In unserer Launch-Analyse zur GeForce GTX 1060 war es schon angeklungen: Das Performance-Bild zu einigen der nunmehr "älteren" Grafikkarten hat sich etwas verschoben, womit jene entsprechend neu eingeordnet werden müssen. Dies betrifft zuerst die GeForce GTX 970, deren Performance in den neuesten Benchmarks leicht, aber klar nachweisbar unterhalb des früher anzutreffenden Niveaus herauskommt. Ähnliches gilt für Radeon R9 390 & 390X, deren Performance ebenfalls leicht, aber genauso klar nachweisbar oberhalbs des früher anzutreffenden Niveaus herauskommt. Hierzu stellt sich ganz automatisch die Frage, wie dies bei den ebenfalls Hawaii-basierten Grafikkarten Radeon R9 290 & 290X aussieht. Es gab bei diesen früheren Modellen nicht ganz so viele Launchtests, welche jene mitgebencht haben – aber da es allein um die Relation zur bekannten Performance von Radeon R9 390 & 390X geht, reichen auch die wenigen vorliegenden Werte aus:

Die Frage, ob sich mit den jüngsten Benchmarks nur die Radeon R9 390 & 390X etwas nach vorn bewegen, oder ob dies auch auf die anderen beiden Hawaii-baserten Grafikkarten Radeon R9 290 & 290X zutrifft, konnte dabei ziemlich eindeutig beantwortet werden: Die Relationen dieser vier Hawaii-Grafikkarten liegen genauso wie von früher her bekannt – ergo partizipieren auch Radeon R9 290 & 290X von diesem (kleinen) Performance-Aufschwung. Dessen Grund liegt wohl weniger in allgemeinen Treiber-Verbesserungen, da andere AMD-Grafikkarten derzeit nicht genauso profitieren – die Benchmark-Werte zur Radeon R9 380X liegen beispielsweise wie gewohnt. Aber in dieser Frage wird speziell der kommenden Launch der Radeon RX 470 sowieso noch weitere neue Benchmark-Werte zugunsten einer neuen Performance-Beurteilung der früheren Midrange-Lösungen GeForce GTX 960 und Radeon R9 380 & 380X mitbringen.

Für den Augenblick bleibt der kleine Performance-Aufschwung also Hawaii-exklusiv. Dabei handelt es sich nicht einmal um die erste Neubewertung der Hawaii-Performance – eine selbige gab es auch schon einmal im letzten Sommer, seinerzeit ausgelöst durch eine Treiber-Verbesserung, welche allen GCN-basierten Grafikkarten zu gute kam. Insbesondere die Radeon R9 290 hat somit eine feine Entwicklung genommen: Zum Launch noch mit einem FullHD Performance-Index von 460% bewertet, konnte man diesen Wert inzwischen auf 490% steigern. Käufer von Hawaii-Grafikkarten werden derzeit also noch immer belohnt – wenngleich natürlich in geringfügigem Rahmen, denn von 460% auf 490% stellt auch nur eine relative Steigerung um +6,5% dar (die absolute Steigerung ist größer, aber im Sinne eines Performance-Index' interessieren natürlich immer nur die relativen Abstände der Grafikkarten untereinander).

Bei dieser Performance-Neubewertung im Rahmen der Launchtests zur GeForce GTX 1060 wurde auch die GeForce GTX 970 leicht abgewertet – wie zu sehen, sowohl bei der FullHD- als auch der 4K-Performance. Hierbei liegt allerdings keine Schwäche des zugrundeliegenden Grafikchips zugrunde, die Performance-Werte der ebenfalls GM204-basierten GeForce GTX 980 passen nach wie vor. Möglicherweise hängt die GeForce GTX 970 nunmehr stärker an ihrem eigentlich nur mit 224 Bit funktionierendem Speicherinterface, eventuell steigt auch mit Zunahme der Anforderungen einfach die Differenz zwischen GeForce GTX 970 und 980 (geringfügig) an. Die nächste Woche kommenden Launches zu Titan X (Dienstag, den 2. August 2016, 15 Uhr) und Radeon RX 470 (Donnerstag, den 4. August 2016, 15 Uhr) werden zudem wieder einen neuen Schwung an Performance-Werten von beiden Enden der (für Gamer interessanten) Performance-Skala mitbringen und diese Werte damit entweder bestätigen oder halt nochmals korrigieren.