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Die Systemanforderungen zu Battlefield V

Spieleentwickler DICE hat auf Reddit die finalen PC-Systemanforderungen für den breit erwarteten und nunmehr am 19. November offiziell in den Handel gehenden WW2-Shooter "Battlefield V" bekanntgegeben. Zu selbigen existieren zwei Vorversionen, welche mit der aktuellen Version der Systemanforderungen obsolet werden: Im Juni wurden reine Platzhalter-Daten herumgereicht, im August gab es dann eine erste offizielle Notierung mit allerdings nur den Minimum-Anforderungen. Das Spiel von Spielepublisher Electronic Arts kommt auf Basis der Frostbite-3-Engine wieder in Fassungen für DirectX 11 und DirectX 12 daher, letztere wird dann für die (kurzfristig) nachzulieferenden RayTracing-Effekte zwingend benötigt.

Minimum Empfohlen für RayTracing (DXR)
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 50 GB Platzbedarf Windows 10 64-Bit v1809, DirectX 12, 50 GB Platzbedarf
CPU Core i5-6600K oder FX-8350 Core i7-4790 oder Ryzen 3 1300X Core i7-8700 oder Ryzen 7 2700
Speicher 8 GB RAM & 2 GB VRAM 12 GB RAM 16 GB RAM
Gfx GeForce GTX 660 2GB, GeForce GTX 1050 oder Radeon HD 7850 2GB, Radeon RX 560 GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB GeForce RTX 2070
(rein offizielle Systemanforderungen)

Minimal will man Core i5-6600K oder FX-8350 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 660 2GB, GeForce GTX 1050, Radeon HD 7850 2GB oder Radeon RX 560 sehen, wobei sich anhand der genannten Grafikkarten automatisch eine Mindestanforderung von 2 GB Grafikkartenspeicher ergibt. Dies entspricht dem Stand eines älteren Midrange bzw. eines neueren Mainstream-Systems, gleichwertige Prozessoren neueren Baudatums wären beispielsweise Core i3-8100 oder Ryzen 3 1200 (der kleinste Ryzen-Prozessor kommt im Spiele-Rating der ComputerBase tatsächlich an die Performance sogar des FX-8370 knapp heran). Die (üblicherweise für FullHD geltende) Hardware-Empfehlung lautet dann auf Core i7-4790 oder Ryzen 3 1300X auf 12 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 8GB. Auffälligerweise wurde bei beiden Grafikkarten die jeweils höhere Speicherkonfiguration erwähnt – wobei daraus aber noch keine klar Maßgabe geschlossen werden kann, da neben der Differenz bei der Grafikkartenspeichermenge hier immer auch noch eine gewisse Performance-Differenz existiert.

Ob sich der Ryzen 3 1300X mit dem Core i7-4790 unter Spielen messen kann, wäre allerdings etwas zu bezweifeln – schon rein unter Anwendungs-Benchmarks wäre demgegenüber eher ein Ryzen 5 1500X vonnöten, eventuell muß man im Spiele-Bereich sogar noch höher herangehen. Dies hängt natürlich auch maßgeblich davon ab, wieviel CPU-Performance das Spiel real verbraucht – in dieser Frage übertreiben die Spieleentwickler ganz gern einmal. So oder so laufen diese Hardware-Empfehlungen auf ein modernes Mitteklasse-System heraus – nichts übertriebenes und nichts die bisherigen (allgemeinen) Spiele-Systemanforderungen nach oben hin durchbrechendes. Dies ist erst außerhalb der Wertung mittels der extra notierten Anforderungen für "DXR" möglich, sprich für die RayTracing-Variante des Spiels. Jene setzt Windows 10 64-Bit v1809 zwingend voraus, als Hardware werden Core i7-8700 oder Ryzen 7 2700 auf 16 GB Hauptspeicher samt einer GeForce RTX 2070 empfohlen – wobei letztere mangels kleinerer RayTracing-Beschleuniger dann natürlich ebenfalls eine zwingende Anforderung darstellt. Ob man auf einer GeForce RTX 2070 allerdings RayTracing schon mit annehmbaren Frameraten erleben kann, muß sich noch ergeben, kann vermutlich sowieso erst gegen Ende des Monats getestet werden.

Für das "normale" Spiel gibt es dagegen schon einige Benchmark-Ausarbeitungen von PC Games Hardware, ComputerBase und TechPowerUp – jeweils natürlich noch ohne Day-1-Patch, aber dafür mit angepassten Treibern seitens AMD & nVidia. Auffällig sind hierbei zwei Punkte: Erstens kommen die AMD-Grafikkarten wirklich gut weg dabei, insbesondere die Vega-basierten – hierbei kann es vorkommen, das eine Radeon RX Vega 64 die GeForce GTX 1080 um lockere 20% Differenz vernascht. Und zweitens ist die DirectX-12-Performance des Spiels (wie bei den Vorgängern) eher grausam, sinken unter DirectX 12 die Frameraten und kommen vor allem erhebliche Ruckler ins Spiel. Hier muß Spieleentwickler DICE noch ganz entscheidend nachbessern, denn die DirectX-12-API des Spiels wird schließlich für RayTracing zugunsten der GeForce-RTX-Karten benötigt, ist allerdings derzeit kaum vorzeigbar. Gut möglich, das hierzu noch mehr als der kommende Day-1-Patch benötigt wird und das die DirectX-12-Performance des Spiels erst dann annehmbar herauskommt, wenn das DXR-Update zugunsten der Aktivierung von RayTracing vorliegt.

Nachtrag vom 12. November 2018

Bei WCCF Tech hat man sich explizit mit der Battlefield V Performance unter den Minimum-Spezifikationen des Spiels beschäftigt – eine oftmals mißachtete Pflichtübung, welche allerdings auch ganz interessante Aussagen hervorbringen kann. So konnte man nach dem Test mit einem FX-8350 samt einer Radeon HD 7870 (offizielles Minimum ist die Radeon HD 7850 2GB) sagen, das damit gutklassige Frameraten ab 50 fps nur unter den Settings 1280x720 auf "High", 1600x900 auf "Medium" sowie 1920x1080 auf "Medium" zu erreichen sind. Will man mit kleineren Frameraten von durchschnittlich 35 fps auskommen, wäre auch noch 1920x1080 auf "High" möglich – wobei dies dann nur noch die getestete Radeon HD 7870 schaffen würde, die eigentlich abgefragte Radeon HD 7850 2GB wäre dafür doch etwas zu langsam. Damit passen die offiziellen Systemanforderungen zu Battlefield V in der Minimum-Kategorie dennoch ziemlich zielgenau, schließlich sind Minimum-Anforderungen in aller Regel für niedrigere Auflösungen á 1280x720 gedacht. Im übrigen läßt sich aus diesen Messungen dann auch die Interpolation ableiten, das für 35 fps unter 1280x720 auf "Medium" grob noch Radeon HD 7770, Radeon R7 250X, Radeon R7 360, Radeon RX 550, GeForce GTX 650 Ti, GeForce GTX 750 sowie GeForce GT 1030 GDDR5 ausreichend sein sollten.

Nachtrag vom 14. November 2018

Vom Guru3D sowie TechPowerUp kommen die ersten Battlefield V RayTracing-Benchmarks, nachdem jenes Feature nunmehr doch recht fix aktiviert wurde. Das RayTracing-Feature steht in den vier Qualitätstufen "Low", "Medium", "High" und "Ultra" zur Verfügung – wobei die offiziell als Anforderung notierte GeForce RTX 2070 nur für das Minimum-Setting tauglich sein soll, wie die PC Games Hardware notiert. Auf der FullHD-Auflösung dürfte dies auch in Ordnung gehen, dort werden von dieser GeForce RTX 2070 mit "Low"-RayTracing ca. 55-60 fps erreicht. Ob dies ausreichend ist, muß sich noch durch tiefergehende Bildqualitäts-Analysen erweisen – die ersten Screenshots bei TechPowerUp zeigen allerdings auch für das "Low"-Setting eine vernünftige RayTracing-Qualität an. Dies könnte sich noch als sehr nützlich erweisen, denn der Frameraten-Verlust durch RayTracing ist derart enorm (-50% und mehr), das unter der UltraHD-Auflösung selbst eine GeForce RTX 2080 Ti nur noch ca. 40-45 fps unter dem "Low"-RayTracing erreicht – alles ab dem "Medium"-RayTracing läuft dann schon unterhalb 30 fps ab. Denkbar, das man sich mit diesen niedrigen RayTracing-Settings zu dafür allerdings spielbaren Frameraten letztlich arrangieren kann, denn das alternative Herunterschrauben der Auflösung würde bei diesen Beschleuniger (auch angesichts von deren Preispunkten) sicherlich weniger gut ankommen.