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Microsoft-Klarstellung zur kostenlosen Windows-10-Upgradelizenz: Grafik- & Speicheraufrüstung Ja, Mainboardwechsel Nein

Einer der offenen Punkte zu Microsofts Kostenlosumstiegs-Angebot zu Windows 10 war bisher noch, wie sich die damit erworbene Windows-10-Upgradelizenz im Fall einer Hardware-Veränderung verhält. Microsoft hatte diesbezüglich schon angedroht, das jene kostenlose Upgradelizenz nur für die damit aktivierte Hardware gilt, HT4U haben nun im Gespräch mit Microsoft genaueres hierzu herausgefunden. Danach sind jene mittels des Kostenlosumstiegs-Angebot erworbenen Windows-10-Upgradelizenzen wie gewöhnliche OEM-Lizenzen zu betrachten – ein Aufrüsten des vorhandenen Rechners ist möglich, aber ein neuer Rechner kann mit dieser Windows-10-Upgradelizenz nicht bestückt bzw. der vorhandene Rechner auch nicht zu einem faktisch neuen Rechner umgebaut werden. Als Grenzschwelle hierfür sieht Microsoft das Mainboard an – wird jenes gewechselt, verliert man seine Windows-10-Upgradelizenz (natürlich nur, wenn jene aus dem Kostenlosumstiegs-Angebot kam, dies gilt nicht für andere Windows-10-Lizenzen).

Würde man auf einer laufenden Windows-10-Upgradelizenz das Mainboard wechseln, wäre Windows 10 danach nicht mehr aktiviert und würde nach einer neuen Lizenz schreien, die vorher benutzte Lizenz aber auch nach Neueingabe oder/und manueller Aktivierung nicht mehr akzeptieren (die bisher benutzte Upgradelizenz wäre dann "verbraucht"). Explizit vom Lizenzverlust ausgenommen wurden hingegen Speicheraufrüstungen sowie der Wechsel der Grafikkarte. Wahrscheinlich dürfte auch der Wechsel weniger bedeutsamer Komponenten bis hin zum Festplatten-Wechsel unter dieselbe Kulanzregel fallen, im allerbesten Fall vielleicht sogar das Aufrüsten des Prozessors auf demselben Mainboard. Es deutet einiges darauf hin, das diese Windows-10-Upgradelizenz somit faktisch allein an das jeweilige Mainboard gekoppelt ist, auf welchem Windows 10 erstmals installiert wurde.

Welche Hardware kann bei einer Windows-10-Upgradelizenz gewechselt werden?
bestätigt kein Lizenzverlust Hauptspeicher, Grafikkarte
höchstwahrscheinlich kein Lizenzverlust Festplatte, weitere Steckkarten, alle Peripherie
Status unbekannt Prozessor
bestätigt sicherer Lizenzverlust Mainboard

Praktisch gesehen war diese Einschränkung zu erwarten, da Microsoft irgendwann einmal auch wieder mit Windows-Lizenzen Geld verdienen will und außerdem die Rechnerbindung dieser kostenlosen Upgradelizenz schon ziemlich früh kommuniziert wurde. Bisher war nur noch nicht ganz sicher, bis zu welchem Punkt des Hardwarewechsels die kostenlose Windows-10-Upgradelizenz noch gilt – dies wurde nunmehr mit dem Punkt "Mainboard-Wechsel" geklärt. Für die meisten Anwendungsfälle dürfte dies kein echtes Problem darstellen, da neue Mainboards in aller Regel die Zusammenstellung eines wirklich neuen Rechners bedeuten, wofür man sowieso wieder eine neue Windows-Lizenz benötigt. Verbaut wird mit dieser Regel allerdings durchaus der Austausch des reinen "Grundsystems" aus Mainboard, Prozessor & Speicher in weiterhim demselben Gehäuse und mit derselben Peripherie – in diesem Fall muß man sich leider eine (vergleichsweise teure) Retaillizenz von Windows 10 zulegen.

Nachtrag vom 13. Juli 2016

HT4U zeigen einen Weg auf, wie man die Gratislizenz von Windows 10 trotz Mainboard-Wechsels behält. Regulär gesehen ist die kostenlose Upgradelizenz Hardware-gebunden, man kann allerdings bestätigt Hauptspeicher & Grafikkarte wechseln, höchstwahrscheinlich auch Festplatte, weitere Steckkarten und alle Peripherie – während ein Mainboard-Wechsel ebenso bestätigt eigentlich einen Lizenzverlust nach sich zieht. Daran ändert sich offiziell auch gar nichts, mittels der Methode von HT4U kann man sich nur daran vorbeischummeln: Notwendig ist hierfür zuerst die Installation des alten Betriebssystems – also Windows 7, 8 oder 8.1 – auf der neuen Hardware. Danach wird jenes erneut auf Windows 10 upgegradet (auch eine frische Neuinstallation ist ja inzwischen möglich) und man kann nachfolgend wieder Windows 10 unter der neuen Hardware nutzen. Aus dem beschriebenen Prozedere ist allerdings auch zu schließen, das dieser Schleichweg nach dem 29. Juli 2016 (mit dem Auslaufen des Kostenlosumstiegs-Angebots) nicht mehr funktionieren wird. Eventuell bietet es sich für den einen oder anderen Anwender daher an, einen in absehbarer Zukunft geplanten Mainboard-Wechsel jetzt noch vorzuziehen – wobei allerdings leider nicht garantiert werden kann, das dieser Weg zur erneut kostenlosen Windows-10-Lizenz wirklich in jedem Fall funktioniert.