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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. Januar 2017

In unserem Forum wurden vielfältige Zweifel an der Echtheit der neuen "AMD-Unterlagen" geäußert, welche wir nachfolgend zur AMD Grafikchip-Roadmap 2016-2019 verwurstet haben. Insbesondere relevant ist dabei wohl die Inperfektion der Präsentationsfolien selber, welche nicht gerade auf einen professionellen Hintergrund schließen lassen. Und in der Tat ist dieser Punkt (auch bei uns) wohl etwas untergegangen: Die Möglichkeit eines Fakes ist vorhanden und darf nicht negiert werden. Für uns war dies wohl zu schnell "sicher", das es sich um echte Unterlagen handeln soll – aus unserer Sicht begründet durch die technische Stimmigkeit und natürlich vor allem dadurch, das dieselben Daten bereits im September (ohne Original-Unterlagen) vermeldet wurden. Eine abschließenden Gewähr gegenüber einem Fake- oder auch Troll-Versuch ist dies natürlich nicht – doch nun ist das Kind nun einmal in den Brunnen gefallen und wir werden einfach abwarten müssen, inwiefern sich das ganze bestätigt oder nicht. Es dürfte bekannt sein, das wir an dieser Stelle mit Fehlern und Fehldeutungen offen umgehen und diese auch öffentlich entschuldigen bzw. wieder zurechtrücken.

Das erste Bild einer Vega-Grafikkarte in Aktion ist einem YouTube-Video von Linustechtips zu entnehmen – hierbei wurde Vega in einem CES-Demonstrationssystem im eingebauten Zustand fotografiert. Aufgrund diverser Abklebungen sind Teile der Karte noch nicht zu sehen, mit dem Rest präsentiert sich ein typisches Test-Board – mit (eifrig diskutierter) expliziter Sensorplatine und extra Sensorausgängen, mittels denen AMD dann diverse Chipdaten in hoher Menge & Genauigkeit zur Auswertung erhält. Rückschlüsse auf das Aussehen von Serienkarten kann man darauf basierend natürlich nicht ziehen – AMD könnte hierbei regelrecht alles bis hin sogar zum Kühlsystem noch einmal verändern. Interessant aus jetziger Sicht ist vor allem das, was AMD da abklebt hat: Es sind die PCI-Express-Stromanschlüsse – welche Hinweise zum Stromverbrauch und damit der TDP der Karte geben würden. Angesichts der genannten 225 Watt für den Vega-10-Chip könnte es AMD hierbei sicherlich mit zwei 6poligen Stromsteckern versuchen – besser wäre gerade im Sinne eines Prototypen allerdings eine wirklich sichere Lösung mit 1x 6pol. und 1x 8pol. oder auch gleich 2x 8pol. Stromsteckern. Möglicherweise wollte AMD an dieser Stelle nur den Aufschrei "Vega frisst 300 Watt" vermeiden (oder gar 375W bei 2x8pol.), welcher sich aus einer Milchmädchen-Hochrechnung dieser Anschlüsse ergeben hätte.

Videocardz haben ein weiteres neues Notebook mit einer Grafiklösung aus der "Radeon RX 500 Serie" in Form des Samsung Odyssey mit Radeon RX 570 ausgegraben. Zugleich gab es sogar eine direkte Bestätigung, das es sich hierbei um Rebrandings der Radeon RX 400 Serie für OEM-Bedürfnisse handelt – wobei davon auszugehen ist, das AMD diese Rebrandings später auch im Retail-Segment auflegen wird. Für alle kleineren Bedürfnisse fehlen AMD innerhalb der Vega-Generation die Grafikchips (selbst Vega 11 dürfte oberhalb von Polaris 10 herauskommen), ergo wird man sich hier bei der Polaris-Generation bedienen. Erst zusammen ergeben die drei Polaris- und zwei Vega-Chips ein vollständiges Lineup – nVidia hat für sein Pascal-Lineup schließlich sogar ganze sechs Grafikchips angesetzt (GP100, GP102, GP104, G106, GP107, der noch nicht releaste GP108). Gerade da AMD die 10nm-Fertigung auch im Grafikchip-Bereich überspringt, ist es für AMD wichtig, ein vollständiges Produktprogramm unter der 14nm-Fertigung bieten zu können, da jene bei AMD für 2-3 Jahre "State of the Art" sein wird, Grafikchips älterer Fertigungsverfahren zur Lineup-Vervollständigung sich da eher schlecht machen. Auch wenn es von der Grafikchip-Architektur her augenscheinlich große Unterschied gibt, stellen Polaris und Vega somit so etwas wie eine gemeinsame Generation dar.

WCCF Tech bringen die direkte Bestätigung seitens AMD (dokumentiert mittels entsprechender Präsentationsfolien), das alle Ryzen-CPUs "unlocked" sind. Dies war gemäß früherer AMD-Aussagen sowie der bisherigen AMD-Verfahrensweise bei den FX-Prozessoren bereits stark vermutet worden, die AMD-Bestätigung schiebt nun nur noch anderslautenden Thesen einen Riegel vor. Mit dem Overclocking für alle Anwender bringt AMD natürlich einen gewichtigen Nebenpunkt pro seiner Prozessoren in Stellung – bei Intel muß man hierfür schließlich immer die Spitzenmodelle kaufen. Abzuwarten bleibt, wie AMD nun allerdings die Abstufung seines Ryzen-Produktportfolios vornimmt – all zu viele Taktabstufungen erscheinen angesichts des freien Overclockings als nicht besonders sinnvoll. AMD hat hier allerdings Glück und kann gut mit Abstufungen anhand der freigeschalteten CPU-Kerne operieren: So dürfte das Ryzen-Portfolio wohl Vierkerner, Sechskerner und Achtkerner beinhalten, mit jeweils zwei Taktstufen käme man auf allein 6 CPU-Modelle, was für ein initiales Produktportfolio ausreichend sein mag.