Gerüchteküche: Intels "Bartlett Lake" soll 12 Performance-Kerne ohne jede Effizienz-Kerne bringen

Gemäß dem zuletzt sehr rührigen Leaker Jaykihn [1] kommt im Jahr 2025 tatsächlich eine weitere Desktop-Generation von Intel für den Sockel LGA1700 namens "Bartlett Lake", welches auch ein neues Prozessoren-Die mit 12 ausschließlichen Performance-Kernen (ohne jede Effizienz- oder LowPower-Kerne) mit sich bringt. Es gab zum Jahresanfang schon Gerüchtemeldungen zu Bartlett Lake, welche bereits jene 12 P-Kerne auf dem Sockel LGA1700 nannten (Meldung #1 [2], Meldung #2 [3] & Meldung #3 [4]), seinerzeit wurde diese Generation von den Gerüchtequellen allerdings eher dem Einsteiger- und Mainstream-Segment zugeordnet. Dass da mehr möglich ist, wurde damals schon vermutet und bestätigt sich nunmehr mittels des Leaks seitens Jaykihn [1], welcher entsprechende 12-Kerner für die 125W-TDP-Klasse nennt, sprich üblicherweise das Territorium von Intels Spitzen-Prozessoren mit K/KF-Suffix.

Aus jener Meldung geht allerdings auch hervor, dass Bartlett Lake faktisch in zwei grundverschiedenen Varianten erscheint: Zum einen ab Januar 2025 in Hybrid-Form mit Performance- und Effizienz-Kernen unter der Weiterverwendung von Prozessoren-Dies von Alder/Raptor Lake, zu welchen Bartlett Lake aller Wahrscheinlichkeit nach Architektur-gleich ist. Und zum anderen ab dem dritten Quartal 2025 in der vorgenannten Bauform reiner P-Kerne. Somit kann man bei der Hybrid-Form eher von einem "Fake Bartlett Lake" reden, da es sich technisch um einen weiteren Raptor-Lake-Refresh handelt. Erst das (später erscheinende) Prozessoren-Die mit reinen P-Kernen ist dann das echte Bartlett Lake. Intel schlägt wohl alles derselben Verkaufs-Generation hinzu, damit der Refresh des Raptor-Lake-Refreshs einen besseren Start bekommt, zudem handelt es sich natürlich durchgehend um LGA1700-Prozessoren.

Interessanterweise kommt Bartlett Lake schließlich zu einer Zeit, wo Intel bereits den Sockel LGA1851 für "Arrow Lake [5]" gestartet bzw. im Januar 2025 das vollständige Arrow-Lake-Portfolio ausgebreitet haben wird. Dass Intel zwei Prozessoren-Generationen gleichzeitig pflegt bzw. mit neuen Produkten bedenkt, ist für Intel ausgesprochen selten. Für den Konsumenten ist es hingegen gut, denn somit bekommt der Sockel LGA1700 nunmehr sogar die vierte Prozessoren-Generation spendiert, welche auch auf bereits bestehenden LGA1700-Platinen laufen soll. Für Intel-Verhältnisse ist dies ein mittelschweres Wunder, da bei Intel eigentlich die feste Regel "zwei Prozessoren-Generationen pro Sockel" gilt. Dass es sogar ausschließlich Performance-Kerne beim "echten" Bartlett Lake geben wird, erfreut um so mehr – denn aus Gamer-Sicht sind die Effizienz-Kerne eher unbenötigte Hilfsräder und würde man sich oftmals eine "pure" Gaming-CPU von Intel wünschen.

Bartlett Lake erfüllt diese Wünsche, wenn auch auf Basis einer im Jahr 2025 dann "alten" Prozessoren-Architektur sowie eines auslaufenden Sockels. Wie dies in Intels Angebots-Struktur für das Jahr 2025 eingebaut wird, bleibt hingegen abzuwarten. Normalerweise würde man für diese Prozessoren-Serie eine generell etwas niedriger angesetzte Preislage erwarten, schließlich ist Arrow Lake ab dem Jahr 2025 die neue hauptsächliche Intel-Architektur. Zudem werden diese Prozessoren wahrscheinlich auch nur als "Core 200 Serie" laufen, sprich ohne "Ultra"-Prädikat auskommen müssen. Allerdings könnte es durchaus passieren, dass sich hiermit die interessanteren Gaming-Prozessoren ergeben, gerade wenn Intel wieder so hohe Taktraten wie mit dem Raptor-Lake-Refresh aufbieten kann. Die Stabilitäts-Problematik von Raptor Lake [6] muß Intel allerdings bis dahin überwunden haben bzw. darf jene nicht mit ins Bartlett-Lake-Die übernommen werden.

Nachtrag vom 22. Juli 2024

Aus unserem Forum [7] kommen starke Widerworte in der Frage, ob "Bartlett Lake" auch für Desktop-Bedürfnisse angeboten wird: Dem soll laut Intel-Mitarbeiter Marc Sauter nämlich nicht so sein, auch diese Prozessoren sollen wieder nur zugunsten von Intels NEX-Plattform für Embedded-Bedürfnisse aufgelegt werden. Dies ist in jedem Fall eine gewichtige Wortmeldung – und gleichfalls gilt, dass Intel für seinen Embedded-Zweig tatsächlich sogar K-Modelle auflegt, wie erst kürzlich [8] mittels der "Core i-14001" Serie bewiesen. Noch steht dagegen der ursprüngliche Leak seitens Jaykihn @ X [1], welcher nun einmal explizit von "Bartlett Lake-S" spricht, letzterer Suffix eigentlich klar Desktop-Modelle anzeigend. Aber sicher sollte man sich diesbezüglich somit keineswegs mehr sein. Der späte Termin würde auch eher zur Auslegung als Embedded-Modelle passen, jenes Segment wird gern ziemlich zuletzt bedient.

BTL ist kein Desktop sondern NEX.
Quelle:  Intel-Mitarbeiter Mark Sauter (y33H@) im 3DCenter-Forum [7] am 20. Juli 2024