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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. Dezember 2018

Laut Andreas Schilling von Hardwareluxx auf Twitter kommt etwas zur GeForce RTX 2060 bereits in der zweiten Januar-Woche des Jahres 2019. Dies liegt noch knapp im Zeitrahmen der CES, welche nächstes Jahr von 8. bis 11. Januar läuft – der Start der zweiten Jahreswoche liegt auf dem 10. Januar, in Kalendersystemen mit Sonntag als Wochenstart allerdings auf dem 9. Januar. Dies könnte auf eine offizielle Vorstellung zur CES hinauslaufen – oder auch schon (im Idealfall) auf einen echten Launch zum Ende dieser zweiten Kalenderwoche. In jedem Fall bestätigt das beigefügte Marketing-Material die Existenz dieser Karte in exakt dieser Schreibweise, zudem wird auch deren Desktop-Version im weiteren Text bestätigt. Damit wird auch (letztmalig) klar, das nVidia das ganze unter "RTX" (und nicht "GTX") und damit weiterhin als RayTracing-Beschleuniger laufen läßt. Bestätigt wurden zudem die 6 GB GDDR6-Speicher, was klar auf ein 192-Bit-Speicherinterface hinausläuft und damit die bisherigen Hardware-Angaben aus der Gerüchteküche stützt. Aufgrund der vermutlichen technischen Nähe zur GeForce RTX 2070 dürfte die GeForce RTX 2060 letztlich auf dem gleichen TU106-Chip basieren, wohl also schlicht dessen obligatorische Salvage-Lösung darstellen.

Damit ist weiterhin ungeklärt, ob und wie nVidia sich einen Ausbau der Turing-Generation nach unten hin vorstellt – denn auch die GeForce RTX 2060 dürfte trotz der 6 GB Speicher keine echte Midrange-Lösung sein, sondern darf vielmehr zu einem Listenpreis von 399 Dollar erwartet werden. Dies ergibt den Nachfolger zu GeForce GTX 1070 & 1070 Ti, nicht aber den Nachfolger zur GeForce GTX 1060, deren 6-GB-Version mit 249 Dollar nochmals deutlich niedriger in nVidias Preisliste steht. Turing-basierte Beschleuniger im Preisbereich eben jener GeForce GTX 1060 6GB (und genauso auch der der Mainstream-Lösung GeForce GTX 1050 Ti) stehen dagegen derzeit immer noch in den Sternen, gibt es hierzu keinerlei belastbare Hinweise, sondern eher nur Mutmaßungen. Eine davon lautet sogar darauf, das nVidia den Ausbau in kleinere Preisbereiche bei der Turing-Generation komplett lassen könnte, da die Turing-Chips in der 12nm-Fertigung einfach zu "fett" sind und es demzufolge effektiver ist, diese kleineren Preisbereiche auch weiterhin von älteren Pascal-Beschleunigern zu besetzen. Eventuell bringt ja die kommende CES 2019 hierzu erhellende neue Informationen.

Technik 4K-Index TDP Listenpreis
GeForce RTX 2070 Turing TU106, 2304 SE @ 256 Bit GDDR6-Interface 146% 175W 499$
Radeon RX Vega 64 Vega 10, 4096 SE @ 2048 Bit HBM2-Interface 132% 295W 499$
GeForce GTX 1080 Pascal GP104, 2560 SE @ 256 Bit GDDR5X-Interface 132% 180W 499$
GeForce RTX 2060 1920 SE @ 192 Bit GDDR6-Interface ~120-125% ? ?
GeForce GTX 1070 Ti Pascal GP104, 2432 SE @ 256 Bit GDDR5-Interface 122% 180W 449$
Radeon RX Vega 56 Vega 10, 3584 SE @ 2048 Bit HBM2-Interface 117% 210W 399$
GeForce GTX 1070 Pascal GP104, 1920 SE @ 256 Bit GDDR5-Interface 107% 150W 379$
GeForce GTX 1060 6GB Pascal GP106, 1280 SE @ 192 Bit GDDR5-Interface 76% 120W 249$
Performance- und TDP-Angaben zu den Turing-Karten gemäß deren Referenztaktung (nicht der FE-Taktung)

Serve the Home bringen von Intels "2018 Architecture Day" eine neue Server/Xeon-Roadmap mit sich – welche primär früher schon bekannte Details bestätigt, aber eben auch mal wieder eine offizielle Grundlage für alle nachfolgenden Spekulationen darstellt. Die Roadmap hat keine direkten Zeitmarkierungen, aber gemäß früherer Ausführungen ist bekannt, das Cascade Lake als Skylake-SP-Refresh für den Server-Bereich noch dieses Jahr vorgestellt werden soll, Cooper Lake als weiterer Refresh dann nächstes Jahr folgt. Ice Lake stand für den Server-Bereich vorher schon für das Jahr 2020 fest, womit der genannte "Next Gen Processor" dann vermutlich der Ice-Lake-Nachfolger "Tiger Lake" sein sollte. Für Cooper Lake sprechen die weiteren Ausführungen von Serve the Home als wichtige Änderung gegenüber Cascade Lake über ein neues BFloat16-Datenformat, bei welchem der zweifache Datendurchsatz von FP32 erreicht werden soll – eine Funktionalität, die ansonsten von Grafikchips bekannt ist und zum Training von Mustererkennungen in der künstlichen Intelligenz Anwendung findet. Zudem bestätigt die Roadmap letztlich auch noch hochoffiziell, das die "Sunny Cove" CPU-Kerne zur "Ice Lake" Prozessoren-Architektur gehören – wie auch, das Intel den Namen "Ice Lake" auch weiterhin verwendet.

Gemäß WinFuture wird es auch in Zukunft keine Emulation von 64bittiger Windows-Software für Windows 10 on ARM geben, da selbige wohl einfach nicht performant hinzubekommen ist. Nur 32-bittige Software soll Emulationen erhalten, 64-Bit-Software muß dagegen nativ für die ARM-Prozessorenarchitektur unter Windows geschrieben werden. Dies macht für den allerersten Anwendungszweck von ARM-Prozessoren unter Windows in Form von günstigen, aber langlaufenden Notebooks keinen großen Unterschied, denn bei diesen kann man den Anwender mittels der vorinstallierten Software schon in die richtige Richtung leiten. Für einen größeren Markterfolg als in dieser Nische erscheint allerdings der Abbau der vorgenannten 64-Bit-Hürde nach wie vor als zwingend angebracht – es sei denn, Qualcomm und Microsoft wollten die Software-Hersteller allesamt davon überzeugen, explizite ARM-Versionen ihrer Anwendungs-Software aufzulegen. Dies wäre gegenüber einer Emulation oder Virtualisierung immer vorzuziehen, stellt aber natürlich ein klassisches Henne/Ei-Problem dar – und dies in einer Welt, wo die allermeisten Software-Entwickler sicherlich keine Arbeitszeit zu verschenken haben. Nach wie vor sind alle Anstregungen Qualcomms, seine Prozessoren auch in der Windows-Welt unterzubekommen, immer noch etwas in Frage zu stellen angesichts dieser Problematik, das man (derzeit) keine wirkliche Software-Kompatibilität hinbekommen kann. Die Chance darauf, das sich ein Projekt mit derart negativen Vorzeichen tatsächlich durchsetzt, sind damit kaum besonders hoch anzusetzen.