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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. April 2015

Ein wenig fehlend in unserer Ausarbeitung, wie nVidias Pascal-Generation aussehen könnte, sind die (bisher bekannten) Architektur-Features von Pascal: Dazu gehört (wie schon beschrieben) der breite, aber wohl nicht ausschließliche Einsatz von HBM2-Interfaces und -Speicher, mittels welchem die Speicherbandbreiten deutlich nach oben gedrückt werden können – was auch notwendig ist angesichts der vermutlich verbauten Einheiten-Anzahl. Daneben wird es höchstwahrscheinlich generell neu gestaltete Shader-Einheiten geben, welche bezüglich der Rechengenauigkeit einen Mixed-Mode beherrschen: Entweder volle FP32-Performance oder halbe FP64-Performance. Damit spart sich nVidia das Heranpflaschen von extra FP64-Einheiten, die neuen Shader-Einheiten werden aber natürlich wegen des Mixed-Modes trotzdem etwas größer ausfallen müssen als die bisherigen Shader-Einheiten der Maxwell-Architektur. Bei einer angenommen glatten Verdopplung der Transistorenanzahl durch den Wechsel von der 28nm- auf die 16nm-Fertigung würde es demzufolge knapp werden mit einer glatten Einheiten-Verdopplung.

Andererseits kann man in der Pascal-Generation gewisse Flächeneinsparungen durch die Verwendung von HBM-Speicherinterfaces verbuchen – zudem ist auch noch nicht klar, wie groß der Flächenvorteil von der 28nm- zur 16nm-Fertigung in der Praxis von großen Grafikchips wirklich ausfällt. Gut möglich ist in diesem Zusammenhang auch eine Umgestaltung der Shader-Cluster – als erstes würde einem hierzu ein höheres Verhältnis von Shader- zu Texturenpower einfallen. Ein GM200-Chip mit angenommen 6144 Shader-Einheiten hätte im Maxwell-Modus schließlich schon satte 384 Textureneinheiten, was womöglich zu viel sein und daher eingespart werden könnte. Daneben ist zur Pascal-Generation noch die Verwendung des NVLink-Interfaces als neue, sehr breitbandige Anbindung zum Rest des PC-Systems bekannt – welche vermutlich jedoch nur im GP100-Chip verbaut wird, da eher nur für professionelle Zwecke benötigt. Im Gaming-Bereich dürfte es weiterhin PCI Express als Anbindung zum PC-System geben – wahrscheinlich weiterhin in der Version 3.0, da die lange vorbereitete Version 4.0 nicht vor dem Jahr 2017 von den dann erhältlichen Prozessoren & Mainboards unterstützt werden wird.

Heise berichten über einen bösen Auswuchs des grassierenden Überwachungswahns in Zusammenhang mit der fortschreitenden Kriminalisierung von Computer-"Straftaten": So ist es möglich, daß französische Filesharer auf europäischen No-Fly-Listen landen bzw. andere ähnlich gelagerte Einschränkungen im Reiseverkehr erfahren müssen. Dabei sollten für die No-Fly-Listen eigentlich nur "Schwerverbrecher" ausgesiebt werden – doch nach den neuesten EU-Regularien fallen darunter auch schon Delikte, die mit einer Höchststrafe von drei Jahren bestraft werden, was in Frankreich auf die rechtswidrige Nutzung von P2P-Netzwerken zutrifft. In der Absenkung der einen Grenze und der Erhöhung der anderen ergibt sich dann die irrationale Situation, daß für eine (im gesamtgesellschaftlichen Sinne) Lächerlichkeit wie eine illegale P2P-Nutzung ein schwerer Grundrechtseingriff herauskommt – in natürlich einer Disziplin, gegen welche man bekannterweise schwer vorgehen bzw. jene wieder korrigieren kann (das "Haus das Verrückte macht" läßt grüßen).