Nach den ersten Maxwell-basierten Grafikkarten in Form von GeForce GTX 750 & 750 Ti [2] sowie GeForce GTX 970 & 980 [3] baut nVidia mit dem Launch der GeForce GTX 960 die GeForce 900 Serie in die Mittelklasse aus und bringt dafür mit dem GM206-Chip den passenden Midrange-Chip zwischen GM107 und GM204 an den Start. Mit dem Preispunkt von 199$ für die GeForce GTX 960 geht nVidia zudem wieder recht aggressiv vorwärts und wird das bisherig Kepler-basierte Midrange-Portfolio von nVidia über kurz oder lang durch die GeForce GTX 960 sowie weitere GM204- und GM206-basierte Programmergänzungen ersetzen werden. Aufgrund Preispunkt, Performance und auch der Speicherbestückung geht die GeForce GTX 960 dabei natürlich in direkte Konkurrenz zu AMDs Radeon R9 285 [4].
![]() nVidia GM206-Chip Block-Diagramm [6] |
![]() nVidia GM206-Chip Shader-Cluster (SMM) Block-Diagramm [8] |
Die GeForce GTX 960 basiert auf dem von nVidia ausdrücklich bestätigten Vollausbau des GM206-Chips, welcher 2,94 Milliarden Transistoren auf einer Chipfläche von 227mm² beherbergt und erneut in der 28nm-Fertigung von TSMC hergestellt wird. Darin packt nVidia eine glatte Halbierung des GM204-Chips: 2 Raster Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 Textureneinheiten und 32 Raster Operation Units an einem 128 Bit DDR Speicherinterface – selbst der Level2-Cache wurde auf 1 MB halbiert (und ist damit sogar kleiner als beim GM107-Chip). Was sich nun nicht unbedingt beeindruckend anhört, soll vor allem für ein effiziente und kostengünstige Lösungen sorgen – und immerhin bringt der direkte Kontrahent in Form der Radeon R9 285 gleich 5 Milliarden Transistoren auf einer Chipfläche von viel größeren 359mm² auf die Waage.
GK104 | GM107 | GM206 | GM204 | |
---|---|---|---|---|
Architektur | Kepler | Maxwell | Maxwell 2.0 | Maxwell 2.0 |
DirectX-Level | 11.0 | 11.0 | 11.2b | 11.2b |
Raster-Engines | 4 | 1 | 2 | 4 |
Durchsatz pro Raster-Eng. | 8 Pixel/Takt | 16 Pixel/Takt | 16 Pixel/Takt | 16 Pixel/Takt |
Aufbau der Shader-Cluster | SMX: 192 Shader-Einheiten, 16 Textureneinheiten, 32 Load/Store-Einheiten, 32 SFUs, 8 FP64-Einheiten, 1x Kontrolllogik, 65536 x 32-bit Register File, 64 kByte Level1-Cache, 48 kByte Texturen-Cache | SMM: 128 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 32 Load/Store-Einheiten, 32 SFUs, 4 FP64-Einheiten, 4x Kontrolllogik, 65536 x 32-bit Register File, 64 kByte Level1-Cache, 24 kByte Texturen-Cache | SMM: 128 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 32 Load/Store-Einheiten, 32 SFUs, 4 FP64-Einheiten, 4x Kontrolllogik, 65536 x 32-bit Register File, 96 kByte Level1-Cache, 48 kByte Texturen-Cache | SMM: 128 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 32 Load/Store-Einheiten, 32 SFUs, 4 FP64-Einheiten, 4x Kontrolllogik, 65536 x 32-bit Register File, 96 kByte Level1-Cache, 48 kByte Texturen-Cache |
TMUs zu Shader-Einheit. | 1:12 | 1:16 | 1:16 | 1:16 |
DP/SP-Verhältnis | 1/24 | 1/32 | 1/32 | 1/32 |
Shader-Cluster Perf. | 100% | 90% | ~90% | ~90% |
Shader-Einheiten Perf. | 100% | 135% | ~135% | ~135% |
Shader-Cluster | 8 | 5 | 8 | 16 |
Shader-Einheiten | 1536 | 640 | 1024 | 2048 |
Textureneinheiten | 128 | 40 | 64 | 128 |
Raster Operation Units | 32 | 16 | 32 | 64 |
Speicherinterface | 256 Bit DDR | 128 Bit DDR | 128 Bit DDR | 256 Bit DDR |
Level2-Cache | 0,5 MB | 2 MB | 1 MB | 2 MB |
Durch die glatte Halbierung des GM204-Chips ist der GM206-Chip dem GM107-Chip näher als dem GM204-Chip: Ausgehend vom GM107-Chip hat der GM206-Chip nur 60% mehr Shader- und Textureneinheiten, das Speicherinterface ist sogar vollkommen identisch breit. Nur bei den Raster Engines und den Raster Operation Units gibt es auch hier eine Verdopplung. Gerade letztes ist interessant – der GM206 ist ein Grafikchip mit nur 128 Bit DDR Speicherinterface, aber gleich 32 ROPs, welche bislang eher dem HighEnd-Bereich vorbehalten waren. Hier versucht nVidia wohl das eher magere Speicherinterface wieder etwas auszugleichen – was unter Umständen designtechnisch einfach billiger war als ein breiteres Speicherinterface.
Der GM206-Chip trägt zudem alle technischen Neuerungen des GM204-Chips [3] in sich, wobei insbesondere die verbesserte Farbkompression für den GM206-Chip aufgrund dessen limitierten Speicherinterface von Wichtigkeit sein dürfte. Die einzigen Neuerungen gegenüber dem GM204-Chip betreffen die Video-Engine des GM206-Chips, welche nun auch das Decodieren von H.265-Material (GeForce GTX 970 & 980 unterstützen nur H.265-Encoding) sowie den Kopierschutz HDCP 2.2 unterstützt (GeForce GTX 970 & 980 unterstützen zwar HDMI 2.0, aber kein HDCP 2.2).
Der GM206-Chip wird derzeit wie gesagt allein für die GeForce GTX 960 verwendet, welche laut nVidia dem Vollausbau dieses Grafikchips entsprechen soll. Diese etwas magere Hardware-Ansetzung wird zum einen über die hohe Maxwell-Effizienz sowie zum anderen über nette Taktraten wettgemacht. Die Referenz-Taktraten liegen schon bei 1127/1178/3500 MHz, es werden jedoch viele ab Werk übertaktete Karten angeboten und vor allem gehen die realen Boost-Taktraten oftmals weit höher als die offiziellen Angaben. Als klaren Pferdefuß der Karte gilt jedoch allgemein die default-Speicherbestückung von nur 2 GB GDDR5, selbst wenn dies bei der Radeon R9 285 nicht anders ist. nVidia hat zwar den Grafikkartenherstellern die Freigabe für 4-GB-Modelle gegeben, zum Launch der GeForce GTX 960 liegen jene jedoch noch nicht vor bzw. sind auch noch bei keinem Hersteller direkt in der Pipeline. Ein offizielles Referenzmodell existiert im übrigen wie schon bei der GeForce GTX 970 nicht, demzufolge wird es am Markt nur Hersteller-Designs zur GeForce GTX 960 geben.
Radeon R9 280 | Radeon R9 285 | GeForce GTX 760 | GeForce GTX 960 | |
---|---|---|---|---|
Chipbasis | AMD Tahiti, 4,31 Mrd. Transistoren in 28nm auf 365mm² Chipfläche | AMD Tonga, 5,0 Mrd. Transistoren in 28nm auf 359mm² Chipfläche | nVidia GK104, 3,54 Mrd. Transistoren in 28nm auf 294mm² Chipfläche | nVidia GM206, 2,94 Mrd. Transistoren in 28nm auf 227mm² Chipfläche |
Architektur | GCN 1.0, DirectX 11.2a, Mantle | GCN 1.2, DirectX 11.2b, Mantle & TrueAudio | Kepler, DirectX 11.0, PhysX | Maxwell 2.0, DirectX 11.2b, PhysX |
Technik | 2 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR Interface | 4 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface | 3-4 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface | 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit DDR Interface |
Taktraten | ≤933/2500 MHz (Ø-Chiptakt: 933 MHz) |
≤918/2750 MHz (Ø-Chiptakt: 918 MHz) |
980/1033/3000 MHz (Ø-Chiptakt: 1033 MHz) |
1127/1178/3500 MHz (Ø-Chiptakt: 1316 MHz) |
Speicherausbau | 3 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 (4 GB mit Aufpreis verfügbar) |
2 GB GDDR5 |
Layout | DualSlot | DualSlot | DualSlot | DualSlot |
Kartenlänge | 26-30cm (Herstellerdesigns) |
22-27cm (Herstellerdesigns) |
24,5cm (Referenzdesign) |
21,5-27cm (Herstellerdesigns) |
Stromstecker | 1x 6pol. + 1x 8pol. | 2x 6pol. | 2x 6pol. | 1x 6pol. oder 1x 8pol. (je nach Karte) |
TDP/TBP/GBP | 250W (TDP) | 190W (TBP) | 170W (GBP) | 120W (GBP) |
Idle-Verbrauch [9] | 15W | 14W | 11W | 10W |
Spiele-Verbrauch [9] | 189W | 183W | 155W | 98W |
Ausgänge | 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a, DisplayPort 1.2 | 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a, DisplayPort 1.2 | DualLink DVD-D, DualLink DVI-I, HDMI 1.4a, DisplayPort 1.2 | DualLink DVI-I, HDMI 2.0 (mit HDCP 2.2), 3x DisplayPort 1.2 |
Perf.Index | 330% | 330% | 310% | 330% |
Listenpreis | 249$ | 249$ | 249$ | 199$ |
Straßenpreis | 180-200€ | 200-230€ | 180-210€ | 195-220€ |
Release | 4. März 2014 [10] | 2. September 2014 [4] | 25. Juni 2013 [11] | 22. Januar 2015 |
Gerade bei der GeForce GTX 960 sind die offiziellen Taktraten jedoch nur die Hälfte der Wahrheit, da die Karte in der Spiele-Praxis – selbst auf default-Taktraten – weitaus höher taktet. Derzeit liegen leider allein Testberichte von ab Werk übertakteten Varianten vor, welche zudem in aller Regel auch noch auf ein leicht höhergesetztes Power Target zurückgreifen können. Da aber eine seitens HT4U [12] manuell auf 1178 MHz Boost-Takt gebrachte Karte nur ganze 94,5 Watt verbrauchte und damit weit unter dem regulären Power Target von 120 Watt liegt, ist davon auszugehen, daß sich unübertaktete Karten in dieser Frage weitgehend wie die getesteten ab Werk übertakteten Modelle verhalten. Und jene takten laut Ausführungen der ComputerBase [13] unter Dauerlast ständig auf ihrem Maximaltakt – was auf default-Taktung augenscheinlich 1316 MHz sind.
Die GeForce GTX 960 läuft somit unübertaktet wohl ständig auf jenen 1316 MHz – ab Werk übertaktete Modelle dagegen auf bis zu 1430 MHz (je nach vom Hersteller eingestellten Maximaltakt). Wer nach ab Werk übertakteten Modellen der GeForce GTX 960 Ausschau hält, sollte aufgrund dieser hervorragenden Boost-Eigenschaften nicht nach dem Modell mit den höchsten nominellen Taktraten schauen, sondern nach dem Modell mit dem höchsten Maximaltakt – weil die GeForce GTX 960 jenen Maximaltakt faktisch ständig erreicht bzw. ein niedrig angesetzter Maximaltakt die Karte regelrecht Performance kostet. Für die Hardware-Tester bedeutet dies zudem, daß man mit der GeForce GTX 960 keine Tests mit einem festen Boosttakt anstellen darf, damit würde die Karte gegenüber ihrem Normalzustand glatt untertaktet laufen.
Setzt man dann die real laufenden Taktraten im Rohleistungs-Vergleich an, sieht das Ergebnis auch weit freundlicher für die GeForce GTX 960 aus: Gegenüber der nominell mit mehr Shader-Einheiten ausgestatteten GeForce GTX 760 gibt es sogar ein gewisses Plus bei der reinen Rechenleistung (welche die höhere Effizienz der Maxwell-Architektur noch gar nicht berücksichtigt), auch die anderen Werte sehen vernünftig aus. Auffallend ist jedoch die gegenüber allen anderen vergleichsweise abgebildeten Karten deutlich niedrigere Speicherbandbreite – hier schlägt das verbaute 128 Bit DDR Speicherinterface voll durch, trotz des hohen Speichertakts. Allerdings scheint dies die GeForce GTX 960 jedoch nicht wirklich zu behindern, ihre Leistung zu erbringen – Tests der ComputerBase [16] ergaben einen eher nur mittelmäßigen Performancegewinn bei Speichertakterhöhungen, die Karte läuft also nicht ständig in einem Bandbreitenlimit. Hier dürfte dann nVidias neue Farbkompression bei Maxwell 2.0 anschlagen – wobei auch dieser Punkt nicht in den Zahlen zu den nominellen Rohleistungen ausdrückbar ist:
Trotz der vergleichsweise hohen Taktraten kommt die GeForce GTX 960 Maxwell-typisch auf ein hervorragendes Ergebnis beim Stromverbrauch. Leider sind die diesbezüglichen Tests der ab Werk übertakteten Karten mit meistens leicht bis mittelstark hochgesetztem Power Target (Tom's Hardware [18] hat Herstellerkarten mit 120W bis 160W Power Target erspäht) nicht ganz ideal – aber da die Karte wie gesagt mit höherem Power Target auch nicht wirklich höher taktet, dürften sich jene Stromverbrauchs-Messungen dem Normalzustand der GeForce GTX 960 wenigstens annähern:
Hardware.fr | Heise | HT4U | PCGH | TechPowerUp | Tom's HW | Ø | Perf./TDP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
GeForce GTX 770 [19] | 11W 155W [20] |
9,8W 195,1W [21] |
10W 179W [22] |
8W 162W [23] |
10W 175W [24] |
10W 175W |
380% 230W |
|
GeForce GTX 960 | 10W 117W [25] |
? 115W [26] |
9,7W 94,5W [27] |
8W 108W [28] |
11W 90W [18] |
10W 98W |
330% 120W |
|
GeForce GTX 760 [11] | 12W 136W [29] |
11,9W 169,0W [30] |
10W 163W [31] |
10W 148W [32] |
10W 150W [24] |
11W 155W |
310% 170W |
|
Radeon R9 280X [33] | 18W 211W [29] |
16,3W 228,6W [34] |
13W 182W [35] |
12W 212W [24] |
15W 213W |
380% 250W |
||
Radeon R9 285 [4] | 14W 191W [36] |
12,3W 159,5W [37] |
17W 215W [38] |
9W 189W [39] |
16W 168W [24] |
14W 183W |
330% 190W |
|
Radeon R9 280 [10] | 11,6W 180,0W [40] |
21W 189W [38] |
12W 210W [24] |
15W 189W |
330% 250W |
|||
Der obere Wert einer Zelle ist immer der Idle-Stromverbrauch, der untere Wert einer Zelle immer der Spiele-Stromverbrauch. In der Durchschnitts-Spalte ("Ø") fettgedruckte Werte basieren auf Berechnungen, die nicht fettgedruckte Werte sind Schätzungen. Die letzte Spalte enthält Angaben zum 3DCenter Performance-Index (oben) sowie zur offiziellen TDP (unten). |
Gemittelt 98 Watt Spiele-Stromverbrauch sind dramatisch niedriger als das, was die Konkurrenz von AMD und selbst nVidias hauseigene Kontrahenten aus der Kepler-Generation verbrauchen – jene ziehen bei vergleichbarer Performance zwischen 50 bis 90 Watt mehr. Für Rechner mit mittleren Beschränkungen beim Stromverbrauch eignet sich die GeForce GTX 960 also vorzüglich – wie schon bei der GeForce GTX 750 Serie [2] zu sehen, nur hier eben in einem etwas größerem Rahmen.
Ein Nebeneffekt des vergleichsweise geringen Stromverbrauchs liegt dann in der Laufruhe der GeForce GTX 960. Die meisten Herstellerkarten schalten ihre Lüfter im Idle-Betrieb gleich ganz ab, aber auch im Spiele-Betrieb geht es meistens ziemlich geruhsam zu (einige Herstellerdesigns kommen mit Lüfterdrehzahlen unterhalb von 1000 U/min aus), kann die GeForce GTX 960 also durchaus einfache Silent-Ansprüche erfüllen. Die ComputerBase [41] und insbesondere Tom's Hardware [42] bieten an dieser Stelle weiterführende Informationen zur Geräuschentwicklung einer ganzen Reihe an Herstellerkarten an.
Bei den Übertaktungseigenschaften der GeForce GTX 960 zeigen sich erneut die Besonderheiten des hohen Boosttakts: Ausgehend von den nominellen Taktraten ist die GeForce GTX 960 ein hervorragender Übertakter mit Zugewinnen beim reinen Chiptakt von schnell 20% und etwas mehr (beim Speichertakt hingegen nur 15%, da meistens maximal 4060 MHz erreicht werden). Allerdings liegen die Performancegewinne nach Übertaktung weit niedriger – und zwar bei den per default niedrig taktenden Karten bis zu +13%, bei den per default höher taktenden Karten aber nur um die +9%. Das endgültige Performance-Ergebnis nach Übertaktung ist dabei bei allen Herstellerkarten nahezu gleich – sprich, wer selbst übertaktet, muß nicht nach den Karten mit dem höchsten default-Takt schauen, der erreichbare Takt hängt davon kaum ab. Selbst ein besonders hohes Power Target spielt bei der GeForce GTX 960 kaum eine Rolle, da die Karten selbst unter Übertaktung nicht wesentlich mehr verbrauchen.
Bezüglich der Performance-Ermittlung zur GeForce GTX 960 stören natürlich erneut die vielen ab Werk übertakteten Herstellerkarten, welche keinen exakten Blick auf die Performance einer Karte mit default-Taktungen zulassen. Zudem wurde sicherlich von der einen oder anderen Webseite bei ihrem Versuch, diese default-Performance durch Heruntertaktung zu simulieren, der Punkt mißachtet, daß man natürlich auch das Power Target auf 120 Watt absenken muß, um wirklich eine glatt unübertaktete GeForce GTX 960 darzustellen. Hier und da können in den nachfolgenden Benchmarks also auch kleine Pluspunkte zugunsten der GeForce GTX 960 liegen, welche wir bei der nachfolgenden Performance-Abschätzung dann herauszurechnen versuchen müssen.
1920x1080 4xMSAA/FXAA | Radeon R9 280 | Radeon R9 285 | Radeon R9 280X | GeForce GTX 760 | GeForce GTX 960 | GeForce GTX 770 |
---|---|---|---|---|---|---|
HT4U [43] (18 Tests) | - | 103,8% | 121,8% | 90,1% | 100% | - |
PC Games Hardware [44] (13 Tests) | 105,9% | 101,9% | 122,9% | 92,0% | 100% | - |
ComputerBase [45] (16 Tests) | 99,2% | 100,1% | 117,6% | 93,2% | 100% | 114,8% |
TechPowerUp [46] (20 Tests) | - | 103,2% | 115,8% | 90,5% | 100% | 111,6% |
TechSpot [47] (8 Tests) | 94,9% | 94,4% | 106,1% | 91,4% | 100% | 113,5% |
Hardware.fr [48] (10 Tests) | 104,6% | 100,9% | 117,6% | 92,6% | 100% | 115,7% |
1920x1080 8xMSAA | Radeon R9 280 | Radeon R9 285 | Radeon R9 280X | GeForce GTX 760 | GeForce GTX 960 | GeForce GTX 770 |
---|---|---|---|---|---|---|
HT4U [43] (6 Tests) | - | 91,3% | 112,8% | 89,2% | 100% | - |
1920x1080 4xSSAA | Radeon R9 280 | Radeon R9 285 | Radeon R9 280X | GeForce GTX 760 | GeForce GTX 960 | GeForce GTX 770 |
---|---|---|---|---|---|---|
ComputerBase [45] (11 Tests) | 101,6% | 102,4% | 118,0% | 93,6% | 100% | 120,9% |
2560x1440 4xMSAA/FXAA | Radeon R9 280 | Radeon R9 285 | Radeon R9 280X | GeForce GTX 760 | GeForce GTX 960 | GeForce GTX 770 |
---|---|---|---|---|---|---|
HT4U [43] (18 Tests) | - | 114,6% | 140,7% | 100,6% | 100% | - |
TechPowerUp [46] (20 Tests) | - | 107,4% | 122,3% | 90,4% | 100% | 111,7% |
TechSpot [47] (8 Tests) | 100,1% | 101,8% | 113,3% | 95,4% | 100% | 123,4% |
Andererseits ist die Performance-Beurteilung der GeForce GTX 960 aufgrund der Nähe zu bekannten anderen Grafikkarten und der sich im Schnitt mehrerer Benchmark-Sets verschiedener Webseiten dann doch wieder ausgleichenden Zahlen nicht so schwer: Unübertaktet kommt die GeForce GTX 960 unter 1920x1080 auf grob derselben Performance wie die Radeon R9 280 und 285 heraus, gegenüber der GeForce GTX 760 ergibt sich somit ein Performance-Gewinn von ca. 9%. Da sich unser Performance-Index weitgehend an die Performance unter 1920x1080 hält (nur bei absoluten Spitzenmodellen fließen zum gewissen Teil Resultate aus höheren Auflösungen mit in den Index ein), kann man die GeForce GTX 960 damit gut und gerne auf denselben Performance-Index wie Radeon R9 280 und 285 setzen – sprich 330%.
Wird die GeForce GTX 960 dagegen unter höheren Auflösungen eingesetzt, bricht die Performance bemerkbar zusammen – dies ist insbesondere bei den Benchmarks von HT4U sehr deutlich zu sehen, aber in Relation zu den Ergebnissen unter 1920x1080 auch bei den anderen Artikeln feststellbar. Dann fehlt das Karte in der Tat die für 2560x1440 (und höher) nötige Speicherbandbreite, sind die anderen Karten dieses Preisfelds für diese Anforderung deutlich besser geeignet. Die GeForce GTX 960 kristallisiert sich damit als Grafikkarte für Auflösungen bis maximal 1920x1200 heraus – darüber hinaus sollte man die Karte besser nicht einsetzen.
Radeon R9 280 | Radeon R9 285 | Radeon R9 280X | GeForce GTX 760 | GeForce GTX 960 | GeForce GTX 770 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Performance 1920x1080 4xMSAA/FXAA | 100,5% | 99,0% | 114,3% | 91,6% | 100% | 113,5% |
3DCenter Performance-Index | 330% | 330% | 380% | 310% | 330% | 380% |
default-Speicherbestückung | 3 GB | 2 GB | 3 GB | 2 GB | 2 GB | 2 GB |
Spiele-Stromverbrauch [9] | 189W | 183W | 213W | 155W | 98W | 175W |
Straßenpreis | 180-200€ | 200-230€ | 220-240€ | 180-210€ | 195-220€ | 250-280€ (Auslauf) |
Innerhalb dieser Limitation kann man der GeForce GTX 960 jedoch rein vom gebotenen Performancebild nichts nachsagen, auch der jetzt angebotene Preispunkt von um die 200 Euro geht dafür in Ordnung. Trotz weiterhin guter bis exzellenter Werte in den Nebendisziplinen Stromverbrauch, Lautstärke und Overclocking-Eignung schleppt die GeForce GTX 960 mit ihrer default-Speicherbestückung von nur 2 GB dennoch einen deutlichen Pferdefuß mit sich, welcher stark in die Disziplin "Langlebigkeit" hineinspielt. Derzeit behindert die GeForce GTX 960 diese Speicherausstattung unter 1920x1080 augenscheinlich noch nicht – aber einige Werte der ebenfalls mit nur 2 GB ausgerüsteten Radeon R9 285 im Vergleich zu der mit 3 GB ausgerüsteten Radeon R9 280 deuten an, daß diese Zeiten vorbei gehen werden.
Für eine jetzt im Einsatz befindliche Grafikkarte für 1920x1080 – wie die GeForce GTX 760 oder 770 beispielsweise – mögen 2 GB Grafikkartenspeicher noch ausreichend sein. Für einen jetzt getätigten Neukauf trifft dies jedoch nicht mehr wirklich zu, selbst für die Auflösung von 1920x1080 will man dann eher 3 GB sehen, mehr wäre auch willkommen. Schließlich wird gerade die GeForce GTX 960 nicht von Enthusiasten erstanden, welche sich problemlos aller dreiviertel Jahre eine neue Grafikkarte kaufen und daher keine großen Gedanken an eine perfekte Zukunftsfähigkeit verschwenden müssen. Für den typischen Käufer der GeForce GTX 960 sollte dies dagegen ein Thema sein – und 200 Euro sind dann auch eine zu große Investition, um gleich von Anfang an eingestehen zu müssen, mit der neuen Karte in absehbarer Zeit Abstriche hinnehmen zu müssen.
In der Summe der Dinge ist die GeForce GTX 960 eine gute Karte für den Midrange-Bereich, welche jedoch bezüglich einer wirklichen Empfehlung ihre Bauchschmerzen bereitet: Das 128 Bit DDR Speicherinterface erscheint verkraftbar angesichts der in der Praxis erzielten Performance, und auch der nun gemachte Preis ist stimmig, kommt man damit ausreichend deutlich günstiger als bei der (viel schnelleren) GeForce GTX 970 [3]. Doch kann man im Jahr 2015 noch eine Midrange-Grafikkarte mit nur 2 GB Grafikkartenspeicher mit gutem Gewissen empfehlen, wenn dies bereits im Jahr 2012 bei der Radeon HD 7800 Serie die Standard-Speicherbestückung im Midrange-Segment war? Die GeForce GTX 960 ist gut abgesprungen, an dieser Stelle aber um einen Hauch – und zwar den entscheidenden Hauch – zu spät aufgekommen, hierfür kann einfach keine Empfehlung mehr ausgesprochen werden.
Nutzer kleinerer Auflösungen als 1920x1080 können sicherlich zugreifen, denn so lange kein Monitor-Upgrade droht, wird die GeForce GTX 960 unter 1680x1050 oder ähnlichen Auflösungen wohl nicht so schnell in Speicherplatzprobleme laufen. Wer dagegen mit FullHD operiert, dem sei eher eine Speichergröße von 3 GB empfohlen – wie es die Radeon R9 280 zum gleichen Preis und gleicher Performance schon des längerem bietet. Wer nicht zwingend auf die höhere Energieeffizienz der GeForce GTX 960 angewiesen ist, hat mit der Radeon R9 280 keine Nachteile und kann sich daher den Vorteil des größeren Grafikkartenspeichers und damit einer höheren Zukunftstauglichkeit gönnen. Wer unter FullHD unbedingt auf die GeForce GTX 960 gehen will, dem sei dagegen das Abwarten auf 4-GB-Modelle dieser Grafikkarte empfohlen. Die aktuelle 2-GB-Version der GeForce GTX 960 sehen wir dagegen nur als sehr begrenzt einsetzbar – wie es schließlich beim direkten AMD-Kontrahenten in Form der ebenfalls nur mit 2 GB ausgerüsteten Radeon R9 285 [4] ganz genauso der Fall ist.
Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-750-750-ti
[3] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-970-980
[4] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r9-285
[5] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/nVidia-GM206-Chip-Block-Diagramm.png
[6] http://www.3dcenter.org/abbildung/nvidia-gm206-chip-block-diagramm
[7] http://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/nVidia-GM206-Chip-Shader-Cluster-SMM-Block-Diagramm.png
[8] http://www.3dcenter.org/abbildung/nvidia-gm206-chip-shader-cluster-smm-block-diagramm
[9] http://www.3dcenter.org/artikel/stromverbrauch-aktueller-und-vergangener-grafikkarten
[10] http://www.3dcenter.org/news/eine-performance-einordnung-der-radeon-r9-280
[11] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-760
[12] http://ht4u.net/reviews/2015/nvidia_geforce_gtx_960_msi_gtx_960_gaming_2g_im_test/index16.php
[13] http://www.computerbase.de/2015-01/nvidia-geforce-gtx-960-im-test/6/
[14] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=560625
[15] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-960
[16] http://www.computerbase.de/2015-01/nvidia-geforce-gtx-960-im-test/11/
[17] http://www.3dcenter.org/abbildung/rohleistungs-vergleich-amd-radeon-r9-280-285-285x-vs-nvidia-geforce-gtx-760-960-770
[18] http://www.tomshardware.de/nvidia-geforce-gtx-960-maxwell-test,testberichte-241727-16.html
[19] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-770
[20] http://www.hardware.fr/articles/896-4/consommation-efficacite-energetique.html
[21] http://ht4u.net/reviews/2013/nvidia_geforce_gtx_770_grafikkarte_test/index17.php
[22] http://www.pcgameshardware.de/Geforce-GTX-770-Grafikkarte-257329/Tests/Geforce-GTX-770-Test-Review-1071496/2/
[23] http://www.techpowerup.com/reviews/NVIDIA/GeForce_GTX_770/25.html
[24] http://www.tomshardware.de/geforce-gtx-980-gtx-970-maxwell-gpu,testberichte-241646-13.html
[25] http://www.hardware.fr/articles/932-8/consommation-efficacite-energetique.html
[26] http://www.heise.de/newsticker/meldung/GeForce-GTX-960-Nvidias-Knauser-Grafikkarte-fuers-Full-HD-Gaming-2522876.html
[27] http://ht4u.net/reviews/2015/nvidia_geforce_gtx_960_msi_gtx_960_gaming_2g_im_test/index17.php
[28] http://www.techpowerup.com/reviews/ASUS/GTX_960_STRIX_OC/27.html
[29] http://www.hardware.fr/articles/908-5/bruit-temperatures-consommation.html
[30] http://ht4u.net/reviews/2013/nvidia_geforce_gtx_760_im_test/index17.php
[31] http://www.pcgameshardware.de/Nvidia-Geforce-Grafikkarte-255598/Tests/Geforce-GTX-760-Test-Review-1075818/2/
[32] http://www.techpowerup.com/reviews/NVIDIA/GeForce_GTX_760/25.html
[33] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-radeon-r7-240-250-260x-r9-270x-280x
[34] http://ht4u.net/reviews/2013/amds_radeon_r-serie-grafikkarten_r9_270x_und_280x_und_r7_260x_im_test/index20.php
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[36] http://www.hardware.fr/articles/926-7/consommation-efficacite-energetique.html
[37] http://ht4u.net/reviews/2014/amds_tonga-gpu_-_radeon_r9_285_im_test/index17.php
[38] http://www.pcgameshardware.de/Grafikkarten-Grafikkarte-97980/Tests/AMD-Radeon-R9-285-Test-1134146/3/
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[40] http://ht4u.net/reviews/2014/sapphire_radeon_r9_280_dual-x_im_test/index15.php
[41] http://www.computerbase.de/2015-01/nvidia-geforce-gtx-960-im-test/8/
[42] http://www.tomshardware.de/nvidia-geforce-gtx-960-maxwell-test,testberichte-241727-19.html
[43] http://ht4u.net/reviews/2015/nvidia_geforce_gtx_960_msi_gtx_960_gaming_2g_im_test/
[44] http://www.pcgameshardware.de/Geforce-GTX-960-Grafikkarte-259742/Specials/Test-Review-1148357/
[45] http://www.computerbase.de/2015-01/nvidia-geforce-gtx-960-im-test/
[46] http://www.techpowerup.com/reviews/ASUS/GTX_960_STRIX_OC/
[47] http://www.techspot.com/review/946-nvidia-geforce-gtx-960/
[48] http://www.hardware.fr/articles/932-1/nvidia-geforce-gtx-960-gm206-asus-strix-inno3d-ichill-ultra-test.html
[49] http://www.tomshardware.de/nvidia-geforce-gtx-960-maxwell-test,testberichte-241727.html
[50] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-960/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-960-seite-2