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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Juni 2019

Im chinesischen Weibo-Forum (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) werden angebliche Spezifikationen zu den "SUPER"-Ausführungen von GeForce RTX 2060, 2070 & 2080 notiert, welche schon Mitte Juli erscheinen sollen. Alle drei "SUPER"-Grafikkarten kommen dabei mit erhöhten Spezifikationen daher, welche angeblich dafür reichen sollen, das die GeForce RTX 2060 "SUPER" die Performance der GeForce RTX 2070 (knapp) erreicht, sowie die GeForce RTX 2070 "SUPER" die Performance der GeForce RTX 2080 erreicht. Zur dritten im Bunde im Form der GeForce RTX 2080 "SUPER" gab es keine diesbezügliche Aussage, aufgrund der Hardware-Spezifikationen ist jedoch ein Performance-Plus von grob +10% zur GeForce RTX 2080 durchaus möglich – die größere GeForce RTX 2080 Ti bliebe also unangetastet weiterhin an der Performance-Spitze. Als interessanten Punkt soll die GeForce RTX 2060 "SUPER" dann gleich das volle 256 Bit Speicherinterfaces des zugrundeliegenden TU106-Chips samt 8 GB GDDR6-Speicher spendiert bekommen – womit ein großer Kritikpunkt zur bisherigen GeForce RTX 2060 angegangen würde.

Technik 4K-Performance
GeForce RTX 2080 "SUPER" angbl.: TU104-450, 3072 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface, 4000 MHz Speichertakt ?
GeForce RTX 2080 TU104, 2944 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface Ref: 180%  -  FE: 186%
GeForce RTX 2070 "SUPER" angbl.: TU104-410, 2560 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface angbl.: wie die RTX2080
GeForce RTX 2070 TU106, 2304 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface Ref: 146%  -  FE: 151%
GeForce RTX 2060 "SUPER" angbl.: TU106-410, 2176 Shader-Einheiten @ 256 Bit GDDR6-Interface, 8 GB GDDR6-Speicher angbl.: nahe der RTX2070
GeForce RTX 2060 TU106, 1920 Shader-Einheiten @ 192 Bit GDDR6-Interface 124%
Hinweis: Alle Angaben zu den "SUPER"-Karten basieren derzeit rein auf Gerüchten.

Die ebenfalls an dieser Stelle genannte Preissenkung läßt sich leider nicht genau einordnen, dafür ist die maschinelle Übersetzung und eventuell sogar das Original zu ungenau: Es ist nicht ganz klar, ob gemäß dieser Gerüchte-Quelle die Preise für die alten RTX-Karten gesenkt werden sollen, oder ob die neuen "SUPER"-Karten zu einer sogar niedrigeren Preislage antreten werden. Beide Optionen sind erst einmal denkbar – wobei Preissenkungen zu den alten RTX-Karten wenn dann nur dem Abverkauf dienen könnten, denn nVidia dürfte sicherlich nicht in diesem Preisbereich von 300-700 Dollar am Ende gleich sechs verschiedene Grafikkarten stehen haben wollen. Zu einen gutem Teil decken sich diese fernöstlichen Gerüchte mit dem, was kürzlich schon seitens WCCF Tech & TweakTown zu den "SUPER"-Grafikkarten berichtet wurde, abweichende Vorzeichnungen der Zukunft ergeben sich aber immer noch mittels der neuerlichen Gerüchten über eine "GeForce RTX 2070 Ti". Deren (angebliche) Hardware-Spezifikationen decken sich zwar gut mit denen der (genauso angeblichen) GeForce RTX 2070 "SUPER" – aber inhaltlich passen beide Gerüchte nicht zusammen, das eine beschreibt einen Turing-Refresh, das andere eine einzelne Programmergänzung. Hier kann am Ende sicherlich nur ein Gerücht übrigbleiben, welches final Recht behält (wenn überhaupt).

In den Diskussionen zu den jüngsten Ryzen 3000 Vorab-Benchmarks gab es neben positiv gestimmten Meinungen auch immer wieder Beiträge, welche auf eine wesentlich höhere Taktrate von Ryzen 3000 pochen – und hierzu auf die offiziell von Chipfertiger TSMC genannten Taktratenverbesserungen durch deren 7nm-Fertigung hinweisen. Jene geben von der 16nm- auf die 10nm-Fertigung einen Taktratensprung von +15% sowie von der 10nm- auf die 7nm-Fertigung einen Taktratensprung von +20% an, kumuliert sind dies sogar +38%. Ausgehend von den maximal 4.0 GHz und real um die 3.7 GHz bei Zen 1 wäre für Zen 2 somit eine Taktrate von sicherlich über 5 GHz zu erwarten gewesen, den Wechsel des Chipfertigers von GlobalFoundries zu TSMC mal nicht mit beachtend. Leider funktioniert diese Rechung aus zweierlei Gründen nicht: Erstens einmal ist die vom Chipfertiger angegebene Taktraten-Verbesserung immer Teil einer "entweder/oder"-Aussage zusammen einem niedrigeren Stromverbrauch (pro Transistor), wo der Chipentwickler also zwischen Taktratengewinn und Stromverbrauchsersparnis abwägen muß. Insbesondere dann, wenn man mehr Transistoren verbaut (was AMD bei Zen 2 ganz deutlich getan hat), wird der Chipentwickler logischerweise die Stromverbrauchsersparnis (pro Transistor) vorziehen, weil ansonsten der Stromverbrauch des kompletten Chips durch die Decke gehen würde.

Nur wenn man exakt dieselbe Transistorenmenge wie beim Vorgänger-Produkt auflegt, sind überhaupt beide Optionen auf dem Tisch – und selbst dann gilt wie gesagt, kann man in vollem Umfang nur eine der beiden Optionen nutzen (oder einen Mix aus beiden, aber dann mit jeweils schwächerer Wirkung). Im Fall von Zen 2 mit bis zu verdoppelter Kern-Anzahl dürfte AMD einen Mix angesetzt haben, welcher klar in Richtung Stromverbrauchsersparnis (pro Transistor) geht und nur noch geringe Teile übrig läßt für höhere Taktraten. Anders war dieses Produkt sicherlich nicht zu realisieren, wenn man wie gesagt zur Verdopplung der Kern-Anzahl und damit grob zur Verdopplung der Transistoren-Menge schreitet. Es gibt daneben allerdings noch einen zweiten Grund, welcher generell gegen die Anwendbarkeit der Chipfertiger-Aussagen auf dieserart Chips spricht: Die Chipfertiger beziehen sich hierbei üblicherweise auf die einfachstmöglich herzustellenden Chips, wo es keine echten Limits bezüglich Architektur, Taktrate & Physik gibt – sagen wir Smartphone-SoCs. Bei selbigen kann man durch die Umsetzung auf eine neuere Fertigung durchaus auch einmal jenes Ideal erreichen. Heutige x86-CPUs und PC-Grafikchips sind dagegen bei den Taktraten bereits derart ausgereizt, das deren Taktraten eher eine Frage der Architektur bzw. des konkreten Chipdesigns sind. Beispielsweise würde auch das Zen-1-Design, unverändert umgesetzt auf die 3nm-Fertigung keine dann rein rechnerisch mögliche Taktrate von 7 GHz erreichen – wahrscheinlich reicht es nicht einmal für 5 GHz aus. Die Aussagen der Chipfertiger zur Taktbarkeit sind heutzutage einfach nicht mehr auf dieserart Chips anwendbar, die Aussagen zum Flächengewinn sowie zur Stromverbrauchsersparnis (pro Transistor) treffen hingegen weiterhin zu.

Zur Vorstellung der Stadia-Bedingungen wäre noch der wichtige Punkt zu erwähnen, das hiermit die Vorab-Erwartungen an einen Spielestreaming-Dienst in Form einer per Abo abgegoltenen "Spiele-Flatrate" natürlich nicht erfüllt werden. Selbst wenn Google so etwas nie direkt angekündigt hat, stand es doch unterschwellig im Raum und ist in jedem Fall eine vergleichsweise zuverlässige Methode, Spieler anzulocken. Im nunmehr präsentierten System ist dagegen erst noch der Nutzwert für den Spieler erkennbar zu machen, rein aus den jetzt veröffentlichten Bedingungen heraus ist dies noch nicht zu sehen. Wohl und Wehe von Stadia hängen primär an der Höhe der Spielepreisen, welche Google macht bzw. bei der Pro-Variante an der Häufigkeit und Klasse von kostenlosen Spielen sowie Sonderangeboten. In jedem Fall ist der Verzicht auf ein wirkliches Spiele-Abo sowie der Zwang zum Spiele-Kauf auch bei Stadia ein klares Indiz dafür, das es Google hierbei weniger ums Spielestreaming, als denn eher einen Einstieg in den Markt der Spiele-Shops ging. Das Spielestreaming ist hierzu vielleicht nur der schnöde Aufhänger – ein Punkt, welchen andere Anbieter mangels passender Infrastruktur nicht anbieten können.