19

Hardware- und Nachrichten-Links des 18./19. September 2014

Die ComputerBase hat eine feine Übersicht von 35 Herstellerkarten zu GeForce GTX 970 & 980 zusammengetragen, während sich die PC Games Hardware im Video-Bereich bezüglich Maxwell verausgabt hat: Es gibt eine Gras-Tessellation-Demo, Physik-Effekte in der Flex-Techdemo, eine Voxel Global Illumination Demo, eine Multi Framing Anti Aliasing (MFAA) Demo, nachfolgend MFAA unter Battlefield 4 sowie Dynamic Super Resolution (DSR) unter Dark Souls 2. Und abschließend dazu noch ein paar DirectX 12 Demos auf der GeForce GTX 980: Fable Legends im Spiel und als Techdemo sowie die Unreal Engine 4 und die Elemental-Techdemo auf Basis dieser Engine. nVidia versucht damit natürlich die Idee eines vollständigen DirectX-12-Supports bei GeForce GTX 970 & 980 zu plazieren – doch nachdem nVidia noch höchstselbst darauf hingewiesen hat, daß DirectX 12 feature-technisch noch gar nicht fertig ist, sollte man darauf nicht wirklich etwas geben. Möglicherweise streiten sich im Hintergrund gerade AMD und nVidia mit Microsoft über die genauen Spezifikationen – jeder in der einzigen Sorge, der andere könnte irgendwie einen Vorteil erlangen. Spruchreif wird die Sache erst, wenn die Spezifikationen vorliegen – und dies wird bei einer für den Herbst/Winter 2015 zu erwartenden Grafik-API noch eine ganze Weile dauern. So lange ist Maxwell 2.0 schlicht Hardware-Level DirectX 11.2b – alles weitere wird sich automatisch ergeben.

Daneben liegt uns zur GeForce GTX 970 noch immer etwas quer im Magen, daß es derzeit keinerlei echte Tests eines Referenzsamples gibt – und jene Referenzmodelle sind sicherlich nicht zu wegzudiskutieren, üblicherweise bieten die meisten Grafikkartenhersteller immer ein Referenzmodell und ein Eigendesign an, selbst wenn zu den Launches gern die Eigendesigns in den Vordergrund gestellt werden. Aufgrund der immer etwas anderen Kühllösungen, Taktraten, Power- und Temperatur-Limits bei Eigendesigns ist basierend auf diesen ein solider Vergleich jedoch schwer – besser ist es immer, jenen Vergleich auf Basis des Referenzmodells durchzuführen und dann einfach die Vor- und Nachteile der Herstellerdesigns zusätzlich zu skizzieren. Da selbiges bei der GeForce GTX 970 derzeit noch nicht möglich war, bleibt der Verdacht offen, daß jene Karte in den meisten Launch-Artikeln und selbst in unserer – in dieser Frage bewußt defensiv vorgehenden – Launch-Analyse etwas zu gut weggekommen ist. Wir reden hierbei allerdings keinesfalls um Größenordnungen, welche etwas an dem Gesamturteil zu dieser Karte ändern würden – aber um der Genauigkeit willen ist es schon anzuraten, die Sache wenigens einmal sauber zu klären.

Ein anderer offener Punkt zum gestrigen Maxwell-Launch ist die Frage der real anliegenden Boost-Takraten. Hierzu haben leider die allerwenigsten Hardwaretester etwas geschrieben – sicherlich auch geschuldet dem augenscheinlich hohen Zeitdruck, um die Launch-Artikel auch bis zum Launch fertigzustellen, aber trotzdem schade, weil hierbei wichtige Informationen nicht entsprechend gewürdigt wurden. Die wenigen vorliegenden Werte sprechen jedenfalls von einem klar niedriger als erwarteten realen Boost-Takt beim Referenzdesign der GeForce GTX 980 von 1144 MHz (ComputerBase) bzw. 1184 MHz (Hardwareluxx). Der von nVidia angegebene durchschnittliche Boost der Karte soll dagegen bei 1216 MHz liegen und wird auch von den vielfältigen Herstellerdesigns gehalten bzw. in aller Regel sogar deutlich überboten. Trotzdem wäre es wichtig für Käufer des Referenzdesigns, hier exaktere Informationen auf Basis von mehr Messungen zu erhalten – welche dann ja auch eine Aussage darüber ergeben, warum die oftmals nominell nur schwach ab Werk übertakteten Herstellerdesigns meistens grob 10% schneller als das Referenzdesigns herauskommen: Der Praxisboost ist bei den Herstellerdesigns einfach klar höher. Während sich früher die schwach ab Werk übertakteten Herstellerkarten meistens kaum lohnten, weil der Performancegewinn im niedrigen einstelligen Prozentbereich blieb, ist dies bei diesen neuen Maxwell-Grafikkarten (und im übrigen auch bei einigen anderen AMD- und nVidia-Karten) nun deutlich besser.

Laut einer AMD-Pressemitteilung geht es nun endlich vorwärts mit FreeSync: Die hierfür benötigten Scaler-Chips sollen noch zum Ende diesen Jahres bei drei Chipherstellern in Produktion gehen, erste kaufbare FreeSync-Monitore sind dann im ersten Quartal 2015 zu erwarten. Als Pluspunkt gegenüber nVidias G-Sync steht zuerst der Preispunkt an, denn die FreeSync-Scaler machen die Monitore in der Herstellung wohl nur um 10-20 Dollar teurer (dies ist allerdings keine Aussage zu Endkundenpreisen), während nVidias G-Sync nicht unter 100 Dollar Endkunden-Mehrpreis zu bekommen ist. Der Nachteil beider Lösungen ist, daß jene nur auf die Grafikkarten der jeweiligen Grafikchip-Entwickler beschränkt sind, selbst wenn AMDs Lösung rein technisch ohne Lizenzkosten auch von anderen Grafikchip-Entwicklern unterstützt werden könnte. Zudem hat sich kürzlich herausgestellt, daß nur einige der aktuell benutzten AMD-Grafikchips eine vollständige FreeSync-Unterstützung aufweisen, nVidias G-Sync wird hingegen von allen Kepler-Grafikkarten ab der GeForce GTX 650 Ti "Boost" sowie allen neueren nVidia-Grafikkarten unterstützt.