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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Dezember 2014

Laut Golem soll die neue Preislage zur Radeon R9 295X2 von derzeit ab 650 Euro angeblich zeitlich begrenzt sein – so jedenfalls hat es AMD kundgetan. Angeblich handle es sich um ein "Promotion-Angebot", das nur "eine begrenzte Zeit lang" verfügbar sein soll. Wirklich glaubwürdig ist dies nicht, denn der Grafikkarten-Markt kennt im eigentlichen keine steigenden Preise, zudem ist die Radeon R9 295X2 zu 650 Euro auch erstmals auf einem Preispunkt angelangt, wo sie in ernsthafte Konkurrenz gegenüber zwei Radeon R9 290X Karten im CrossFire-Verbund gehen kann. Die nachfolgenden Enthusiasten-Grafikchips AMD Fiji und nVidia GM200 dürften zudem eine Performance aufzeigen, welche der Radeon R9 295X2 nahekommen sollte – ergo gibt es mittelfristig auch keinerlei Anlaß für eine Preiserhöhung. Aller Vermutung nach will AMD nur den kurzfristigen Absatz der Radeon R9 295X2 ankurbeln – eventuell sogar mit dem Hintergedanken, daß die Karte nach dem Erscheinen des Fiji-Chips auslaufen könnte.

Videocardz haben eine GeForce GTX 965M in einem neueren nVidia-Treiber (Version 344.77) entdeckt, zudem gibt es einen weiteren Eintrag in ähnlicher Lage, welcher durchaus eine "GeForce GTX 960M" darstellen könnte. Die zuerst genannte GeForce GTX 965M dürfte sicherlich ähnlich wie GeForce GTX 970M & 980M auf dem GM204-Chip basieren, wahrscheinlich hat die GeForce GTX 965M dann nochmals kleinere Abspeckungen gegenüber der (eigentlich schon sehr stark beschnittenen) GeForce GTX 970M. Die GeForce GTX 960M könnte dann für eine erste GM206-basierte Lösung reserviert sein, mittels welcher die Notebook-Hersteller dann Maxwell-basierte Gaming-Notebooks außerhalb des klaren HighEnd-Bereichs erstellen könnten. Und nur möglicherweise könnte nVidia dieses Schema sogar in den Desktop-Bereich übernehmen: Die (hypothetische) GeForce GTX 965 als weitere GM204-Abwandlung, die GeForce GTX 960 dann auf Basis des GM206-Chips für das Performance-Segment.

Gemäß Golem hat Microsoft zum 3. Dezember ca. 50.000 Produktkeys für Windows & Office gesperrt, welche aus Testversionen, Volumenlizenzen für Bildungseinrichtungen oder OEM-Lizenzen stammen sollen – darunter eventuell auch solche Keys, welche seinerzeit auf PC-Fritz vertickt wurden. Bislang hat sich Microsoft in solchen Fragen eher zurückgehalten und selbst schon als illegal erkannte Keys nicht umgehend gesperrt – aber nun könnte es passieren, daß gerade nach dem Verkaufsende von Windows 7 die Hemmungen bei Microsoft fallen und man zukünftig mehr sperrt. Da wird natürlich der eine oder Käufer von PC-Fritz noch eine unliebsame späte Überraschung erleben – aber auch andere Quellen sind vakant, denn letztlich läßt sich in den wenigsten Fällen vor dem Kauf sagen, ob eine einzeln angebotene Windows-Lizenz nun wirklich in den Augen von Microsoft statthaft ist oder nicht. Selbst das Bestehen der initialen Key-Prüfung macht einen schließlich nicht sicher vor der Möglichkeit, daß Microsoft dann einfach nachträglich sperrt.

Interessant an der Meldung ist jedoch vor allem, daß es gemäß der von Microsoft verwendeten exakten Formulierungen erneut so scheint, als daß PC-Fritz in der Tat echte Lizenzen verkauft hat – nur war eben die angebliche Original-DVD sowie das Echtheitszertifikat gefälscht, was im Sinne des Gesetzes justizabel ist und zu den bekannten Durchsuchungen und Anklagen geführt hat. Microsoft verwendet jedoch nirgendwo klare Formulierungen, die auf eine Fälschung des Lizenzkeys selber hinauslaufen würden, sondern redet nur von "manipulierten Lizenzen". Dabei hat Microsoft ein rechtlich betrachtet wohl in allen Punkten Recht – es bleibt aber trotzdem ein Nachgeschmack, denn letztlich existiert das Problem nur deswegen, weil Microsoft keine faire Lizenzpolitik betreibt, indem man den Gebrauchthandel mittels juristischer Spitzfindigkeiten komplett abwürgt und den interessierten Käufern zwangsweise mit neuen, unerwünschten Produkten zu einem überhöhten Retail-Preis beglücken will.

WinFuture berichten hingegen, wie es mit Windows 10 weitergehen soll: So wird es nun offenbar doch keine "Consumer Preview" geben, sondern hingegen ab Januar monatlich veröffentlichte weitere Preview-Versionen, startend im Januar 2015 mit der "January Technical Preview". Dies deutet wohl darauf hin, daß Microsoft nicht so schnell alle geplanten neuen Features einbauen kann und eine "Consumer Preview" schon im Januar einfach zu früh kommen würde, diese entweder unvollständig wäre oder verschoben werden müsste. Ob dies die ursprünglichen Launch- bzw. Auslieferungspläne behindert, bliebe noch abzuwarten – eigentlich sollte über das Jahr 2015 genügend Zeit sein, alle geplanten Features einzubauen und zusammen mit den interessieren Endanwender auszutesten. Aus dem von der vorschnellen Presse herbeifabulierten Launchterminen von (angeblich) Frühjahr 2015 wird so aber natürlich nichts werden können, vermutlich wird sich ein ganz Microsoft-typischen Launch kurz vor Jahresende 2015 ergeben.

In einer zweiten Meldung zum Thema schwärmen dann diverse Hardware-Hersteller von den großen Absatzmöglichkeiten, welche sich mit Windows 10 ergeben sollen: Laut Intel würde es derzeit um die 600 Millionen PCs weltweit geben, welche 4 Jahre oder älter sind – und damit reif für ein Update sein sollen, für welches Windows 10 der Anstoß sein könnte. Ob es dazu kommt, steht auf einem anderen Blatt, denn nachdem viele Nutzer (gerade von rein als Businessmaschinen genutzten PCs) gesehen haben, daß es auch ohne neues Microsoft-Betriebssystem geht, entfällt für viele der früher obligatorische Upgradezwang. Auch tut sich Microsoft mit dem bisherigen Look von Windows 10 – welches doch recht ähnlich zu Windows 8 aussieht – keinen großen Gefallen. Gerade angesichts der Microsoft-Historie von jeweils einer neuen Oberfläche pro Windows-Hauptversion verwundert dies sehr und läßt durchaus den Gedanken aufkommen, daß die Windows-8-Fans bei Microsoft immer noch nicht niedergekämpft sind, sondern nun einfach nur unter falscher Flagge segeln. Andererseits könnte der Hunger nach einem modernen Windows mit technologisch aktueller Basis bei Windows 10 tatsächlich so groß sein, daß das Betriebssystem ähnlich wie Windows 7 ganz automatisch zum großen Erfolg wird.