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News des 10./11. Februar 2022

Twitterer Greymon55 hat mit einer Serie von Tweets die bisherigen Gewißheiten über den Zen-4-Launchtermin erschüttert, eine Zusammenfassung der sich auf viele einzelne Tweets verteilenden Informations-Bröckchen liefert ein Tweet seitens 3DCenter ;) (nachfolgend jeweils mit zugehörigem Quellen-Nachweis dargestellt). Bisher ordnete man Zen 4 klar auf das zweite Halbjahr 2022 ein, eher denn im vierten Quartal und bestenfalls zum Ende des dritten Quartals. Jene früheren Pläne sollen sich nunmehr jedoch deutlich geändert haben, laut dem Twitterer liegt der neuen Launchtermin noch vor dem August 2022 – so dass theoretisch sogar ein Termin zum Ende des zweiten Quartals möglich wäre. Auf die Frage an Greymon55, ob eventuell sogar die Computex (24.-27. Mai) der Launchtermin wäre, gab es leider nur ein (nicht wirklich eindeutiges) Smiley.

ZEN4 Q4
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 11. Februar 2022
 
Summary of @Greymon55 latest tweets about Zen 4 launch date:
earlier than August
desktop
talking about launch date, not announcement or technical introduction
AM5 mobos soon ready for production samples (this month or so)
release plan is very different from early days
Quelle:  3DCenter @ Twitter am 11. Februar 2022

So oder so wäre ein Launch zur Computex ziemlich unwahrscheinlich – Messen werden eher denn für Präsentationen benutzt, nicht für direkte Hardware-Launches. Aufgrund der zeitlichen Nähe wäre es nunmehr jedoch anzunehmen, dass es auf der Computex bereits größere Informationen oder im besten Fall eine offizielle Vorstellung zu AMDs Zen 4 gibt. Hierzu passt auch, dass die AM5-Platinen schon diesen Monat den Status "Production Sample" erreichen sollen, sprich bis zum Sommer durchaus Auslieferungs-reif sein könnten. Der eigentlich Launch bzw. Start der unabhängigen Benchmarks samt Marktstart sollte demzufolge irgendwann im Zeitrahmen Juni/Juli 2022 stattfinden. Unklar ist, wieso AMD diese Termin-Vorverlegung überhaupt möglich ist: Normalerweise wird neue Hardware generell dann herausgebracht, wenn sie fertig ist – womit üblicherweise keinerlei Chance auf frühere Termine existiert, eigentlich nur Verspätungen möglich sind. Entweder hat sich AMD entgegen dieser Praxis bei Zen 4 einen ungewöhnlich hohen zeitlichen Spielraum zur Fertigstellung gegeben – oder alle früheren Terminangaben waren bewußte Nebelkerzen.

In jedem Fall scheinen alle Terminpläne bei AMD ein größeres Update erhalten zu haben, respektive hat AMD an selbigen beachtbare Änderungen durchgeführt. Damit ist sich Greymon55 dann auch nicht mehr sicher, ob die früheren RDNA3-Terminaussagen derzeit noch zu halten sind. Nach diesem bisherigen Stand wäre mit dem Navi-33-Chip im Oktober 2022 zu rechnen gewesen, der eigentliche Spitzen-Chip "Navi 31" wäre sogar erst Anfang 2023 zu erwarten gewesen. In welche (terminliche) Richtung es bei der RDNA3-Generation nunmehr geht, wurde allerdings nicht weiter ausgeführt und bleibt damit vorerst offen. Aus der Diskussion über diese neuen Terminlagen heraus ergab sich zudem noch ein klares Statement bezüglich der Zen-5-Terminlage, welche ursprünglich tatsächlich bereits für das Jahr 2023 geplant gewesen sein soll. An dieser Stelle wurde dann keine Terminverschiebung angedeutet, so dass (vorerst) weiterhin von dieser Planung ausgegangen werden muß.

I'm no longer sure of the release date for RDNA3, and a lot of the earlier information doesn't apply anymore.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 11. Februar 2022
 
ZEN5 was always planned for 2023.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 11. Februar 2022

In der Diskussion über die jüngsten Marktanteile für x86-Prozessoren wurde gleich mehrfach der korrekte Hinweis notiert, dass AMDs sinkende (relative) Marktanteile nicht zwingend auf sinkende absolute Stückzahlen hinauslaufen müssen. Sofern der Gesamtmarkt nur ausreichend stark nach oben geht, kann ein Anbieter auch mit sinkenden Marktanteilen letztlich mehr abgesetzt haben (die Konkurrenz hat dann eben nur deutlich stärker vom Aufschwung profitiert). Leider liegt zu dieser Frage nur wenig Zahlenmaterial vor, der zugrundeliegende Bericht seitens Venture Beat nennt allerdings für das Gesamtjahr 2021 eine Absatzmenge von 471 Millionen x86-Prozessoren (inkl. Spielekonsolen-SoCs und IoT-Prozessoren), welche für einen Umsatz von 74 Mrd. Dollar gesorgt haben. Beim Umsatz ergab sich eine Steigerung um immerhin +10,7% gegenüber dem Vorjahr – welche vermutlich nicht allein auf die Kappe steigender Durchschnittspreise geht, sondern durchaus teilweise auch auf steigenden Absatzzahlen zwischen 2020 und 2021 basiert.

x86-CPUs Absatz Umsatz ASP
2021 471 Mio. Stück 74 Mrd. Dollar $157
2020 ? 66,6 Mrd. Dollar ?
inkl. Spielekonsolen-SoCs und IoT-Prozessoren  —  Quelle: Mercury Research, notiert von Venture Beat

Stichwort Durchschnittspreise: Gemäß dieser Zahlen floß der durchschnittliche x86-Prozessor mit nur 157 Dollar in jene Aufrechnung ein. Augenscheinlich wird hierbei nicht zu Endverkäufer-Preisen gerechnet (wie beispielsweise bei Grafikkarten), sondern nur mit diesen Einnahmen, welche dann auch beim Chipentwickler ankommen. Dies ist hierzu auch die einzige zweckmäßige Rechnung, da PC-Prozessoren zum Großteil an OEMs gehen, wo die nominell angesetzten Retail-Preise der jeweiligen Prozessoren sowieso keine Bedeutung haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind IoT-Modelle (im x86-Bereich) sowie Server-Prozessoren von deren Stückzahlen her nicht wirkmächtig genug, womit dieser Durchschnitt von den Consumer-Prozessoren von AMD & Intel und dort von deren Lieferungen an die OEM-Hersteller dominiert werden dürfte. Demzufolge ist zur Beurteilung dieser Durchschnittspreis-Zahl auch mit OEM-Verhältnissen zu rechnen: In der Masse werden halt eher kleine und mittlere Prozessoren verkauft, bekommen die OEMs zudem gutklassige Rabatte für die georderten Millionen-Stückzahlen. Somit sind 157 Dollar pro x86-Prozessor nicht wirklich schlecht, auch wenn es aus Blick der Retail-Preise zuerst nach "etwas wenig" aussieht.