Wenn man in der heutigen Zeit ein Einsteiger-Smartphone kauft und dem (zukünftigen) Besitzer den Griff zu einem Modell mit guter Speichergröße empfiehlt (weil sich eben vieles dann doch nicht auf etwaige SD-Karten verschieben läßt) – dann denkt man, ein gutes Werk getan zu haben. Beim Samsung Galaxy J2 Prime (wird in Europa nicht verkauft) fliegt man damit jedoch großartig auf die Nase: Das Telefon kommt mit gleich 8 GB internem Speicher daher (nebst 1,5 GM RAM) – was für ein Gerät für um die 100 Euro herum eigentlich gutklassig ist, viele Kontrahenten begnügen sich bei dieser Preislage mit nur 4 GB internem Speicher.
Dumm nur, wenn das Galaxy J2 Prime trotz 8 GB internem Speicher immer ständig an der Grenze zur Speicherarmut steht. Selbst im Auslieferungszustand sind immer schon 4,5 GB dieser 8 GB belegt – gemäß der damit aufgestellten These dürften die 4-GB-Telefone der Konkurrenz gar nicht funktionieren können. Doch nach dem Erststart stehen dann noch Systemupdates seitens Samsung und zusätzlich diverse heruntergeladene Software an, welche selbst in einer Sparfassung (unbenötigte Dinge großzügig deaktiviert & deinstalliert) immer mindestens 6,9 GB Speichernutzung erreichen:
Wollte man auch noch den WhatsApp-Dateiversand ausgiebig nutzen (und WhatsApp speichert seine Anwendungsdaten unnötigerweise im internen Speicher und nicht auf der SD-Karte) oder will man das Telefon so richtig mit Apps belegen (CPU-Performance gibt es ausreichend), dann werden diese 8 GB Speicher immer nahezu voll sein. Wir hatten oft Anzeigen mit 7,7 GB bis 7,9 GB erreicht, bevor wir herausgefunden hatten, das WhatsApp die ganzen Anwendungsdaten inklusive der herumgesendeten Scherzvideos tatsächlich im internen Speicher ablegt. Natürlich macht WhatsApp hier auch gewichtige Fehler – aber am Ende lassen sich genügend Anwendungsfälle ersinnen, bei denen dieses Telefon einfach viel zu knapp bezüglich des internen Speichers gebaut ist.
Denn wer 7 GB selbst in einer optimierten Fassung an Speicher verbrät, der hat irgendetwas grundlegendes falsch gemacht. Echte LowCost-Telefone kommen mit nur 1,5-2 GB internem Speicher daher und können selbst nach Installation der wichtigsten Anwendungen die Hälfte hiervon freihalten. Wieso Samsung beim Galaxy J2 Prime derart viel Speicher eigenverschwendet, ist unklar, allerdings durch andere Berichte im Netz ausreichend bestätigt und wird wohl Samsungs Geheimnis bleiben. Gut nur für Samsung, das jenes Telefon wirklich nicht in Europa verkauft wird – denn in Deutschland wäre so etwas wohl vollumfänglich regresspflichtig. Keiner muß schließlich von einem neuen Windows-PC erwarten, das Betriebssystem & vorinstallierte Software allein schon mehr als die Hälfte der (mit xxx GB angepriesenen) Festplatte für sich selber belegen.