23

Hardware- und Nachrichten-Links des 22./23. August 2016

Unser Forum zeigt einen nVidia GP100 Die-Shot, welchen nVidia im Rahmen der laufenden HotChips-Konferenz veröffentlicht hat. Interessant sind die damit sich ergebenden Größenangaben einzelner Bauelemente: So verbraucht nVidia für einen GP100-Shader-Cluster ganze 7,3mm² an Chipfläche – wobei man abweichend von früheren Angaben wiederum 128 Shader-Einheiten einem Shader-Cluster zuordnet, sprich von insgesamt 30 Shader-Clustern beim GP100-Chip ausgeht. Umgerechnet auf 64 Shader-Einheiten dürften dies also ~3,65mm² sein – was dann wiederum gar nicht so viel mehr ist als bei AMDs Polaris, welche auf ~3mm² Flächenbedarf pro Shader-Cluster (mit 64 Shader-Einheiten) geschätzt werden können. Dafür, das der GP100-Chip alle möglichen Profi-Features mitbringt, ist der Unterschied in diesem Fall eher gering. An einem anderem Punkt kann man hingegen gut das Wirken einer besseren Fertigungstechnologie sehen: Ein 1024 Bit breites HBM1-Interface kostet den Fiji-Chip noch ~10mm² in der 28m-Fertigung, nVidia kommt in der 14nm-Fertigung des GP100-Chips hingegen mit ~4,4mm² bei einem genauso 1024 Bit breiten HBM2-Interface aus. Daneben wird noch eifrig diskutiert, wo auf diesem Die-Shot nun welche Bauteile zu sehen sind – mit allerdings noch unterschiedlichen Auslegungsvarianten.

Im Abverkauf der 28nm-basierten Grafikkarten gibt es derzeit interessante Aktionen einiger Online-Händler, welche sich augenscheinlich auf einen einzelnen Preispunkt für verschiedene 28nm-Boliden geeinigt haben – und nachfolgend sehr viele dieser Karten auch von unterschiedlichen Grafikkarten-Hersteller zu diesem jeweiligen Festpreis anbieten. Zu sehen ist dies bei der GeForce GTX 980 für 299 Euro, der Radeon R9 Fury für 349 Euro sowie der Radeon R9 Fury X samt der GeForce GTX 980 Ti für beiderseits 399 Euro. Gemeinsam ist allen diesen Abverkaufsangeboten zum Festpreis, das die nachfolgenden Preise anderer Onlinehändler meist sehr viel teurer sind, das diese Karten faktisch nur zu diesen Festpreisen sinnvoll sind. Technisch gibt es eine solch konzentrierte Aktion auch bei der GeForce GTX 970 für 239 Euro – aber bei dieser Karte gibt es abweichend von den anderen Karten auch schon einige andere Händlerangebote, welche nochmals tiefer gehen. Wie im aktuellen Grafikkarten-Marktüberblick schon ausgedrückt, kommt derzeit allerdings keines dieser 28nm-Abverkaufsangebote preislich in eine Position, wirklich zwingend gegenüber den vorhandenen 14/16nm-Angeboten zu sein.

Derweilen kommt aus unserem Forum eine gewisse Kritik an den zur Radeon RX 480 8GB im jüngsten Grafikkarten-Marktüberblick notierten Preisen: Jene sind aktuell schon wieder etwas höher als im Marktüberblick notiert – nicht mehr bei 260-290 Euro, sondern eher erst bei 270-300 Euro, mit nicht einmal reinen (nicht lieferbaren) Preisnotierungen darunter. Hier liegt leider wohl ein kurzfristiger Marktumschwung zugrunde, bei welchem die zum Wochenstart tatsächlich noch verfügbaren Angebote der Radeon RX 480 8GB von ab 260 Euro augenscheinlich so schnell abverkauft wurden, das jene zur Wochenmitte nicht mehr verfügbar sind. Der Marktüberblick wurde mit Preislage Montag und Dienstag morgens erstellt, zu diesen Zeitpunkten war die vorgenannte Preislage zur Radeon RX 480 8GB tatsächlich noch präsent. Aber weil die derzeitig zu sehenden 270-300 Euro auch eher dem entsprechen, was die Radeon RX 480 8GB in den letzten Wochen gekostet hat, haben wir dies nachträglich doch noch einmal im Artikel und den Diagrammen geändert – weil dieser etwas höhere Preispunkt besser zum allgemeinen Preisgefühl bei dieser AMD-Grafikkarte passt.

Vom Guru3D kommt der erste Test einer GeForce GTX 1060 3GB – natürlich ausgeführt in Form einer ab Werk übertakteten Karte (mit zudem klar nach oben gesetztem Power-Limit), was jetzt nicht unbedingt zu einer allgemein verwendbaren Aussage führt. Im Test von Guru3D lief jene Karte um immerhin ~9% langsamer unter FullHD als eine reguläre GeForce GTX 1060 6GB – recht erstaunlich angesichts des eher geringen Hardware-Abstands von -11,1% und der Möglichkeit des nVidia-Chips, dies angesichts des dynamischen Boosttakts durch höhere real anliegende Chiptaktraten teilweise wieder auszugleichen. Hier dürfte die geringere Speichermenge sicherlich ihre Rolle gespielt haben – in den Tests unter höheren Auflösungen als FullHD kann man dann auch sehen, wo die 3-GB-Karte sehr viel deutlicher unterhalb der regulären 6-GB-Version herauskommt, die Speichermenge dann also wirklich schon limitiert. Eine echte Aussage zur Kartenperformance ist dieser Test aufgrund der Werksübertaktung noch nicht, genauso wenig wird hierbei die Frage erschöpfend beantwortet, ob man die GeForce GTX 1060 3GB wenigstens unter FullHD wirklich gut verwenden kann. Hier werden weitere Tests zum Thema hoffentlich noch erhellendes bringen.

Golem und Heise haben sich nVidias Parker-SoC angesehen, mittels welcher nVidia primär im Autoelektronik-Geschäft punkten will. Hier finden die von nVidia lange Zeit entwickelten "Denver" CPU-Kerne (in ihrer zweiten Version) dann auch ihre Anwendung, nachdem deren Übernahme ins Smartphone/Tablet-Geschäft wegen nVidias Rückzug aus dem Smartphone-Geschäftszweig nicht mehr zustande kam. Mit Denver wollte nVidia einstmals eine Hochleistungs-Architektur auf ARM-Basis erschaffen, hatte aber seinerzeit sicher nicht mit dem faktisch nicht vorhandenem Bedarf für so etwas in Smartphone/Tablet-Gefilden gerechnet – und dürfte nun froh sein, diese Entwicklung in der Autoelektronik-Sparte unterbringen zu können. Daneben spekulieren Golem noch über die bei der Parker/Denver-basierten Autoelektronik-Lösung "Drive PX2" benutzten (extra) Grafiklösung: Laut deren Rechnung könnte nun sogar ein GP107-Chip reichen – was aber knapp werden würde, auf immerhin 768 Shader-Einheiten müssten dann gleich 1627 MHz Chiptakt anliegen, bei nur 640 Shader-Einheiten sogar 1953 MHz Chiptakt (unter der Annahme, das wirklich nur 5 TeraFlops von den zwei extra Grafikchips zu erbringen sind).