18

Finale Spezifikationen zu nVidias GeForce GTX Titan geleakt

Die letzten Informationen zu nVidias eigentlich für heute erwarteter HighEnd-Lösung "GeForce GTX Titan" lauten darauf, daß es unabhängige Testberichte samt unabhängiger Benchmarks erst zum morgigen 19. Februar geben wird, während der offizieller Launch gar erst für den 21. Februar angesetzt ist. Nichtsdestotrotz haben sich dennoch erste direkt von nVidia stammende Informationen zu GeForce GTX Titan den Weg ins Web gebahnt – welche allerdings nahezu durchgehend das bisher schon gezeichnete Bild bestätigen:

Danach tritt nVidias GeForce GTX Titan (nunmehr bestätigt) mit 2688 Shader-Einheiten und demzufolge 224 Textureneinheiten an einem 384 Bit DDR Speicherinterface auf Taktraten von 837/876/3000 MHz an, die offizielle TDP beträgt 250 Watt. Auch die Taktrate entspricht somit der letzten Vorhersage – wenngleich dort die Existenz eines Boost-Takts noch nicht bekannt war. Somit passen auch die bisherigen Hochrechnungen zu den Rohleistungen von GeForce GTX Titan (abzüglich des Punkts, daß die Karte eventuell nur fünf Raster-Engines hat und damit etwas weniger Rasterizer-Leistung als eingezeichnet), welche der neuen HighEnd-Karte von nVidia grob 45% mehr Rechenleistung sowie 50% mehr Speicherbandbreite gegenüber der GeForce GTX 680 bescheinigen.

Regulär gesehen sollte dies eigentlich nur für einen Performance-Gewinn von bestenfalls ca. 40 Prozent ausreichen – von nVidia liegen derzeit noch keine großartigen Hersteller-eigenen Benchmarks bis auf einen Wert unter Crysis 3 vor, welche der GeForce GTX Titan aber gerade einmal knapp 30% Mehrleistung gegenüber einer GeForce GTX 680 zusprechen. Besser soll es aussehen, wenn man mehrere Grafikkarten zusammenschaltet: Obwohl eine einzelne GeForce GTX Titan sich nicht mit einer GeForce GTX 690 anlegen kann, können (laut nVidia) drei Stück GeForce GTX Titan durchaus nahezu die doppelte Framerate wie zwei Stück GeForce GTX 690 aufbieten (begünstigt natürlich auch durch den viel größeren Speicher von GeForce GTX Titan), sofern der vorliegende Spieletitel maßgeblich GPU-limitiert ist.

nVidia GeForce GTX Titan nVidia-eigene Benchmarks (1)
nVidia GeForce GTX Titan nVidia-eigene Benchmarks (1)
nVidia GeForce GTX Titan nVidia-eigene Benchmarks (2)
nVidia GeForce GTX Titan nVidia-eigene Benchmarks (2)

Inwiefern die nVidia-Vorhersagen zur Performance sich bestätigen lassen können, wird man morgen sehen können – nVidia hat angeblich alle beteiligten Hardware-Tester mit jeweils gleich drei Stück GeForce GTX Titan ausgestattet, demzufolge dürfte es morgen wohl reihenweise Benchmarks unter Triple-SLI geben. Die spannendere Frage dürfte aber nach wie vor jene sein, wieviel eine einzelne GeForce GTX Titan wirklich gegenüber der GeForce GTX 680 zulegen kann – größere Hoffnungen auf ein höheres Leistungsplus als 40% sollte man da aber besser nicht hegen.

Nachtrag vom 18. Februar 2013

Diese Spezifikationen zur GeForce GTX Titan kann (konnte) man sich im übrigen auch direkt auf nVidias Produkt-Webseiten bestätigen lassen – derzeit erst einmal nur im Google-Cache zu sehen, aber immerhin. Interessant an dieser Seite ist, daß das DirectX-Level der GeForce GTX Titan weiterhin mit "DirectX 11" angegeben wird, was im genauen auf "DirectX 11.0" zu übersetzen ist – andernfalls hätte man schon explizit "DirectX 11.1" geschrieben. Zwar ist dies ganze vorbehaltlich eines immer möglichen Copy&Paste-Fehlers, aber es erscheint durchaus so, als würde auch der GK110-Chip DirectX 11.1 nicht vollständig unterstützen – wie bisher schon die komplette Kepler-Serie (Meldung No.1 & No.2). Offenbar war hier die Zeit zu kurz zwischen der Fertigstellung des GK104-Chips Ende 2011 und der Fertigstellung des GK110-Chips im Frühjahr 2012, um dann doch noch die letzten benötigten Features für das DirectX-Level "11.1" zu integrieren.

Interessant wird hier noch, ob nVidia dies dann mit dem wohl nicht vor Jahresende 2013 antretenden Kepler-Refresh erledigen wird – oder gleich gar nicht mehr innerhalb der Kepler-Generation. Gerade dann, wenn nVidia – wie man es durchaus erwarten kann – für die Kepler-Refreshgeneration einfach die bisherigen Chips ohne inhaltliche Änderungen unter neuem Namen neu auflegt, kann es passieren, daß DirectX 11.1 dann auch bei diesen fehlt. Natürlich gilt in dieser Frage immer noch die Grundaussage, daß DirectX 11.1 für die Spieleprogrammierer wohl erst dann relevant werden wird (sofern überhaupt jemals), wenn die Kepler-Grafikkarten schon längst aus den allermeisten Gamer-Systemen wieder entschwunden sind. Aufgrund der starken Stellung der Kepler-Grafikkarten sowie früherer DirectX-11-Beschleuniger von AMD und nVidia am Markt können es sich die Spieleprogrammierer wohl sowieso niemals leisten, DirectX 11.0 zugunsten von DirectX 11.1 zu ignorieren – sprich, ein Spiel mit Mindestanforderung "DirectX 11.1" ist einfach arg unwahrscheinlich.

Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort zu den ja letztlich sowieso schon kursierenden (angeblichen) GeForce GTX Titan Benchmarks von "Egypt Hardware": Diese Webseite ist bisher nicht wirklich in Erscheinung getreten, ist allerdings vom Seitenlayout her auffalend "Arab PC World" ähnlich – und letztere sind erst kürzlich durch einen gefälschten 3DMark-Wert negativ aufgefallen. Generell betrachtet wäre es zudem unwahrscheinlich, daß nVidia derart Hardware wie GeForce GTX Titan zum Testen an eine eher unbekannte ägyptische Webseite gibt. Sofern die Werte wirklich echt sind, dürften jene eher auf einer Kompilation von nVidia-eigenen Benchmarks aus einer nVidia-Präsentation zu GeForce GTX Titan stammen. Richtiggehend falsch dürften der gemittelte Vorteil von +42% zwischen GeForce GTX 680 und GeForce GTX Titan laut diesen Benchmarks aber sowieso nicht sein – die Frage ist nur, wie sich die im Extremfall (sogar zweimal) genannten +54% erklären lassen. Unter höheren Auflösungen kann hier immer die deutlich größere Speichermenge von GeForce GTX Titan eine Rolle spielen, aber bei diesen "Messungen" (?) unter 1920x1200 sollte dies eigentlich keinen Unterschied machen.