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Erste 3DMark-Messungen zur GeForce GTX 960 zeigen ansprechende Performance

Nach den Anfang des Monats aufgetauchten, aber mit einigen Zweifeln zu versehenden Benchmarks zu (angeblich) verschiedenen Modellen der GeForce GTX 960 Serie kommen nun aus dem Forum von PCEva (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) die anscheinend ersten wirklich glaubwürdigen Benchmarks zur GeForce GTX 960 auf Basis des GM206-Chips. Hierzu wurden auch GPU-Z-Screenshots gepostet, welche die bekannten Hardware-Daten dieser Mainstream-Lösung mit 1024 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface ausgerüstet bestätigen.

Nicht unüblicherweise irrt sich GPU-Z dann bei Daten, die es nicht wirklich auslesen kann – die angegebenen angeblichen 85 Textureneinheiten können so nicht passen, es dürften vielmehr 64 TMUs sein (eine TMU pro 16 Shader-Einheiten, wie bei bisher allen Maxwell-Grafikchips). Interessant sind zudem die (angeblich) 32 Raster Operation Units: Auch wenn dies eine natürlich unbestätigte Angabe ist, könnte dies trotzdem so passen. Der GM107-Chip bietet zwar nur 16 ROPs an seinem 128 Bit DDR Speicherinterface, der GM204-Chip dagegen gleich 64 ROPs an seinem 256 Bit DDR Speicherinterface. Da nVidia bei dem in der Mitte zwischen GM107 und GM204 liegendem GM206-Chip offensichtlich nicht das Speicherinterface auf einen mittleren Wert gelegt hat, könnte man dies eventuell bei den ROPs getan haben. Sinnvoll, um die höhere Rechenkraft des GM206-Chips (gegenüber dem GM107) auch ausspielen zu können, wäre dies allemal – zudem ist der Silizium-Einsatz von mehr ROPs gegenüber einem größeren Speicherinterface wohl auch kleiner.

Gänzlich sicher kann man sich diesbezüglich aber noch nicht sein, GPU-Z kann wie gesagt viele Werte nicht direkt auslesen, sondern entnimmt diese nur Datenbanken – welche natürlich erst nach Release eines neuen Grafikchips mit Werten gefüllt werden können. Die angezeigten Taktraten von 1228/1291/3500 MHz zeigen zudem auf eine leicht ab Werk übertaktete Karte hin, der Referenztakt der GeForce GTX 960 soll nur bei 1178/?/3500 MHz liegen. Wieviel die ab Werk übertaktete Karte wegen ihrer Übertaktung zulegen kann, ist leider schwerlich genau zu bestimmen: Rein vom Takt her sind es 4,2% mehr Chiptakt – aber in diese Rechnung spielt bei heutigen Grafikkarten viel eher das gesetzte Powerlimit hinein, was derzeit noch vollkommen unbekannt ist. Daher ist es durchaus möglich, daß diese ab Werk übertaktete Karte vielleicht 5-7% schneller als Referenzmodelle herauskommt.

3DMark11 Performance 3DMark11 Xtreme 3DMark13 FireStrike 3DMark13 FireStrike Extreme
GeForce GTX 960 (OC) 9902 3031 7542 3573
GeForce GTX 770 10418 3320 7638 3548
GeForce GTX 760 7579 2488 5843 2712
Radeon R9 285 (OC) 10127 2659 7679 3542
Der besseren Vergleichbarkeit wegen wurden überall nur die jeweiligen GPU-Ergebnisse notiert. Quellen der Benchmarks: GeForce GTX 960 von PCEva, Radeon R9 285, GeForce GTX 760 & 770 von TweakPC.

Trotzdem dieser kleinen Ungewißheit sehen die vorgelegten Benchmarks schon sehr gut aus – fast schon zu gut, denn immerhin erreicht man nahezu die Leistungshöhen einer GeForce GTX 770, welche den durchaus gut getakteten Vollausbau des (viel größeren) GK104-Chips darstellt. Andere Messungen von Hot Hardware und der HardwareZone bestätigen jedoch, daß die vorstehend notierten Vergleichswerte seitens TweakPC im Rahmen üblicher Meßungenauigkeiten korrekt sind. Somit deuten diese Benchmarks abzüglich des Overclocking-Faktors der getesteten GeForce GTX 960 darauf hin, daß die GeForce GTX 960 der GeForce GTX 770 (Perf.Index 380%) deutlich näher kommt als der GeForce GTX 760 (Perf.Index 310%). Erreicht werden soll dies im übrigen auf einem Stromverbrauch von 120 Watt, was deutlich niedriger als bei GeForce GTX 760 (155W) und GeForce GTX 770 (175W) wäre.

Die gezeigte Performance der GeForce GTX 960 wäre natürlich eine gewisse Überraschung angesichts der formal eher mager aussehenden Hardware-Daten – andererseits sollte man sich auch nicht zu sehr auf einzelne Benchmarks und noch dazu allein nur unter Futuremark-Produkten verlassen, die Spieleperformance der GeForce GTX 960 könnte durchaus davon abweichend sein. Auch die Radeon R9 285 erreicht in diesen 3DMark-Messungen eine ähnliche Performance wie die GeForce GTX 770, in der Realität von Spielebenchmarks trennen beide Karten dann aber noch gut 15% zugunsten des nVidia-Modells. Nichtsdestotrotz machen diese Messungen durchaus Appetit auf mehr – was dann möglicherweise schon am morgigen Donnerstag passieren kann, dann soll der offizielle Launch der GeForce GTX 960 anstehen.