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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Januar 2015

Nach wie vor eine nicht gänzlich klare Position ist es, ob der für die GeForce GTX 960 höchstwahrscheinlich verwendete GM206-Chip nun wirklich nur über 1024 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface verfügt. Die GeForce GTX 960 wird zwar mit diesen Hardware-Daten antreten, aber angesichts der ca. 250mm² Chipfläche des GM206-Chips könnte durchaus noch mehr in diesem schlummern – insbesondere ein größeres Speicherinterface. Neue Nahrung bekommt diese These über das Bild eines GeForce GTX 960 Boards, welches zwei bestückte und einen unbestückten Speicherplatz zeigt. Sofern (die nicht sichtbare) Frontseite des Grafikboards ähnlich aufgebaut ist, wäre dies dann ein Board für ein 192 Bit DDR Speicherinterface, auch wenn im konkreten Fall nur ein 128 Bit DDR Speicherinterface ausgenutzt würde. Dies könnte beispielsweise nützlich sein, wenn später noch eine Grafikkarte mit gleichem Chip, aber größerem Speicherinterface erscheint – dann könnte man dieselbe Platine für beide Grafikkarten verwenden.

Allerdings ist es genauso gut auch möglich, daß es sich hierbei schlicht um die Weiterverwendung eines bestehenden Platinenlayouts handelt, welches einfach restverwertet wird. Die neuen Maxwell-Chips sollen schließlich Pin-kompatibel zu den früheren Kepler-Chips sein, was die Weiterverwendung derselben Platinen ermöglichen würde – und der GM206-Vorgänger im Kepler-Portfolio in Form des GK106-Chips (GeForce GTX 650 Ti & 660) besitzt schließlich ein 192 Bit DDR Speicherinterface. Zwar wurde jenes trotzdem zuallermeist für Platinen mit 2 GB Speicherbestückung verwendet (ergo 4 oder 8 Speicherchips), es gibt allerdings auch 3-GB-Ausführungen der GeForce GTX 660, welche dann mit 6 Speicherchips ausgerüstet sind. Derzeit läßt sich die Frage einfach noch nicht abschließend klären, ob der GM206-Chip vielleicht mehr Hardware in sich trägt als mit der GeForce GTX 960 offeriert wird. Ob sich nVidia zudem zum Launch der GeForce GTX 960 am 22. Januar wirklich belastbar dazu äußern wird, wäre eher zu bezweifeln – die Zeit muß wohl zeigen, ob vom GM206-Chip noch mehr kommt als derzeit bekannt ist.

Der Tech Report vermeldet Analystenstimmen, welche von einem Abkehr Apples von Intel-Prozessoren ab dem Jahr 2017 ausgehen – und zwar interessanterweise zugunsten der eigenen Apple-SoCs dann auch in Apples regulären Notebooks und Desktop-Maschinen. Natürlich ist das ganze nur eine These ohne realen Hintergrund – einfach nur basierend auf der Idee, daß die Apple-SoCs in absehbarer Zeit schnell genug für einen solchen Einsatz werden würden. Ob dann aber eine solche Entscheidung kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt und ist auch noch von vielen anderen Dingen abhängig. Riskant an dieser These sind aber vor allem die angenommenen zukünftigen Performance-Zuwächse im SoC-Bereich in platter Fortschreibung der Performance-Zuwächse der Vergangenheit. Jene basierten aber vor allem auf der Notwendigkeit zu mehr Performance und auch den technischen Möglichkeiten, welche neue Fertigungsverfahren boten.

Nun aber, wo wenigstens im Smartphone-Bereich kaum eine Mehrperformance vonnöten ist und gleichzeitig neue Fertigungsverfahren immer weniger Vorteile bei immer höheren Kosten samt längeren Entwicklungszeiträumen aufweisen, ist es keineswegs gesichert, daß SoC-Prozessoren alsbald die Performane regulärer PC-Prozessoren erreichen können. Man kann zwar sicher immer mit dem Argument kommen, daß viele PC-Prozessoren "overpowered" sind, sprich ihre eigentliche Performance im normalen Alltagseinsatz kaum zeigen können – aber ausgerechnet Apple dürfte es schwer haben, ein Argument wie "die Performance ist ausreichend" zu reiten, wenn man sich doch bisher immer als technologische Speerspitze verstanden hat. Langfristig gesehen dürfte es sicherlich zu Überlegungen in diese Richtung kommen, aber das Jahr 2017 ist da sicherlich zu früh angesetzt – so schnell ist der immer noch mehr als deutliche Performance-Unterschied zwischen einem Apple-SoC und einem ausgewachsenen Intel-Prozessor nicht zu überwinden.

Golem zeigen die zukünftigen Möglichkeiten von DisplayPort zusammen mit USB 3.1 auf: Durch die Zusammenarbeit der jeweiligen Spezifizierungsgremien wird es zukünftig möglich sein, DisplayPort-Signale per USB 3.1 zu verbreiten, wenngleich nur bis zu einer Kabellänge von einem Meter. Damit könnte USB 3.1 in einiger Zukunft eventuell sogar das Standardkabel auf dem PC für alle Anwendungszwecke werden – so, wie es sich Intel eigentlich für Thunderbolt vorgestellt hatte, welches aber wegen der hohen Lizenzkosten derzeit primär auf Apple-Hardware festsitzt. Daneben scheint sich DisplayPort wegen seiner besseren Eigenschaften für besonders hoch auflösende Gerätschaften derzeit sogar in den Fernseher-Bereich zu verbreiten – der konkurrierende HDMI-Standard hat es schließlich gerade erst einmal geschafft, wenigstens einfaches 4K-Material wiedergeben zu können.

Die PC Games Hardware macht sich über die Download-Größen heutiger Spiele Gedanken, welche schließlich gern einmal nur noch rein digital vertrieben werden und beispielsweise bei GTA V nunmehr gleich 65 GB Festplatten-Platzbedarf erreichen. Selbst bei einer 16-MBit-Leitung sind dies 9 Stunden Download-Zeit – weswegen die Spielepublisher laut der PC Games Hardware wohl besser so etwas wie "VDSL" als weitere Mindestanforderung notieren sollten. Aus unserer Sicht interessant ist die damit einhergehende weitgehende Abschottung von Märkten, wo schnelles Internet gar nicht (zu bezahlbaren Preisen) verfügbar ist – wie nahezu überall außerhalb der westlichen Welt. Insbesondere rein digital angebotene Titel schließen sich damit von den Märkten in den meisten Schwellen- und Entwicklungsländern glatt aus. Sicherlich ist dort die Piraterie-Quote auch extrem noch, aber ohne legales Angebot kann sich natürlich auch kein legaler Markt herausbilden. In jedem Fall ist es frappierend, wenn im Hardware-Segment inzwischen rund die Hälfte der weltweiten Umsätze in den Schwellen- und Entwicklungsländern gemacht werden, im Software-Segment jedoch keine 20% hiervon kommen.