Als Programmergänzung im Performance-Segment startet nVidia heute die GeForce GTX 560 ohne Ti als kleinere Ausführung ihrer größeren Schwester GeForce GTX 560 Ti. Die neue Performance-Karte bietet dabei etwas weniger Performance als die GeForce GTX 560 Ti zu einem etwas kleineren Preis von um die 170 Euro, hinzu kommt die von den letzten nVidia-Karten her schon bekannte erstklassige Übertaktungseignung, welche sich in jeder Menge ab Werk übertakteter Karten ausdrückt.
Vom Grundsatz her handelt es sich bei der GeForce GTX 560 um eine weitere Karte mit GF114-Grafikchip, bei welchem allerdings ein Shader-Cluster deaktiviert wurde, womit exakt dieselbe Hardware wie bei der GeForce GTX 460 1024MB auf GF104-Basis herauskommt: 336 (1D) Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs und ein 256 Bit DDR breites Speicherinterface. Allerdings legt die GeForce GTX 560 bei den Taktfrequenzen deutlich gegenüber der GeForce GTX 460 1024MB (675/1350/1800 MHz) zu: 810 bis 950 MHz Chiptakt, 1620 bis 1900 MHz Shadertakt und 2000 MHz Speichertakt lauten die offiziellen nVidia-Angaben zu dieser Karte – einen festen Referenztakt gibt es bei dieser Karte zumindest offiziell nicht.
Allerdings kann man durchaus die niedrigstmöglichen Taktraten von 810/1620/2000 MHz als diesen Referenztakt (wenngleich nur inoffiziell) ansehen, da es eben keine Versionen mit noch niedrigeren Taktraten geben wird (sollte) und sich an diesen Standard-Modellen auch der Preiskampf orientieren wird. Die höher getakteten Modelle kann man wie regulär ab Werk übertaktete Varianten behandeln – wie es diese auch bei anderen Grafikkarten gibt – und letztlich dürften diese Modelle mit höheren Taktraten dann auch entsprechend höhere Preispunkte aufweisen.
GeForce GTX 460 1024MB | GeForce GTX 560 | GeForce GTX 560 Ti | |
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Chipbasis | nVidia GF104, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 365mm² Die-Fläche | nVidia GF114, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 358mm² Die-Fläche | |
Technik | DirectX 11, 2 Raster Engines, 7 Polymorph Engines mit 7 Tesselations-Einheiten, 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 56 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5) | DirectX 11, 2 Raster Engines, 8 Polymorph Engines mit 8 Tesselations-Einheiten, 384 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 64 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5) | |
Taktraten | 675/1350/1800 MHz | 810/1620/2000 MHz | 822/1644/2000 MHz |
Taktraten OC-Varianten | bis 850/1700/2000 MHz | bis 950/1900/2244 MHz | bis 1000/2000/2290 MHz |
Speicherausbau | 1024 MB GDDR5 | 1024 MB GDDR5 | 1024 MB GDDR5 |
Bauform | DualSlot | DualSlot | DualSlot |
Stromanschlüsse | 2x 6pol. | 2x 6pol. | 2x 6pol. |
TDP | 160W | 150W | 170W |
Preislage | 110-140€ [2] | angekündigt für 166 Euro | 170-200€ [3] |
Aufgrund dessen, daß nVidia zwischen den Grafikchips GF104 und GF114 keine Änderungen an der eigentlichen Grafikchip-Architektur vorgenommen hat, sondern sich allein auf die Neuanordnung der Transistoren für eine bessere Taktbarkeit bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch konzentrierte, kann man die Hardware-Daten und Rohleistungen von GeForce GTX 460, 560 und 560 Ti perfekt miteinander vergleichen. Und dabei kommt heraus, daß die GeForce GTX 560 (auf ihren niedrigsten Taktraten) bezüglich der Rechen- und Texturierleistung in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti liegt, mit allerdings der Tendenz zur GeForce GTX 560 Ti. Bezüglich der ROP-Leistung und Speicherbandbreite rangiert die GeForce GTX 560 jedoch gleich ganz auf dem Niveau der GeForce GTX 560 Ti und damit besser als die GeForce GTX 460 1024MB.
Mittels der übertakteten Varianten aller drei Grafikkarten lassen sich dann jedoch größere Sprünge erreichen: Eine maximal übertaktete GeForce GTX 460 1024MB kann eine standardmäßige GeForce GTX 560 schlagen, genauso wie eine maximal übertaktete GeForce GTX 560 eine standardäßige GeForce GTX 560 Ti knapp überrunden wird. Dies ergibt faktisch einen fließenden Preis- und Performancebereich zwischen 100 und 200 Euro bei nVidia – eigentlich gibt es dort nicht mehr drei nVidia-Angebote mit festen Preispunkten, sondern aller 5 Euro eine neue Taktstufe eines dieser drei Grafikchips, womit das komplette genannte Performance- und Preisfeld feinstmöglich abgedeckt wird.
Da der Grafikkarten-Käufer aber eine klare Orientierung benötigt und die Information, daß es dutzende Einzel-Lösungen mit fein abgestufter Performance und entsprechendem Preispunkt gibt, dafür wenig hilfreich ist, werden wir uns nachfolgend erst einmal auf die Performance der Standardausführung der GeForce GTX 560 (mit also deren niedrigstmöglichen Taktraten) konzentrieren. Auf die vielfältigen ab Werk übertakteten Versionen kommen wir danach noch einmal zurück.
HT4U [4] | 560 vs. 460/1024MB | 560 vs. 560Ti | 560 vs. 6850 | 560 vs. 6870 |
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1680x1050 4xAA | +18,2% (-15,4%) | -10,2% (+11,4%) | +13,6% (-12,0%) | -4,9% (+5,2%) |
1920x1200 4xAA | +18,1% (-15,3%) | -11,3% (+12,7%) | +11,4% (-10,2%) | -6,7% (+7,2%) |
2560x1600 4xAA | +16,5% (-14,1%) | -11,6% (+13,1%) | +7,5% (-7,0%) | -10,4% (+11,6%) |
benutzte Treiberversionen: 5850 @ Catalyst 11.2, 6850/6870 @ Catalyst 11.5, 460 @ 266.58 WHQL, 560/560Ti @ 275.20 Beta benutzte Filtersettings: AMD "HighQuality" vs. nVidia "HighQuality" |
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Hardware Canucks [5] | 560 vs. 460/1024MB | 560 vs. 560Ti | 560 vs. 6850 | 560 vs. 6870 |
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1680x1050 4xAA | +18,3% (-15,5%) | -11,5% (+13,0%) | +20,3% (-16,9%) | +3,5% (-3,3%) |
1920x1200 4xAA | +17,4% (-14,8%) | -12,0% (+13,7%) | +15,4% (-13,4%) | -0,1% (+0,1%) |
benutzte Treiberversionen: 6850/6870 @ Catalyst 11.4, 460/560/560Ti @ 275.20 Beta benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
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AnandTech [6] | 560 vs. 460/1024MB | 560 vs. 560Ti | 560 vs. 6850 | 560 vs. 6870 |
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1680x1050 4xAA | +15,6% (-13,5%) | -11,0% (+12,3%) | +18,0% (-15,3%) | +1,3% (-1,3%) |
1920x1200 4xAA | +15,5% (-13,4%) | -10,8% (+12,1%) | +15,8% (-13,6%) | -1,8% (+1,8%) |
benutzte Treiberversionen: leider wilder Mischmasch von Catalyst 10.10e bis 11.5 und nVidia-Treiber 262.99 bis 275.20 benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" Anmerkung: die benutzten Treiber bei einigen älteren AMD-Karten sind scheinbar so alt, daß eine regelrechte Resultats-Verfälschung eintritt – so wird die Radeon HD 5850 als nur gleichschnell gegenüber der Radeon HD 6850 ausgemessen, was gemäß aller bekannten Werte auf keinen Fall zutrifft |
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ComputerBase [9] | 560 vs. 460/1024MB | 560 vs. 560Ti | 560 vs. 6850 | 560 vs. 6870 |
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1680x1050 4xAA | +20% (-17%) | -10% (+11%) | +26% (-20%) | +6% (-6%) |
1920x1200 4xAA | +19% (-16%) | -10% (+11%) | +21% (-17%) | +3% (-3%) |
2560x1600 4xAA | +17% (-15%) | -13% (+15%) | +18% (-15%) | ±0% (±0%) |
benutzte Treiberversionen: leider wilder Mischmasch von Catalyst 10.10e bis 11.4 und nVidia-Treiber 262.99 bis 275.20 benutzte Filtersettings: AMD "HighQuality" vs. nVidia "Quality" |
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Hardware.fr [10] | 560 vs. 460/1024MB | 560 vs. 560Ti | 560 vs. 6850 | 560 vs. 6870 |
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1920x1080 4xAA | +17,6% (-15,0%) | -10,6% (+11,8%) | +13,2% (-11,7%) | -3,0% (+3,1%) |
benutzte Treiberversionen: AMD @ Catalyst 11.5, nVidia @ 275.20 Beta benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
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TechPowerUp [11] | 560 vs. 460/1024MB | 560 vs. 560Ti | 560 vs. 6850 | 560 vs. 6870 |
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1680x1050 4xAA | +17% (-15%) | -10% (+11%) | +17% (-15%) | -1% (+1%) |
1920x1200 4xAA | +19% (-16%) | -8% (+8%) | +14% (-13%) | -4% (+4%) |
2560x1600 4xAA | +19% (-16%) | -11% (+13%) | +10% (-9%) | -8% (+8%) |
benutzte Treiberversionen: 5850/6850/6870 @ Catalyst 11.4, 460/560Ti @ 270.61, 560 @ 275.20, benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality" |
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Die Benchmark-Ergebnisse zur (regulär getakteten) GeForce GTX 560 sind nicht ganz einheitlich, da bei verschiedenen Tests doch leicht abweichende Resultate herauskamen. In der Summe kreisen alle Ergebnisse jedoch um den Punkt, daß die (regulär getaktete) GeForce GTX 560 in etwa die Performance einer Radeon HD 6870 hält, damit etwas schneller als die Radeon HD 5850 ist und innerhalb der nVidia-Karten in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti mit leichter Tendenz zur schnelleren Karte rangiert.
Bezüglich der vielfältigen ab Werk übertakteten Ausführungen der GeForce GTX 560 kann zudem gesagt werden, daß sich deren Chip-Mehrtakt meist wunderbar in Performance umsetzen läßt, kaum gebremst von den meist deutlich kleineren Speicherübertaktungen (Performancegewinn unter 1920x1200 4xAA):
Hardware Canucks [5] | Takt | Taktgewinn | Perform.-Gewinn |
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Gigabyte GTX 560 OC | 830/1660/2000 MHz | +2,4/+0% | +1,5% |
MSI N560GTX TwinFrozr II OC | 870/1740/2040 MHz | +7,4/+2,0% | +6,1% |
Asus GTX560 DirectCu II TOP | 925/1850/2100 MHz | +14,2/+5,0% | +12,2% |
Insbesondere die Asus-Karte kommt demzufolge schon verdammt nahe an eine regulär getaktete GeForce GTX 560 Ti heran – mit ein klein wenig mehr Takt dürfte diese dann auch überrundet werden können. Wie schon angedeutet, ist es damit möglich, im gesamten Performancebereich zwischen regulärer GeForce GTX 560 und regulärer GeForce GTX 560 Ti bei der Performance entsprechend abgestufte Lösungen zu finden, da die übertakteten Ausführungen der GeForce GTX 560 die Performancedifferenz zur regulären GeForce GTX 560 Ti komplett abdecken.
Allerdings haben diese ab Werk übertakteten Modelle nicht von der Hand zu weisende Nachteile bei der Stromaufnahme – eine stark übertaktete GeForce GTX 560 kann problemlos mehr Saft ziehen als eine reguläre GeForce GTX 560 Ti bei annähernd gleicher Performance, was also ein schlechter Tausch wäre. Eine reguläre GeForce GTX 560 wurde zwar heute nicht bezüglich des Stromhungers der reinen Grafikkarte getestet, läßt sich aber aus den vorhandenen Werten auf ca. 135 Watt unter Spielen schätzen – wie bei der Performance irgendwo in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti, verglichen mit AMD allerdings etwas energiehungriger als von der Radeon HD 6870 (124 Watt unter Spielen) her bekannt.
HT4U [12] | Idle | MultiMon. | Spiele | FurMark | TDP |
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Radeon HD 6850 | 18W | 40W | 104W | 117W | 127W |
Radeon HD 5850 | 20W | 42W | 111W | 150W | 151W |
Radeon HD 6870 | 18W | 43W | 124W | 145W | 151W |
GeForce GTX 460 1024MB | 16W | 55W | 123W | 158W | 160W |
GeForce GTX 560 | 16W | ~52W | ~135W | ~170W | 150W |
MSI N560GTX TwinFrozr II OC | 16W | 55W | 144W | 182W | 150W |
Asus GTX560 DirectCu II TOP | 16W | 58W | 160W | 200W | 150W |
GeForce GTX 560 Ti | 16W | 57W | 153W | 193W | 170W |
Damit haben wir zusammenfassend mit der GeForce GTX 560 eine Karte, welche unübertaktet auf dem Performanceniveau der Radeon HD 6870 liegt und mit den vielfältigen ab Werk übertakteten Karten dann die Performancedifferenz zur GeForce GTX 560 Ti schließt. Der Stromhunger ist etwas größer als bei AMD und die ab Werk übertakteten Modelle gehen schnell in der Leistungsaufnahme in die Höhe, dafür ist die Übertaktungseignung wieder mal sehr gut und die heute getesteten Karten haben auch durchgehend gute Noten bezüglich deren Geräuschkulisse bekommen. Insgesamt ist die GeForce GTX 560 also eine gute Programmergänzung ohne größere Ausreißer nach oben und unten hin.
Bleibt die Frage nach dem Preis, welchen nVidia und die Grafikkartenhersteller hierfür zu machen gedenken. Leider läßt sich der Punkt des Performance/Preis-Verhältnisses heute noch nicht wirklich ausdiskutieren, denn es fehlen entsprechende Händlerlistungen, die erst in den nächsten Tagen zu erwarten sind. Vor allem aber sind die angesetzten Listenpreise in gewissem Sinne absurd – nVidia gibt für die reguläre GeForce GTX 560 eine unverbindliche Preisempfehlung von 166 Euro heraus, die unverbindlichen Preisempfehlungen der (zumeist ab Werk übertakteten) Herstellerkarten liegen dagegen zwischen 173 und 191 Euro.
Zum Glück für nVidia wollen wir diese Listenpreise heute nicht bewerten – weil wenn, dann müsste man den Daumen ganz radikal über der GeForce GTX 560 senken. Schließlich liegen die Preise zur GeForce GTX 560 Ti inzwischen schon nahe der 170-Euro-Marke [3] – wer da eine GeForce GTX 560 (ganz gleich der Übertaktung) zum gleichen oder gar höheren Preis in den Markt schicken will, der hat den Schuß nicht gehört. Auch aus anderen Ecken kommen ganz andere Preise: Die reguläre GeForce GTX 460 1024MB ist teilweise schon ab 110 Euro [13] zu haben, exzellent übertaktete Versionen mit dem Leistungspotential einer regulären GeForce GTX 560 gibt es für um die 150 Euro. Und dann ist da noch die als gleichschnell klassifizierte Radeon HD 6870, deren Preise derzeit schon ab 135 Euro [13] anfangen.
An diesen Preisen muß und wird sich die GeForce GTX 560 ausrichten – ansonsten brauchen die Grafikkarten-Hersteller und Einzelhändler die Karte gar nicht erst ins Angebot aufnehmen. Schon allein, um einen ausreichenden Abstand zur GeForce GTX 560 Ti und Platz für die ab Werk übertakteten Versionen zu haben, sollte die reguläre GeForce GTX 560 bei Preisen von 150 Euro anfangen, angesichts der Preise zur Radeon HD 6870 wäre sogar ein Preis von nur 140 Euro für die reguläre Version der GeForce GTX 560 anzuraten. Dann würden Performance, Stromverbrauch und Preis zusammenpassen – aber eben auch nur dann.
Mit den gleichen oder minimal besseren Preisen als bei der GeForce GTX 560 Ti braucht sich die GeForce GTX 560 dagegen nicht im Markt sehenlassen. Es wäre also in den kommenden Tagen und Wochen zu beobachten, ob es die GeForce GTX 560 schafft, diesen Zielpreis zu erreichen. Vorher kann leider kein echtes Urteil zu dieser Karte gefällt werden – deren Sinn sich eben nur dann ergibt, wenn sie nicht nur bezüglich der Performance zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti steht, sondern eben auch beim Preis diese Performanceeinschätzung wiederspiegelt.
Nachtrag vom 18. Mai 2011
Schneller als gedacht haben sich dann doch jede Menge Listungen [15] zur GeForce GTX 560 ergeben, welche mit ab 150 Euro für nicht ab Werk übertaktete Modelle auch sehr vernünftig ausfallen. Alle vorherigen Bedenken, diese neue Karte könnte aufgrund ihrer Listenpreise zu teuer in den Maekt kommen, haben sich damit (glücklicherweise) als unbegründet erwiesen, zu diesem Preispunkt liegt die GeForce GTX 560 schon ganz gut zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560. Allerdings darf durchaus die Frage gestellt werden, wieso nVidia die Karte mit einem derart ungünstigen Listenpreis (199$ in den USA bzw. 140€ in Europa, beides ohne MwSt.) ausgewiesen hat – eine realistischere Preisgestaltung auch beim Listenpreis hätte die Karte doch gleich von Anfang an viel interessanter gemacht. Beachtenswert ist daneben, daß sich im Markt im Gegensatz zu den Launch-Reviews auch jede Menge nicht ab Werk übertaktete Karten eingefunden haben – das es die GeForce GTX 560 im Retailmarkt nur ab Werk übertaktet geben soll, hat sich somit nicht bestätigt.
Bezüglich der ab Werk übertakteten Ausführungen wäre dagegen zu erwähnen, daß die Preisaufschläge der richtig gut ab Werk übertakteten GeForce GTX 560 Karten diese derzeit in der Territorium der (unübertakteten) GeForce GTX 560 Ti führen – was aber ein schlechter Tausch ist, denn bei gleichem Preis und gleicher Performance ist die unübertaktete GeForce GTX 560 Ti vorzuziehen, da diese noch Übertaktungspotential hat und zudem sogar weniger Strom zieht als eine gut übertaktete GeForce GTX 560. Bei den ab Werk übertakteten GeForce GTX 560 Karten sind derzeit nur geringfügig und mittelprächtig übertaktete Modelle sinnvoll – die geringfügig übertakteten Modelle, wenn sie keinen Mehrpreis haben und die mittelprächtig übertakteten Modelle, wenn der Mehrpreis ebenfalls maßvoll ist und die Karte noch nicht in das Preisterritorium der GeForce GTX 560 Ti (ab 170 Euro [3]) schiebt.
Trotz diesen guten Ansatzes innerhalb des nVidia-Portfolios reicht die aktuelle Preislage zur GeForce GTX 560 aber noch nicht aus, um wirklich mit der Radeon HD 6870 auf AMD-Seite zu konkurrieren, deren beste Preise 135 Euro erreichen und welche überaus breit für unter 150 Euro verfügbar ist. Eingefleischte Übertakter mögen dies natürlich anders sehen, die erstehen ein Normal-Modell der GeForce GTX 560 und übertakteten diese kräftig, um damit eine Performance klar überhalb der Radeon HD 6870 zu erhalten, womit sich auch der Mehrpreis rechnet. Andererseits gibt es nicht nur Übertakter im Retailmarkt – und für diejenigen Käufer, für welche Übertaktungseignung keine große Rolle spielt, ist zum aktuellen Preisstand die Radeon HD 6870 doch leicht vorn zu sehen. Die Unterschiede werden aber zusehens geringere und am Ende zählen dann wieder subjektive Dinge, weil Preis und Performance halbwegs gleich sind.
Davon abgesehen wären für die Übertakter noch die Übertaktungsergebnisse der Launch-Reviews nachzureichen. Dafür wurden fast ausschließlich schon ab Werk übertaktete Karten eingesetzt, deren Taktpotential naturgemäß geringer sein sollte, die aber dennoch noch ganz ansehnliche Übertaktungsergebnisse erzielten. Unter den verschiedenen Hersteller-Karten ließ sich dabei kein zwingender Favorit ermitteln – die ab Werk übertakteten Modelle von Asus und MSI erzielten zwar die im Schnitt besten Übertaktungsergebnisse, die Unterschiede zu den anderen Herstellerkarten sind jedoch eher klein. Die nicht (oder nur ganz geringfügig) ab Werk übertakteten Karten erreichten im übrigen im Schnitt etwas geringere absolute Übertaktungsergebnisse, dafür waren deren relative Übertaktungsergebnisse besser – sprich, bei stark ab Werk übertaketen Karten war oftmals weniger herauszuholen als bei gar nicht oder nur geringfügig ab Werk übertakteten Karten.
Karte | Takt | OC-Ergebnis | Lautstärkeeindruck | |
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HT4U [4] | Asus ENGTX560 DirectCU II TOP | 925/1850/2100 MHz | 960/1920/2320 MHz | "Die Geräuschkulisse bleibt in diesen beiden Fällen zwar als wahrnehmbar zu bezeichnen, allerdings noch immer als brauchbar bis angenehm." |
Overclock3D [16] | Asus ENGTX560 DirectCU II TOP | 925/1850/2100 MHz | 1011/2022/2106 MHz | - |
PureOC [17] | Asus ENGTX560 DirectCU II TOP | 925/1850/2100 MHz | 1011/2022/2244 MHz | "In terms of noise, the DirectCU II is very quiet at idle and under load with higher RPMs." |
TechPowerUp [18] | Asus ENGTX560 DirectCU II TOP | 925/1850/2100 MHz | 975/1950/2200 MHz | "Under load the fan increases speed just a little bit – just enough to keep the card cool. As a result the card is super quiet." |
Hexus [19] | Asus ENGTX560 DirectCU II TOP | 925/1850/2100 MHz | 1000/2000/2240 MHz | "We reckon the TOP's dual-fan cooler is impressive because, along with decent temperatures, the fans barely spin up when under the cosh." |
Hardware Canucks [5] | Asus ENGTX560 DirectCU II TOP | 925/1850/2100 MHz | 1069/2138/2270 MHz | lt. Messewerten gutklassig |
Guru3D [20] | ECS GeForce GTX 560 | 810/1620/2000 MHz | 978/1956/2563 MHz | lt. Messwerten gutklassig |
Legit Reviews [21] | EVGA GeForce GTX 560 SC | 850/1700/2050 MHz | 950/1900/2350 MHz | - |
Fudzilla [22] | Gainward GTX 560 Phantom | 823/1645/2020 MHz | 945/1890/2400 MHz | "Noise is not an issue. In fact, this is one of the quietest cards we've tested." |
TweakPC [23] | Gainward GTX 560 Phantom | 823/1645/2020 MHz | 950/1900/- MHz | lt. Messwerten erstklassig |
Hardware Canucks [5] | Gigabyte GTX 560 OC | 830/1660/2000 MHz | 928/1856/2162 MHz | lt. Messewerten gutklassig |
Overclockers Club [24] | Gigabyte GTX 560 OC | 830/1660/2000 MHz | 910/1820/2250 MHz | - |
Vortez Hardware [25] | Gigabyte GTX 560 OC | 830/1660/2000 MHz | 941/1882/2508 MHz | - |
Hardware Canucks [5] | MSI N560GTX Twin Frozr II | 870/1740/2040 MHz | 1050/2100/2202 MHz | lt. Messewerten gutklassig |
PureOC [26] | MSI N560GTX Twin Frozr II | 870/1740/2040 MHz | 985/1970/2350 MHz | "Under full load it's a bit on the loud side with the dual fans ramping up quite high." |
Bjorn3D [27] | MSI N560GTX Twin Frozr II | 870/1740/2040 MHz | 990/1980/2130 MHz | - |
Guru3D [28] | MSI N560GTX Twin Frozr II | 870/1740/2040 MHz | 1005/2010/2500 MHz | lt. Messwerten durchschnittlich |
HT4U [4] | MSI N560GTX Twin Frozr II | 870/1740/2040 MHz | 950/1900/2360 MHz | "MSI zeigt eine bessere Kühlleistung, aber erkauft sich diese über Lüfter-Drehzahlen und schneidet damit in allen drei Messbereichen schlechter ab, als der Asus-Testkandidat mit einem Single-Lüfter." |
ComputerBase [9] | MSI N560GTX Twin Frozr II | 870/1740/2040 MHz | 964/1886/2550 MHz | "Während des Spielens lässt sich die Grafikkarte ohne weiteres ausmachen, doch selbst in leisen Szenen ist das Lüfterverhalten nicht problematisch." |
Hardwareluxx [29] | Palit GTX 560 Sonic Platinum | 900/1800/2100 MHz | 945/1890/2200 MHz | "So richtig auftrumpfen kann die Palit GeForce GTX 560 Sonic Platinum bei der Laustärke unter Last." |
Guru3D [30] | Palit GTX 560 Sonic Platinum | 900/1800/2100 MHz | 950/1900/2500 MHz | lt. Messwerten gutklassig |
Hardware Heaven [31] | Palit GTX 560 Sonic Platinum | 900/1800/2100 MHz | 983/1966/2252 MHz | "On noise levels Palit have again delivered a card which is close to silent when gaming." |
ComputerBase [9] | Zotac GeForce GTX 560 AMP! | 950/1900/2200 MHz | 976/1952/2500 MHz | "Das Rauschen des Lüfters ist sehr aufdringlich und lenkt durchweg vom Spielen ab." |
Das durchschnittliche Übertaktungsergebnis sieht mit 974/1949/2325 MHz sehr ansprechend aus und liegt nur wenig von dem entfernt, was mit GeForce GTX 560 Ti Karten möglich ist. Die Übertaktungsergebnisse schwanken allerdings ziemlich stark, womit man sehr auf Glück & Pech bei der Übertaktung der GeForce GTX 560 angewiesen ist. Die Lautstärke unter Last der verschiedenen Herstellerkarten wurde fast durchgängig als gutklassig bis teilweise erstklassig beschrieben. Allein die Zotac-Karte bekam diesbzüglich eine negative Wertung – aber da es bisher nur einen Test zu dieser Karte gibt, läßt sich dies schwerlich als endgültiges Resultat in dieser Frage ansehen. Generell fiel der Eindruck der Hardware-Tester in den "technischen Disziplinen" Stromverbrauch, Temperatur und Lautstärke sehr wohlwollend aus, die GeForce GTX 560 Karten werden diesbezüglich grob als "problemlos" beschrieben.
Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.preisroboter.de/search.php?search=GeForce+GTX+460+-768+-Smart+-Green+-SE&x=0&y=0&min=100&max=
[3] http://www.preisroboter.de/search.php?search=GeForce+GTX+560+Ti+-550&x=0&y=0&min=&max=
[4] http://ht4u.net/reviews/2011/nvidia_geforce_gtx_560_msi_n560gtx_asus_engtx560_top_test/
[5] http://www.hardwarecanucks.com/forum/hardware-canucks-reviews/43366-nvidia-geforce-gtx-560-1gb-review.html
[6] http://www.anandtech.com/show/4344/nvidias-geforce-gtx-560-top-to-bottom-overclock/
[7] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=508133
[8] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-560
[9] http://www.computerbase.de/artikel/grafikkarten/2011/test-nvidia-geforce-gtx-560/
[10] http://www.hardware.fr/articles/834-1/dossier-nvidia-geforce-gtx-560-asus-directcu-ii-top.html
[11] http://www.techpowerup.com/reviews/MSI/GTX_560_Twin_Frozr_II_OC/
[12] http://ht4u.net/reviews/2011/nvidia_geforce_gtx_560_msi_n560gtx_asus_engtx560_top_test/index16.php
[13] http://www.3dcenter.org/artikel/grafikkarten-marktueberblick-mai-2011
[14] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-560/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-560-seite-2
[15] http://geizhals.at/deutschland/?cat=gra16_512&asd=on&asuch=GeForce%20GTX%20560&xf=1439_GTX+560&sort=p
[16] http://www.overclock3d.net/reviews/gpu_displays/asus_gtx560_top_review/1
[17] http://www.pureoverclock.com/article1283.html
[18] http://www.techpowerup.com/reviews/ASUS/GeForce_GTX_560_TOP_Direct_Cu_II/
[19] http://www.hexus.net/content/item.php?item=30427
[20] http://www.guru3d.com/article/ecs-geforce-gtx-560-review/
[21] http://www.legitreviews.com/article/1617/1/
[22] http://www.fudzilla.com/reviews/item/22741-gainward-gtx-560-phantom-reviewed
[23] http://www.tweakpc.de/hardware/tests/grafikkarten/geforce_gtx_560_phantom_gainward/s01.php
[24] http://www.overclockersclub.com/reviews/gigabyte_gtx560_oc/
[25] http://www.vortez.net/articles_pages/gigabyte_gtx560_gv_n56goc_1gi_review,1.html
[26] http://www.pureoverclock.com/article1282.html
[27] http://www.bjorn3d.com/articles/MSI_N560GTX_Twin_Frozr_II_OC/2058.html
[28] http://www.guru3d.com/article/msi-geforce-gtx-560-twin-frozer-ii-review/
[29] http://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/grafikkarten/18575-test-nvidia-geforce-gtx-560.html
[30] http://www.guru3d.com/article/palit-geforce-gtx-560-sonic-platinum-review/
[31] http://www.hardwareheaven.com/reviews/1175/pg1/palit-nvidia-geforce-gtx-560-graphics-card-review-introduction.html
[32] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-560/launch-analyse-nvidia-geforce-gtx-560-nachtraege