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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. November 2021

Twitterer Momomo weist auf neue EEC-Eintragungen hin, welche einen kommenden Vertrieb der GeForce RTX 2060 12GB seitens Gigabyte in der Eurasische Wirtschaftsunion nahelegen. EEC-Listungen wurden zwar in der Vergangenheit auch schon einmal als reine Platzhalter-Eintragungen für letztlich gar nicht veröffentlichte Produkte angelegt, in diesem Fall gibt es jedoch unabhängige Hinweise auf die Existenz dieser nochmals Turing-basierten Grafikkarte. Die Benutzung dieser älteren Grafikchip-Architektur dürfte rein durch die jeweilige Fertigungstechnologie begründet sein: Der TU106-Chip kommt noch aus TSMCs 12nm-Fertigung, die neueren Ampere-Chips hingegen aus der in der Fertigungsmenge augenscheinlich limitierten 8nm-Fertigung von Samsung.

GeForce RTX 2060 6GB GeForce RTX 2060 12GB GeForce RTX 3050 GeForce RTX 3050 Ti GeForce RTX 3060
Chipbasis nVidia TU106-300 nVidia TU106-300-KX nVidia GA107-300 nVidia GA106-150-A1 nVidia GA106-300
Hardware Turing, 30 Shader-Cluster (1920 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface angeblich Turing, 30 Shader-Cluster (1920 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface Ampere, 18 Shader-Cluster (2304 FP32-Einheiten) @ 128 Bit Interface Ampere, 24 Shader-Cluster (3072 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface Ampere, 28 Shader-Cluster (3584 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface
Speicher 6 GB GDDDR6 12 GB GDDR6 4/8 GB GDDR6 6/12 GB GDDR6 12 GB GDDR6
FHD Perf.Index 910% vermutlich 910% geschätzt ~750-850% geschätzt ~950-1000% 1130%
Listenpreis $299 ? ? ? $329
Release 7. Januar 2019 angeblich 7. Dezember 2021 unsicher unsicher 25. Februar 2021
Hinweis: Angaben zu noch nicht veröffentlichen Karten basieren auf Gerüchten & Annahmen

Anstatt also eine GA106-basierte GeForce RTX 3050 Ti oder eine GA107-basierte GeForce RTX 3050 aufzulegen, und mit diesen die Waferkapazitäten bei Samsung zu belasten, setzt nVidia lieber auf die 12nm-Fertigung von TMSC, um eine halbwegs gleichartige Performance im Mainstream-Segment hinzubekommen. Der einzige bislang bekannte Unterschied zur originalen GeForce RTX 2060 liegt in der verdoppelten Speichermenge – mittels welcher nVidia die Neuauflage fit macht für heutige Anforderungen, denn mit nur 6 GB (wie im Original) wäre die Karte wohl breiter Kritik ausgesetzt. Die GeForce RTX 2060 12GB soll laut den letzten Informationen am 7. Dezember 2021 vorgestellt und in den Handel entlassen werden. Nominell handelt es sich um eine Karte, welche heutzutage unterhalb von 300 Dollar Listenpreis liegen sollte. Die spannende Frage wird sein, mit welchen Liefermengen nVidia antritt, da wie gesagt der limitierende Faktor der Samsung-Fertigung wegfällt. Aufgrund des aufgestauten Bedarfsbergs ist jedoch nicht wirklich zu erwarten, dass die GeForce RTX 2060 12GB zum Listenpreis im Handel angeboten wird.

Von Geldmann3 im 3DCenter-Forum kommen hochinteressante Messungen zum Effekt des Power-Limits auf die Alder-Lake-Performance. Hierbei wurde der CPU-Z Multithread-Benchmark mit verschiedenen, jeweils nur um 25 Watt abgestuften Power-Limits durchgeführt – woraus sich feine Diagramme samt einer guten Wertebasis zur Verrechnung ergeben. Ähnliches hatte Bizude @ Twitter bereits für den Cinebench erstellt, allerdings in deutlich gröberen Schritten. Aufgrund der vergleichsweise feinen Unterteilung der CPU-Z-Werte läßt sich erkennen, dass ein Power-Limit von 175 Watt für den Core i9-12900K wohl genauso gereicht hätte: Damit wären in diesem stark skalierenden Benchmark nur 5% Performance verlorengegangen, auf ein ganzes Benchmark-Feld bezogen wären dies (schätzungsweise) kaum mehr als 3% gewesen.

Core i9-12900K CPU-Z/MT =Perf. =Eff. CPU-Temp
Power-Limit: 250W 11667,6 100% 100% >100°C
Power-Limit: 225W 11576,1 99% 110% 97°C
Power-Limit: 200W 11371,1 97% 122% 88°C
Power-Limit: 175W 11058,5 95% 135% 81°C
Power-Limit: 150W 10740,9 92% 153% 74°C
Power-Limit: 125W 10292,2 88% 176% 67°C
Power-Limit: 100W 9482,3 81% 203% 59°C
Power-Limit: 75W 7984,9 68% 228% 66°C
Power-Limit: 50W 6611,1 57% 283% 58°C
Power-Limit: 25W 4410,5 38% 378% 44°C
Power-Limit: 2W 932,7 8% 999% 30°C
gemäß den Angaben von Geldmann3 / Perschistence @ 3DCenter-Forum

Dies sollte man natürlich noch einmal solide – eben über ein ganzes Benchmark-Feld – ermitteln, bislang kann man diesen Effekt nur grob schätzen. Dabei kann man sich wohl auf die Watt-Bereiche von 125-175 Watt konzentrieren und muß nicht endlose Benchmarks für die anderen Watt-Bereiche anstellen. Die herauskommenden Ergebnisse wären dann nicht nur zur Thesen-Bestätigung interessant, sondern könnten auch als Tweaking-Tipp zum Core i9-12900K dienen. So könnte man beispielsweise ein Power-Limit mit einem soliden Mix aus nahezu höchster Performance zu dennoch deutlich besserer Energieeffizienz finden. Gleichfalls zeigen diese Messungen aber auch an, wieso noch höhere Power-Limits dem Core i9-12900K letztlich nicht weiterhelfen: Für die 25 Watt zwischen 225W und 250W gewinnt der Prozessor in diesem wie gesagt stark skalierenden Benchmark gerade einmal 0,8% Performance hinzu. Weitere Watt-Zugaben bringen hier gar nichts, der Core i9-12900K läuft schon gemäß Intel-default auf dem höchsten (noch) zweckmäßigen Power-Limit.

Bei Hardware Unboxed @ YouTube hat man sich den Apple M1 Pro im Vergleich zu Notebook-Prozessoren von AMD & Intel angesehen. Die abgespeckte Variante des M1 Max kommt mit halbierter Grafikeinheit und halbiertem Speicherinterface daher, ist hingegen im CPU-Part zum M1 Max identisch. Vorteilhafterweise gab es in diesem Test deutlich ausführlichere Benchmarks (mit 13 Einzel-Tests) zur Anwendungs-Performance – welche auf einen faktischen Gleichstand zu den aktuellen Notebook-Prozessoren von AMD & Intel hinzeigen. Die von AnandTech hierzu angesetzten SPEC-Benchmarks wiesen hingegen noch in eine andere Richtung, stellen aber natürlich auch nur das Ergebnis eines einzelnen Benchmarks dar. Anders formuliert sollte man noch mit weiteren Testberichten vertiefen, in welche Richtung die CPU-Performance von M1 Pro/Max wirklich geht: Mehr zu den Notebook-Modellen von AMD & Intel, oder doch mehr zu deren Desktop-Prozessoren.

Hardware Anwend. Spiele
Apple M1 Pro 8C+2c/10T 100% 100%
Core i9-11980HK TGL, 8C/16T, 45W + RTX 3080 Laptop (135-155W) ~103% 223%
Core i7-11800H TGL, 8C/16T, 45W + RTX 3070 Laptop (90-105W) 98,3% 197%
Ryzen 7 5800H Cezanne, 8C/16T, 45W + RTX 3060 Laptop (115-130W) 95,5% 196%
Core i7-11800H TGL, 8C/16T, 45W + RTX 3050 Ti Laptop (80-95W) - 145%
Ryzen 9 5900HX Cezanne, 8C/16T, 45W + Radeon RX 6800M (110-160W) 100,8% 235%
gemäß der Benchmarks von Hardware Unboxed @ YouTube unter 13 Anwendungs- und 3 Spiele-Benchmarks

Im Spiele-Bereich gab es zwar nur drei Einzeltests, dort jedoch ein sehr eindeutiges Ergebnis pro der gewohnten Grafik-Lösungen: Die halbierte GPU des M1 Pro kommt letztlich nicht einmal an eine GeForce RTX 3050 Ti Laptop heran, ist von der Spitzen-Grafik des Mobile-Segments seitens ADM & nVidia weit entfernt. Natürlich wird hierbei mit hineinspielen, dass das Apple-Gerät diese Benchmarks nur unter der Rosetta-Emulierung ableisten kann – eine gänzlich faire Performance-Bewertung ist dies also mitnichten. Jene würde sich nur über Benchmarks ergeben können, welche nativ unter beiden Geräten bzw. Betriebssystemen zur Verfügung stehen. Der GFXBench, auf welchen dies zutrifft, ist allerdings inzwischen zu unmodern, um wirklich belastbare Resultate zur Grafik-Performance liefern zu können. Nebenbei sieht man anhand dieser Grafik-Benchmarks auch gut die Wirkung der jeweiligen TGP: So kommt die GeForce RTX 3060 Laptop mit 115-130W TGP auf die gleiche Grafik-Performance wie die GeForce RTX 3070 Laptop, welche durch ihre niedrigere TDP von 90-105W eingebremst wird.