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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. April 2019

Die PC Games Hardware berichtet zu Gerüchten über eine möglichen GeForce GTX 1650 Ti – welcher sich primär aus einem Eintrag bei der Funk-Zeritifizierungsstelle der EEC speist, wo in der Tat reihenweise an Kartenvarianten mit einer "GeForce GTX 1650 Ti" notiert werden. Leider gab es bei dieser Funk-Zertifizierungsstelle gerade in jüngerer Vergangenheit auch schon reihenweise Platzhalter- bzw. Nonsens-Einträge zu lesen, so von GeForce RTX 2060 Karten mit nur 3, 4 und 5 GB Grafikkartenspeicher, welche sich nun sehr eindeutig nicht bewahrheitet haben. Augenscheinlich wird diese EEC-Zertifizierung zum Abbrennen von Nebelkerzen benutzt – oder aber deren Bedingungen sind so harsch, das man lieber mit Platzhalter-Einträgen für alle erdenklichen Kartenvarianten hantiert. In jedem Fall steht die EEC-Zertifizierungsstelle bzw. Einträge in deren Datenbanken derzeit keine solide Grundlage für irgendwelche Leaks dar – die Chance, das hierauf tatsächlich etwas passiert, ist erfahrungsgemäß wirklich gering. Speziell in diesem Fall ist es allerdings auch nicht unmöglich, denn über die Benutzung von nur 896 der physikalisch vorhandenen 1024 Shader-Einheiten des TU117-Chips bei der GeForce GTX 1650 steht zumindest technisch der Weg zu einer größeren TU117-basierten Karte weiterhin offen.

Es gibt nunmehr doch noch einen ersten Schwung an Launchreviews zur GeForce GTX 1650 (nachstehend komplett verlinkt) – augenscheinlich haben einige Hardwaretester tatsächlich Gewehr bei Fuß auf das Erscheinen der passenden Treiber gewartet und sich sofort danach an die Benchmark-Tätigkeit gemacht. Mit den nun vorliegenden Testberichten ist durchaus schon ein erster Performance-Eindruck zu gewinnen – welcher beispielsweise bei TechPowerUp darauf hinausläuft, das die GeForce GTX 1050 Ti unter der FullHD-Auflösung um +35% geschlagen wird, zur weiterhin schnelleren Radeon RX 570 aber immer noch +10% fehlen. Selbige Benchmarks wurden im übrigen mit einer leicht werksübertakteten Palit-Karte aufgenommen, deren Power-Limit bei 75 Watt lag – was für eine Karte ohne extra PCI-Express-Stromstecker dann doch eher erstaunt. Schon rein nominell wäre dies knallhart auf Kante gebaut – und angesichts dessen, das heutige Grafikkarten die 3,3V-Schiene eigentlich gar nicht mehr nutzen, würde jedes Power-Limit oberhalb von 65 Watt eigentlich in die Versorgungssicherheit der Karte hineinspielen (die GeForce GTX 1050 Ti hatte zwar auch eine TDP von 75 Watt, aber ein Power-Limit von nur 60 Watt). Bislang berichten die Hardwaretester allerdings noch nicht von Problemen – wobei jene auch oftmals werksübertaktete Ausführungen mit extra PCI-Express-Stromstecker und einem Power-Limit von 85 Watt im Test hatten.

Ironischerweise bringt dies die GeForce GTX 1650 aber auch nicht wesentlich voran: Wie bei den vorhergehenden Launches von GeForce GTX 1660 Ti und GeForce GTX 1660 ist der Performance-Effekt der werksübertakteten Karten vergleichsweise gering, liegt nach ersten Erkenntnissen wieder nur bei magereren 1-3% Mehrperformance. Augenscheinlich trifft auch hier wieder zu, das fast alle Karten in der Praxis schon an die maximalen Taktraten des TU117-Chips herankommen – welche mit den offiziellen Taktraten von 1485/1665/4000 MHz viel zu niedrig angegeben werden, in der Praxis operiert der TU117-Chip (wie üblich bei Turing) zumeist zwischen 1900 und 2000 MHz. In dieser Situation nützt dann auch das höhere Power-Limit einiger werksübertaketen Karten vergleichsweise wenig – was gebraucht würde, wäre schlicht mehr Hardware. An dieser Stelle kommt dann vielleicht doch noch einmal die vorgenannte "GeForce GTX 1650 Ti" ins Spiel, welche bei 1024 aktiven Shader-Einheiten (+14%) und mit einem Power-Limit von 90-100 Watt durchaus noch einiges aus diesem Silizium herausholen könnte. Damit wäre sogar die Radeon RX 570 letztlich erreichbar – was aber wohl nur dann Sinn ergibt, sofern nVidia auch noch deren Straßenpreise matchen wollte. Die dies vermutlich nicht so schnell passieren wird, ist die GeForce GTX 1650 Ti somit eher eine "Trumpfkarte in der Hinterhand" – nVidia könnte jene bringen, wird dafür aber die passende Situation abwarten (welche derzeit wegen der preislichen Situation einfach noch nicht da ist).

WCCF Tech berichten über einen fernöstlichen Overclocking-Test zu Ryzen 3 3200G & Ryzen 5 3400G – den Desktop-Ausführungen von AMDs Picasso-APU, welche Zen+ CPU mit Vega-basierter iGPU vereint. Die entsprechenden Mobile-Modelle gibt es seit Jahresanfang, die Desktop-Modelle wurden hingegen bislang vermisst – bis zu dem Punkt, das man dachte, jene würden eventuell gar nicht mehr erscheinen. Jener Overclocking-Test sagt nun allerdings das Gegenteil aus und zeigt eher auf einen baldigen Marktstart dieser ersten "Ryzen 3000" Desktop-Prozessoren hin – welche natürlich noch nicht auf Zen 2 basieren. Leider gibt es zu den beiden Ryzen 3000G Modellen noch keine konkreten Taktraten, allerdings wurden deren jeweils vier CPU-Kerne bestätigt und es ergab sich ein Übertaktungserfolg, welcher im Schnitt um gut 300 MHz besser als bei den vorhergehenden Ryzen 2000G APUs der Raven-Ridge-Generation ausfiel. Dies entspricht grob jenem Vorteil, welchen AMD auch im CPU-Bereich zwischen Summit Ridge (14nm) und Pinnacle Ridge (12nm) erreicht hatte. Bei Ryzen 3000G wird es sich somit nur um ein kleines Update handeln – das eigentliche große Update im APU-Bereich mit dem technischen Unterbau von Zen-2-CPU und Navi-basierter iGPU wird dagegen erst die "Renoir"-APU bieten, welche gemäß früheren Roadmaps aber erst im Jahr 2020 (wohl zum Jahresanfang) angesetzt ist.