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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Dezember 2020

Laut der koreanischen KED hat nVidia mit Samsung einen zweiten Deal zur Fertigung von Gaming-Grafikchips unter der 8nm-Fertigung des Auftragsfertigers abgeschlossen. Was sich erst einmal nach einer bedeutsamen Nachricht anhört, dürfte vermutlich aber nur auf den sowieso erwarteten Umstand hinweisen, dass auch die kleineren Ampere-Chips GA106 & GA107 von Samsung kommen werden. Denn KED sprechen in diesem Zusammenhang von einem ersten Samsung/nVidia-Deal in diesem September – was bedeutet, dass es hierbei eher um konkrete Bestellungen und nicht um die zugrundeliegenden Verträge handelt. Letztere dürften sicherlich schon vor einigen Quartalen abgeschlossen worden sein, denn für Tape-Out und Produktionsvorbereitung gehen bei heutigen Grafikchips zwischen 2-3 Quartalen drauf. Basierend auf dieser Meldung somit einen kommenden "SUPER"-Refresh zur GeForce RTX 30 Serie auszurufen (wie teilweise derzeit schon passierend), ist somit vermutlich eine grundfalsche Auslegung dieser Meldung.

Original Refresh
Fermi GeForce 400 Serie GeForce 500 Serie
Kepler GeForce 600 Serie GeForce 700 Serie
Maxwell GeForce 900 Serie -
Pascal GeForce 10 Serie -
Turing GeForce 16/20 Serien GeForce 20 "SUPER"
Ampere GeForce 30 Serie ???

Die Frage, ob es überhaupt einen solchen Refresh der Ampere-Serie geben wird, darf dabei als vollkommen offen bezeichnet werden. Denn zuletzt hatte nVidia eigentlich kaum noch Refresh-Generationen aufgelegt, wie jene zu Zeiten von Fermi & Kepler normal waren. Selbst der "SUPER"-Refresh zu Turing ist mit den früheren Refreshes zu Fermi & Kepler nicht vergleichbar, da letztere eine komplette neue Grafikkarten-Serie boten, der "SUPER"-Refresh hingegen nur einzelne neue Karten. Wenn man zudem einrechnet, dass der Turing-Refresh womöglich nur wegen der Radeon RX 5700 Serie aufgelegt wurden, von AMD für 2021 aber keine neuen HighEnd-Lösungen zu erwarten sind, dann sinkt die Chance auf einen Refresh zur Ampere-Generation um so stärker. Aller Vermutung nach erledigt dies nVidia bei der Ampere-Generation eher "on the fly" über zwischengeschobene Lösungen wie die GeForce RTX 3070 Ti oder GeForce RTX 3080 Ti, nicht aber über eine regelrechte Refresh-Generation.

Neben den gestern erwähnten CES-Aktivitäten seitens nVidia dürfte auch von AMD zur CES 2021 einiges neues kommen. Immerhin ist genau eine Stunde vor nVidias Broadcast eine CES-Keynote von AMD-CEO Lisa Su angesetzt, womit durchaus gewisse Produktvorstellungen zu erwarten sind. Derzeit geht man davon aus, dass AMD hierbei Ryzen 5000 U/H vorstellen wird, sowie Neuigkeiten zu den Server-Modellen von Zen 3 sowie dem weiteren Ausbau der Radeon RX 6000 Grafikkarten-Serie verlauten läßt. Optional könnte es auch etwas zu Radeon RX 6000 Mobile, neuen Desktop-APUs sowie einer neuen Thrreadripper-Generation geben, dies bleibt abzuwarten. Je mehr AMD hiervon in seiner CES-Keynote bereits erwähnt, um so geringer sind dann die Chancen auf erhellende Langzeit-Ausblicke – welche zuletzt bei AMD generell selten waren bzw. nur bereits bekannte Folien hervorbrachten. Derzeit hat AMD einfach eine ausreichend starke Produktpalette, auf dass man nicht mehr wie früher mit zukünftigen Produkt-Generationen werben muß – womit solche Themen wie Zen 3+ und Zen 4 auch erst dann angeschnitten werden dürften, wenn jene tatsächlich spruchreif sind.

Bei Golem ist man einen Test der Ryzen-Generationen angetreten, wofür der jeweils stärkste Achtkerner der vier Ryzen-Generationen herangezogen wurde (unter Auslassung des Ryzen 7 3800XT, was aber aufgrund dessen geringfügigen Performanceaufschlags keine wirklich Differenz ergibt). Zuerst einmal macht jener Test augenscheinlich, wie konstant und durchgehend stark AMD die Prozessoren-Performance über die letzten vier Jahre hinweg gesteigert hat. Die Generation mit dem größten Leistungssprung gegenüber dem jeweiligen Vorgänger war dabei sogar die letzte (Zen 3), was üblicherweise eher schwierig zu erreichen ist. Genauso beachtenswert ist, dass es nicht nur im Feld der Anwendungs-Performance (deutlich) nach oben ging, sondern in fast exakt demselben Maßstab auch im Feld der Spiele-Performance: Die Differenz diesbezüglich ist marginal, wenn zwischen Ryzen 7 1800X und Ryzen 7 5800X unter Anwendungen +89% Mehrperformance liegen, unter Spielen dann noch +84%.

Technik Anwendungen Gen.-Plus Spiele (avg fps) Spiele (1% perc.) Gen.-Plus
Ryzen 7 5800X Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz 189,0% (+27%) 175,7% 184,2% (+25%)
Ryzen 7 3800X Zen 2, 8C/16T, 3.8/4.4 GHz 148,4% (+28%) 141,5% 147,6% (+20%)
Ryzen 7 2700X Zen+, 8C/16T, 3.7/4.35 GHz 116,1% (+16%) 119,7% 123,1% (+23%)
Ryzen 7 1800X Zen, 8C/16T, 3.6/4.1 GHz 100% - 100% 100% -
gemäß den Ausführungen von Golem unter 7 Anwendungs-Benchmarks (ohne CB15, ohne Singlethread-Tests) und 7 Spiele-Benchmarks (@ FullHD)

Jene Zahlen erscheinen als um so bemerkenswerter, als wenn man an die Anfangszeiten der Core-i-Architektur von Intel zurückdenkt, wo es jahrelang auch wieder immer neue Prozessoren mit selber Kern-Anzahl (und seinerzeit sogar neuen Fertigungsstufen) gab, von welchen jedoch keineswegs derart hohe Performancegewinne pro Generation oder über die Generationen hinweg bekannt sind. AMD hat also wirklich etwas geboten innerhalb der letzten Jahre, während Intel zu seinen Glanzzeiten (mangels schlagkräftiger Konkurrenz) nur knapp mehr als das mindestens Notwendige geboten hatte. Beachtenswert daneben die kleine Differenz im Generations-Gewinn zwischen Anwendungs- und Spiele-Performance: Unter Anwendungen ziehen Zen 2 und Zen 3 klar besser, kommt Zen+ wirklich nur als Refresh-Generation heraus. Unter Spielen verwischen diese Unterschiede dagegen, liegt die Mehrperformance zwischen den einzelnen Zen-Generationen durchgehend grob im selben Feld.