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Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9. Mai 2017

Von TweakTown kommt das Gerücht über (angeblich) nur 16.000 weltweit verfügbare "Radeon RX Vega" Grafikkarten für die ersten Monate nach deren Launch. Hintergrund soll die schlechte Verfügbarkeit von HBM2-Speicher sein – was ein wenig verwundert, denn selbiger Speicher wird auf nVidias GP100-Grafikkarten seit einigen Monaten verwendet und ist im Gegensatz zum Launch der Fiji-basierten Grafikkarten nun auch nicht mehr derart brandneu. Zudem gilt ganz generell, das solcherart Knappheits-Meldungen sich in der jüngeren Vergangenheit eigentlich nie in Form von wirklich dauerhaften Lieferschwierigkeiten bewahrheitet haben – und es wurden dann doch einigen Hardware-Projekten vor deren Launch größere Knappheits-Probleme angedichtet. Möglicherweise sind jene 16.000 Grafikkarten auch komplett ausreichend, sofern der Vega-10-Chip seine Performanceziele erreicht und darauf basierende Grafikkarten dann natürlich auch einen entsprechenden Preispunkt haben werden – teure Grafikkarten limitieren den Verkaufsbedarf ziemlich zuverlässig.

Daneben spekulieren Videocardz noch über mögliche Vega-Launchtermine und geben hierzu einige Zeitpunkte zur Auswahl an. Alle Termine direkt zu einer Messe haben allerdings kaum eine Chance als echter Launchtermin, sondern eher denn als Zeitpunkt einer großen Ankündigung wenige Tage vor dem eigentlichen Launch. Die Hardware-Hersteller kommen in dieser Frage vermehrt den Hardware-Journalisten entgegen, welche sich zu einem Messetermin zum einen mehrheitlich mit der Messe (und deren vielfältigem Angebot) beschäftigen und zum anderen demzufolge in der heimatlichen Redaktion auch etwas unterbesetzt sind, ergo kaum in der Lage zu größeren Hardwaretests sind. Somit dürfte der eigentliche Launchtermin mit dem Fall des NDAs für die Berichterstattung und Benchmarks ziemlich sicher außerhalb aller Messetermine liegen. Nichtsdestotrotz spricht nichts gegen eine Vorab-Ankündigung auf einer Messe – möglich sind hierzu Computex 2017 (30. Mai bis 3. Juni in Taipei) und E3 2017 (13. bis 15. Juni in Los Angeles), wobei bei einem zeitnahmen Launchtermin insbesondere auf der Computex wenigstens hinter verschlossenen Türen bereits etwas gezeigt werden dürfte.

Heise weisen auf die anlaufende GTC 2017 hin, nVidias Hausmesse in San Jose, mit natürlich der Keynote von nVidia-Boss Jen-Hsun Huang am Mittwoch um 18 Uhr deutscher Zeit, online zu sehen auf Twitch. Da für Entwickler-Kreise gedacht, ist die Vorstellung von Consumer-Produkten weniger denn ein Thema der "GPU Technology Conference", insofern sollte man diesbezüglich die Erwartungen eher niedriger ansetzten. Die GTC ist hingegen durchaus für Teaser geeignet – in diesem Fall springt also möglicherweise ein Volta-Teaser heraus. "Volta" bedeutet im Sinn der GTC jedoch in erster Linie der HPC-Chip GV100, alle Consumer-Produkte folgen zumindest von ihrer Ankündigung her dann später. So sind auch die kürzlichen Gerüchte über "Volta im dritten Quartal" zu werten: Wahrscheinlich gibt es zu diesem Zeitpunkt eine ernsthafte Vorstellung des GV100-Chips – was zum einen keineswegs eine direkte Lieferbarkeit bedeutet und zum anderen nichts zum Thema von Consumer-Lösungen auf Volta-Basis sagt. Jene sind nach der Ankündigung von GDDR6-Speicher nunmehr ziemlich sicher erst ein Thema des Jahresanfangs bis Frühlings 2018.

Auf jener GDC 2017 hat Speicherchip-Hersteller SK Hynix sich zudem nochmals genauer zum Thema GDDR6-Speicher geäußert, Hardwareluxx zeigen hierzu einige Bilder des Präsentationsmaterials. In der offiziellen Featureliste wird dabei eine QDR-Datenübertragung erwähnt – womit es ziemlich sicher sein sollte, das GDDR6 in dieser Frage dem Ansatz von GDDR5X folgt und genau über dieses Feature seine höhere Bandbreite erreichen wird. Da GDDR6 seitens SK Hynix mit bis zu 4000 MHz angekündigt wurde (wie bei GDDR5), ist gegenüber GDDR5 faktisch eine Bandbreiten-Verdopplung möglich – ein gegenüber HBM-Speicher vielleicht sogar effizienterer Ansatz, denn sicherlich viel einfacher zu realisieren als der große Aufwand, welcher bei HBM betrieben werden muß. Ob GDDR5X und GDDR6 überhaupt große Unterschiede haben, bleibt noch abzuwarten, aber generell kann man GDDR5X schon einmal als "Vorab-Version" zu GDDR6 (auf klar niedrigeren Taktraten) einordnen.

Die unterbreiteten technischen Daten sprechen im übrigen derzeit von Einzelchips mit 8 GBit (1 GB) bzw. 16 GBit (2 GB) Speichermenge. Damit sind nach wie vor (an nicht abgespeckten Speicherinterfaces) nur symetrische Speicherbestückungen möglich, aus der bekannten Größe eines Speicherinterface läßt sich demzufolge sicher auf die verwendbaren Speichermengen schließen (Vielfache von 2 bei 64/128/256 Bit bzw. Vielfache von 3 bei 192/384 Bit). Von dem mit GDDR5X-Speicher noch möglichen "krummen" Speichermengen á 0,75 GB oder 1,5 GB pro Speicherchip ist bei GDDR6 keine Rede mehr – jenen würden sehr viel mehr mögliche Speichermengen an einem bestimmten Speicherinterface zulassen (beispielsweise ein 384 Bit Interface mit 9, 12, 18 oder 24 GB Speicher). Zu den Releaseplänen von GDDR6 gab es dann abschließend allerdings eher schlechte Nachrichten: SK Hynix wird sich beim Start der Massenproduktion nach dem "Marktbedarf" richten, hat aber bislang noch nicht einmal die Riskfertigung gestartet. Ein ganz schneller Start von mit GDDR6-Speicher ausgerüsteten Grafikkarten (aka noch in diesem Jahr) wäre damit ziemlich sicher auszuschließen.

Der TechSpot vermeldet Intels Reaktion auf diverse Berichte, wonach der Core i7-7700K aus Intels Kaby-Lake-Serie unter Temperaturspitzen von 25-35°C mehr als normal für Sekundenbruchteile zu "leiden" habe, welche teilweise bis hin zu einer absoluten CPU-Temperatur von 90°C reichen. Die (verkürzte) Intel-Antwort, das die User doch bitte nicht übertakten sollen, kommt logischerweise nicht gut an und gibt derzeit einige böse Schlagzeilen ab. Allerdings hat Intel dann doch noch einiges mehr gesagt: Denn letztlich läuft für Intel der Prozessor in diesem Szenario absolut im Rahmen seiner Spezifikationen, sieht man hier eigentlich nur das Wirken der neuesten Stromspar-Technologien von Intel – welche automatisch dann auch niedrigere CPU-Temperaturen im Leerlauf ergeben. Auch die Spitzen-Temperaturen von bis zu 90°C liegen noch innerhalb der CPU-Spezifikationen, welche bis zu 100°C CPU-Temperatur vorsehen – und werden im übrigen auch nur unter starker Übertaktung erreicht, kaum bei default-Taktraten. Da bislang keinerlei Stabilitätsprobleme oder dauerhaft hohe CPU-Temperaturen zum Core i7-7700K vermeldet wurden, scheint es sich hier eher um ein Mißverständnis zwischen User-Anspruch (an dauerhaft niedrige CPU-Temperaturen) und dem Wirken moderner Stromspar-Technologien zu handeln.

Heise vermelden eine krasse Sicherheitslücke im Microsoft-Antivirenprogramm "Security Essentials" – welche allerdings mittels des Patchdays am Dienstag automatisch durch die Windows-Update-Funktionalität geschlossen werden sollte. Durch die weite Verbreitung von Microsofts Security Essentials (standardmäßig installierter Virenschutz bei Windows 8/10) und die extrem einfache Ausnutzbarkeit der gefundenen Sicherheitslücke bei gleichzeitig maximalmöglichem Erfolg (Codeausführung unter Systemrechten) dürften faktisch nur Stunden vergehen, bis entsprechend programmierte Malware auftaucht. Insofern ist dieser Fall durchaus Anlaß, den monatlichen Patchday notfalls manuell anzustoßen, um möglichst schnell den entsprechenden Patch auf dem System zu haben. Genauso ist jene Sicherheitslücke natürlich Wasser auf die Mühlen der Gegner von Antiviren-Software (wie Fefe, Meldungen No.1 & No.2), welche hiermit ein Exemplarbeispiel bekommen für den Fall, das Antiviren-Software das System unsicherer bzw. angreifbarer macht. Die Diskussion dreht sich dabei inzwischen um die Frage, ob dies als (bedauerliche) Fehler einzuordnen ist – oder aber als prinzipbedingt und damit demzufolge immer wieder mal vorkommend.