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Hardware- und Nachrichten-Links des 29. Mai 2018

Bei der PC Games Hardware thematisiert man den Vergleich von Core 2 Quad Q6600 vs. Pentium J5005 unter dem CPU-Teil von PassMark, welcher mit 2987 zu 2959 Punkten einen faktischen Gleichstand ergab. Dies ist angesichts der grundsätzlichen Ansetzungen beider Vierkern-CPUs (jeweils ohne HyperThreading) in der Tat erstaunlich: Der Core 2 Quad Q6600 war mal ein Spitzenprodukt und taktet mit 2.4 GHz für seinerzeitige Verhältnisse sehr anständig – während der Pentium J5005 aus Intels Atom-Linie stammt, damit bei Intel nur das LowEnd-Segment beackert und zudem mit Taktraten von 1.5/2.8 GHz bei nur 10 Watt TDP aus heutiger Sicht keine Taktraten-Offenbarung darstellt. Wo der reale Takt des Pentium J5005 unter Last liegt, ist leider unbekannt, aber aufgrund der TDP und des typischen Einsatzgebiets dürfte jener kaum die Marke von 2.4 GHz dauerhaft überschreiten. Anders formuliert: Inzwischen hat Intels Atom-Serie die früheren Core-2-Serie bei der IPC-Performance erreicht und wohl sogar schon überholt. Im Netz zu findende Cinebench-R15-Werte unterstützen diese Aussage: 245 Punkte für den Core 2 Quad Q6600 gegen gleich 302 Punkte beim Pentium J5005.

Mit der Frage, ob ein solcher Core 2 Quad in der heutigen Gaming-Praxis noch nutzvoll sein kann, hat sich der TechSpot im übrigen schon letztes Jahr beschäftigt. Hierzu ist man ein paar Benchmarks gegen moderne CPUs angetreten, interessant hierbei sind insbesondere die Vergleiche gegen den Pentium G3470 (Zweikerner ohne HyperThreading) sowie den Core i3-6100 (Zweikerner mit HyperThreading), welche das Performancebild aktueller Einsteiger-Prozessoren gut abbilden können sollten. Die Ergebnisse sind allerdings desaströs für den Core 2 Q6600: Trotz Verwendung teilweise nur einer GeForce GTX 1060 verliert jene Grafikkarte mit dem Core 2 Quad sehr heftig an Performance – und dies nicht nur bei den Minimum-Frameraten, sondern vor allem auch deutlich bei den Average-Frameraten. In diesem Fall bremst der Prozessor die Grafikkarte auf grob die Hälfte des eigentlichen Performancepotentials aus, womit eine CPU-Neuanschaffung dringend anzuraten wäre. Man kann angesichts der Höhe der Differenz durchaus die Vermutung aufstellen, das man mit einem Core 2 Quad Q6600 maximal eine GeForce GTX 1050 Ti oder Radeon RX 560 paaren sollte, selbst aber mit jenen Mainstream-Grafikkarten mit gewissen Performanceverlusten rechnen muß.

Technik 1060: avg fps 1070: avg fps 1060: 1% min 1070: 1% min
Core 2 Quad Q6600 Kentsfield, 4C, 2.4 GHz 49% 50% 33% 33%
Q6600 @ 3.1 GHz Kentsfield, 4C, 2.4 GHz @ 3.1 GHz 66% 67% 45% 45%
Pentium G3470 Haswell, 2C, 3.6 GHz 100% 102% 100% 100%
Core i3-6100 Skylake, 2C +HT, 3.7 GHz 135% 144% 123% 133%
Core i7-6700K Skylake, 4C +HT, 4.0/4.2 GHz 187% 233% 189% 233%
basierend auf den Benchmarks des TechSpots unter der FullHD-Auflösung

Interessanterweise ergeben sich aus diesen Benchmarks sogar noch klare Skalierungs-Aussagen zu aktuelleren Prozessoren & Grafikkarten: So kann der Zweikerner (ohne HyperThreading) Pentium G3470 aus einer GeForce GTX 1070 gegenüber einer GeForce GTX 1060 kein Stück Mehrperformance herausholen, selbst der Core i3-6100 als Zweikerner mit HyperThreading gewinnt hierbei nur magere +6% hinzu. Erst mit dem Vierkerner mit HyperThreading Core i7-6700K kommt eine anständige Skalierung zwischen GeForce GTX 1060 und 1070 heraus – womit das Mindestmaß gesetzt ist, unter welchem man eine GeForce GTX 1070 betreiben sollte. Ob die GeForce GTX 1060 überhaupt bestmöglich mit den genannten Zweikern-Prozessoren skaliert, kann mangels des Gegentests mit einer GeForce GTX 1050 Ti nicht wirklich bestätigt werden – ist aber wenigstens anzunehmen, wenn eine CPU-Klasse höher die GeForce GTX 1070 ausreichend gut befeuert werden kann. Für wirklich belastbare Aussagen sind diese Benchmarks (nur 2 Spieletests) dann aber auch zu wenige in der Anzahl, jene können nur grob die Richtung weisen.

Die EETimes bringt eine Aussage des GlobalFoundries-CEOs, wonach man von der 5nm-Fertigung nicht überzeugt ist und nur die 3nm-Fertigung die "volle Performance" bringen würde. Zwischen den Zeilen kann man hierbei eine gute Chance herauslesen, das GlobalFoundries nach der 10nm-Fertigung auch die 5nm-Fertigung ausläßt – und dies nicht, weil jene keine Vorteile bringen würden, sondern primär weil GlobalFoundries einfach nicht so finanzkräftig ist, jedes Fertigungsverfahren mitzugehen, sich seine Mittel besser einteilen muß als beispielsweise TSMC. Das die Fortschritte zwischen den einzelnen Fullnodes in Zukunft kleiner werden und man daher erst mittels eines doppelten Sprungs wirklich die "volle Performance" (aka mindestens doppelt so viele Transistoren bei nicht steigender Leistungsaufnahme) erhält, kommt trotzdem erschwerend hinzu. Eben aus diesem Grund geht GlobalFoundries ja direkt von der 14nm- auf die 7nm-Fertigung – der hier zwischenliegende (weggelassene) Fullnode "10nm" würde GlobalFoundries nicht nur zu viel Geld kosten, sondern brächte auch einen zu geringen technischen Fortschritt, eben keine "volle Performance".

Chipfläche Taktrate Stromverbrauch
GlobalFoundries 12LP (zu 14LPP) -15% +10% -0%
GlobalFoundries 7LP (zu 14LPP) -65% > +40% > -60%
GlobalFoundries 7LP+ (zu 7LPP) -10% ? ?
Quellen: GlobalFoundries, WikiChip & GlobalFoundries

Zum Fall der Datenschutz-Grundverordnung wäre noch hinzuzufügen, das die genannten "milliardenschweren Anzeigen gegen Facebook & Google" sicherlich derzeit nur zur Prüfung bei den Datenschützern liegen und das die Milliarden-Bußgelder das Maximum dessen darstellen, was jene verhängen könnten – mit eben der Betonung auf "könnte". Die Datenschützer könnten es genauso auch nur bei einer Ermahnung belassen, dies ist deren freie Entscheidung. Jener Entscheidung liegen allerdings Handlungsrichtlinien zugrunde, nach welchen es Google und gerade Facebook schwer haben dürften, ohne Strafe davonzukommen: Bei Jan Albrecht nennt man hierzu "Wiederholungstäter, die mit Vorsatz und Gewinnerzielungsabsicht besonders viele Daten rechtswidrig verarbeiten" – was ja nun bei Facebook durchaus gegeben wäre, sofern man deren Praxis erst einmal als datenschutzwidrig ansieht. Insbesondere das die Datenverarbeitung und -weitergabe bei Facebook das eigentliche Geschäftsmodell darstellt, macht das Unternehmen eigentlich prädestiniert für die Maximalstrafe (samt Forderung an die Politik, den Wertrahmen der Maximalstrafe nochmals zu erhöhen).

In der Praxis könnte es aber in der Tat so ausgehen, das sich am Ende die Datenschützer breitschlagen lassen und damit zufrieden sind, wenn Facebook & Co. ihr Datenschutz-Verhalten ändern. Schließlich dürften Facebook und andere Schwergewichte so lange die Gerichte bemühen, bis dieser Minimalkompromiß als eher sinnvoller Ausweg erscheint, als denn wirklich auf Strafzahlungen zu bestehen. Selbst dann wäre natürlich etwas gewonnen – und hier liegt der eigentliche Prüfstein für die DSGVO: Der Kollateralschaden bei Normalbürgern und Kleinunternehmungen ist bereits angerichtet, wäre aber wohl zu verkraften, sofern die großen Unternehmen tatsächlich zu einer wirklich substantiellen Verhaltensänderung beim Datenschutz gezwungen werden können. Leider ist jetzt schon abzusehen, das die Antwort auf diese Frage viele Jahre in der Ferne liegt: Die Kleinen werden umgehend gehangen, die Großen klagen sich durch alle Instanzen und gewinnen damit wenigstens Jahre an Zeit – Zeit, welche man sicherlich auch dafür nutzen wird, mittels der eigenen Lobbyisten-Macht die Politik entsprechend zu "bearbeiten".