit keinerlei Marktchance (zur aktuellen Preislage) erscheint die pure Anzahl der Listungen mit Lagervorrat dennoch als reichlich viel.

Liste Straße 4K-Perf. Perf/Preis
GeForce RTX 4090 $1599 1809-1950€ 130,5% 81%
GeForce RTX 4080 Super $999 1126-1200€ 100% 100%
GeForce RTX 4080 $1199 1119-1200€ 97,8% 98%
Performance/Preis-Kalkulation schlicht gegenüber dem jeweiligen Bestpreis

Nebenbei ergibt sich hiermit auch ein beachtbarer neuer Bestpreis zur GeForce RTX 4090, zumindest gerechnet ab deren Hochpreis-Phase zum Jahresende. Aus den ab 1849 Euro zum letzten Wochenende sind inzwischen ab 1809 Euro geworden – kein großer Preissprung, aber auch wieder eine Bewegung in die richtige Richtung hin. Damit liegt der Einzelhandel nun wenigstens nicht mehr deutlich oberhalb von nVidias eigenem Shop-Preis für die Founders Edition (von 1799 Euro) – selbst wenn jene dort nur äußerst selten einmal wirklich angeboten wird. Aufgrund des derzeit eher ungünstigen Dollar/Euro-Wechselkurses ergibt sich nominell nicht einmal viel Potential, bis der umgerechnete Listenpreis ($1599 = ~1780€) erreicht ist. Eine kleine Chance auf niedrige Preis besteht aber dennoch, denn im letzten August lag die GeForce RTX 4090 mit deutschen Straßenpreisen von ab 1590 Euro sogar sehr beachtbar unterhalb des umgerechneten Listenpreises.

GeForce RTX 4090 dt. Einzelhandel Tendenz
20. August 2023 1590-1670 Euro
26. Oktober 2023 1790-1900 Euro ➚➚
6. November 2023 1900-2070 Euro ➚➚
12. November 2023 1900-2100 Euro
22. November 2023 1950-2100 Euro
17. Dezember 2023 1900-2100 Euro
21. Januar 2024 1890-2050 Euro
11. Februar 2024 1850-1950 Euro ➘➘
16. Februar 2024 1810-1950 Euro
Preis-Ermittlung für direkt lieferbare Angebot gemäß des Geizhals-Preisvergleichs

Gemäß Phoronix und Serve the Home fällt Intel derzeit über einen nachträglich aufgedeckten Fall von Benchmark-Manipulation negativ auf. Hierbei wurden in einen Compiler wohl Benchmark-spezifischer Code eingebaut, womit die im Server-Bereich üblichen Industrie-Benchmarks der SPEC leicht schneller abliefen (+4% unter SPECint rate, +9% unter SPECint speed). Betroffen sind Xeon-Prozessoren mit "Sapphire Rapids" Unterbau, in Folge dessen hat die SPEC um die 2500 Benchmarks aus den offiziellen Benchmark-Listen als ungültig erklärt. Die nachfolgende Xeon-Generation mit "Emerald Rapids" Unterbau wurde bereits mit einem neuen Compiler ausgeliefert, welcher den bewussten "Optimierungs"-Code nicht mehr enthält – denkbarerweise wegen einer laufenden SPEC-Ermittlung. Ob das ganze für Intel ein guter Tausch war, sich für magere Performance-Gewinne auf die nächsten Jahre den Aufkleber des "Benchmark-Manipulators" aufpappen lassen zu müssen, darf jedoch bezweifelt werden.