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Launch-Analyse Intel Raptor Lake Refresh

Sonntag, 22. Oktober 2023
 / von Leonidas [1]
 

Nach dem letztjährigen herbstlichen Zusammentreffen der (damals) neuen Prozessoren-Generationen "AMD Zen 4 [2]" gegen "Intel Raptor Lake [3]" bringt der diesjährige Herbst nur vergleichsweise CPU-Magerkost: AMD bringt gar nichts neues im Consumer-Segment ("Zen 5 [4]" kommt erst im ersten Halbjahr 2024) – womit Intel nicht gezwungen war, besonders viel vorzulegen, und dies mit der nunmehr gebotenen Refresh-Generation zu "Raptor Lake" auch nicht getan hat. Bis auf die Ausnahme der Core-i7-Modelle gibt es in dieser Refresh-Generation durchgehend dieselbe Hardware zu minimal höheren Taktraten, ergo dürften sich die Performance-Zuwächse zumeist im Rahmen weniger Prozentpunkte bewegen. Trotz dass dies alles natürlich keinen weltbewegenden Hardware-Start ergibt, soll mit dieser Launch-Analyse dennoch ein aktualisiertes Bild der Prozessoren-Performance im Herbst 2023 aufgestellt werden.

Wie gesagt ist die Hardware zumeist dieselbe – und dies ist wortwörtlich zu nehmen, denn die Änderungen der 14. Core-Generation sind an einer Hand abzuzählen: Es gibt hier und da bis zu 200 MHz Taktrate, der Core i7 bekommt vier weitere E-Kerne – und dies gibt es dann wenigstens durchgängig zum selben Preispunkt. Das war es dann aber auch schon, auch weitere unterschwellige Änderungen (wie beispielsweise ein neues Chip-Stepping) sind glatte Fehlanzeige beim Raptor Lake Refresh. Weder bringt dieser einen höheren offiziellen Speicher-Support mit sich, noch werden die im non-K-Feld massenweise verwendeter Alder-Lake-Dies endlich einmal ersetzt. Praktisch ist es nahezu das minimal Mögliche, was Intel hätte bringen können – und dabei erstaunlicherweise dekoriert mit dem Titel einer neuen Core-Generation, was sich auf Basis der gebotenen Technik überhaupt nicht ergibt. Das letztes Mal, als Intel einen solch glasklaren Refresh brachte, blieb selbiger wenigstens Teil der vorherigen Core-Generation (Haswell-Refresh anno 2014 [5]).

Kerne P-Takt L2+L3 PBP/MTP Änderung ggü. Vorgänger
Core i9-14900K (F) 8P+16E/32T 3.2/6.0 GHz 32+36 MB 125/253W +200 MHz Base- & Boosttakt
Core i9-14900 (F) 8P+16E/32T 2.0/5.8 GHz 32+36 MB 65/?W +200 MHz Boosttakt
Core i7-14700K (F) 8P+12E/28T 3.4/5.6 GHz 28+33 MB 125/253W +4 E-Kerne, +200 MHz Boosttakt, mehr L2+L3
Core i7-14700 (F) 8P+12E/28T 2.1/5.4 GHz 28+33 MB 65/?W +4 E-Kerne, +200 MHz Boosttakt, mehr L2+L3
Core i5-14600K (F) 6P+8E/20T 3.5/5.3 GHz 20+24 MB 125/181W +200 MHz Boosttakt
Core i5-14600 6P+8E/20T 2.7/5.2 GHz 11.5+24 MB 65/?W +200 MHz Boosttakt
Core i5-14500 6P+8E/20T 2.6/5.0 GHz 11.5+24 MB 65/?W +100 MHz Basetakt, +200 MHz Boosttakt
Core i5-14400 (F) 6P+4E/16T 2.5/4.7 GHz 9.5+20 MB 65/?W +100 MHz Boosttakt
Core i3-14100 (F) 4P+0E/8T 3.5/4.7 GHz 5+12 MB 60/?W +100 MHz Basetakt, +200 MHz Boosttakt
Datenbasis: K/KF-Modelle komplett gemäß offizieller Intel-Angaben, andere Prozessoren: inoffizielle Infos

Wie üblich bringt Intel zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal nur die K/KF-Modelle in den Handel, das Portfolio der non-K-Modelle dürfte zum Jahresstart 2024 mit der CES (9. bis 12. Januar) folgen. Im Verlauf des weiteren Frühjahrs ist dann auch noch ein "Core i9-14900KS" als letztes i-Tüpfelchen des neuen Prozessoren-Portfolios zu erwarten. Logischerweise verwendet der "Raptor Lake Refresh" denselben Sockel LGA1700 und arbeitet (nach BIOS-Update) somit auf allen Platinen von Intels 600er und 700er Chipsatz-Familien. Der Vorteil, auf einmal vorhandenen LGA1700-Systemen hiermit noch einmal aufrüsten zu können, ist aber natürlich ein endlicher Spaß – denn die nächste Desktop-Generation von Intel ("Arrow Lake [6]") wird dann wieder einen neuen Sockel nebst neuen Mainboard-Chipsätzen mitbringen. Identisch ist wie gesagt auch der Speichersupport: Es bleibt bei (offiziell) maximal DDR4/3200 oder DDR5/5600.

Basis Kerne P-Takt E-Takt L2+L3 iGPU PBP/MTP Liste Release
Core i9-14900KS Raptor Lake 8P+16E/32T ? ? 32+36 MB 32 EU ? ? Anfang 2024
Core i9-14900K Raptor Lake 8P+16E/32T 3.2/6.0 GHz 2.4/4.4 GHz 32+36 MB 32 EU 125/253W $589 17. Okt. 2023
Core i9-14900KF Raptor Lake 8P+16E/32T 3.2/6.0 GHz 2.4/4.4 GHz 32+36 MB deaktiviert 125/253W $564 17. Okt. 2023
Core i9-14900 Raptor Lake 8P+16E/32T 2.0/5.8 GHz ? 32+36 MB 32 EU 65W/? ? Januar 2024
Core i9-14900F Raptor Lake 8P+16E/32T 2.0/5.8 GHz ? 32+36 MB deaktiviert 65W/? ? Januar 2024
Core i7-14700K Raptor Lake 8P+12E/28T 3.4/5.6 GHz 2.5/4.3 GHz 28+33 MB 32 EU 125/253W $409 17. Okt. 2023
Core i7-14700KF Raptor Lake 8P+12E/28T 3.4/5.6 GHz 2.5/4.3 GHz 28+33 MB deaktiviert 125/253W $384 17. Okt. 2023
Core i7-14700 Raptor Lake 8P+12E/28T 2.1/5.4 GHz ? 28+33 MB 32 EU 65W/? ? Januar 2024
Core i7-14700F Raptor Lake 8P+12E/28T 2.1/5.4 GHz ? 28+33 MB deaktiviert 65W/? ? Januar 2024
Core i5-14600K Raptor Lake 6P+8E/20T 3.5/5.3 GHz 2.6/4.0 GHz 20+24 MB 32 EU 125/181W $319 17. Okt. 2023
Core i5-14600KF Raptor Lake 6P+8E/20T 3.5/5.3 GHz 2.6/4.0 GHz 20+24 MB deaktiviert 125/181W $294 17. Okt. 2023
Core i5-14600 Alder Lake 6P+8E/20T 2.7/5.2 GHz ? 11.5+24 MB 32 EU 65W/? ? Januar 2024
Core i5-14500 Alder Lake 6P+8E/20T 2.6/5.0 GHz ? 11.5+24 MB 32 EU 65W/? ? Januar 2024
Core i5-14400 Alder Lake 6P+4E/16T 2.5/4.7 GHz ? 9.5+20 MB 24 EU 65W/? ? Januar 2024
Core i5-14400F Alder Lake 6P+4E/16T 2.5/4.7 GHz ? 9.5+20 MB deaktiviert 65W/? ? Januar 2024
Core i3-14100 Alder Lake 4P+0E/8T 3.5/4.7 GHz - 5+12 MB 24 EU 60W/? ? Januar 2024
Core i3-14100F Alder Lake 4P+0E/8T 3.5/4.7 GHz - 5+12 MB deaktiviert 58W/? ? Januar 2024
Datenbasis: K/KF-Modelle komplett gemäß offizieller Intel-Angaben, andere Prozessoren: inoffizielle Infos

Trotz vollkommen identischem Listenpreis gibt es bei den Straßenpreise dennoch gewisse Abweichungen zwischen den Modellen der 13. und 14. Core-Generation zu sehen. Jene sind sowohl in Deutschland als auch den USA zu finden und dürften demzufolge auf einem allgemeingültigen Effekt basieren. Rein praktisch werden die Modelle der 13. Core-Generation derzeit schlicht ein paar Prozentpunkte unterhalb des US-Listenpreises angeboten, während die 14. Core-Generation mehr oder weniger glatt auf Listenpreis-Niveau in den Handel startet. Denkbarerweise werden sich die Straßenpreise der neuen Modelle zukünftig genauso südwärts bewegen – dies aber vermutlich im Gleichklang mit den alten Modelle, womit dieser praktische Straßenpreis-Unterschied wohl auch weiterhin grundsätzlich gewahrt bleiben dürfte.

Liste Straße: DE Straße: US
Core i9-13900K → Core i9-14900K $589 599€ → 630€ $570 → $599
Core i9-13900KF → Core i9-14900KF $564 588€ → 591€ $543 → $574
Core i7-13700K → Core i7-14700K $409 435€ → 464€ $394 → $419
Core i7-13700KF → Core i7-14700KF $384 421€ → 425€ $386 → $394
Core i5-13600K → Core i5-14600K $319 323€ → 347€ $316 → $329
Core i5-13600KF → Core i5-14600KF $294 311€ → 316€ $287 → $304
durchschnittliche Differenz: –3,5% –4,6%
lieferbare Bestpreise gemäß Geizhals [7] bzw. Newegg [8] am 22. Oktober 2023, egal ob boxed oder tray

Nicht mehr die ganz große Bedeutung haben inzwischen die unterschiedlichen Plattform-Kosten zwischen AMDs AM5 und Intels LGA1700. Sicherlich sind die Mainboard-Kosten auf AMD-Seite immer noch etwas höher (ab 108 Euro, ohne A620 [9]) als auf Intel-Seite (ab 87 Euro, ohne H610 [10]), bei vernünftigen Platinen durchaus im Bereich 30-50 Euro liegend. Aber dies ist natürlich kein Vergleich mehr zu den Aufpreisen von vor gut einem Jahr [11], wo man allein für das Mainboard 150-200 Euro Mehrpreis auf AMD-Seite einrechnen musste. Zugleich hat sich die Wahl des Speichers inzwischen selbst aus dieser Rechnung herausgenommen: Trotz dass der Raptor Lake Refresh natürlich weiterhin DDR4-Speicher unterstützt, ist diese Speicherart inzwischen mehrheitlich aus dem Blickfeld geraten und generell nur noch zur Nachrüstung bestehender Systeme zu empfehlen. Bedingt durch diese Entwicklung kann man sich im Wettstreit von AMD gegen Intel auch wieder auf den Vergleich der reinen Prozessoren-Preise konzentrieren:

AMD Zen 4 Straße Intel Raptor Lake Refresh
16C/32T, 4.2/5.7 GHz, 162W     Ryzen 9 7950X3D ab 664€    
    ab 630€ Core i9-14900K     8P+16E/32T, 3.2/6.0 GHz, 253W
    ab 591€ Core i9-14900KF     8P+16E/32T, 3.2/6.0 GHz, 253W
16C/32T, 4.5/5.7 GHz, 230W     Ryzen 9 7950X ab 587€    
12C/24T, 4.4/5.6 GHz, 162W     Ryzen 9 7900X3D ab 488€    
    ab 464€ Core i7-14700K     8P+12E/28T, 3.4/5.6 GHz, 253W
12C/24T, 4.7/5.6 GHz, 230W     Ryzen 9 7900X ab 426€    
    ab 425€ Core i7-14700KF     8P+12E/28T, 3.4/5.6 GHz, 253W
8C/16T, 4.2/5.0 GHz, 162W     Ryzen 7 7800X3D ab 392€    
    ab 347€ Core i5-14600K     6P+8E/20T, 3.5/5.3 GHz, 181W
    ab 316€ Core i5-14600KF     6P+8E/20T, 3.5/5.3 GHz, 181W
8C/16T, 4.5/5.4 GHz, 142W     Ryzen 7 7700X ab 311€    
lieferbare Bestpreise gemäß Geizhals [7] am 22. Oktober 2023, egal ob boxed oder tray

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Nach dem letztjährigen herbstlichen Zusammentreffen der (damals) neuen Prozessoren-Generationen "AMD Zen 4" gegen "Intel Raptor Lake" bringt der diesjährige Herbst nur vergleichsweise CPU-Magerkost: AMD bringt gar nichts neues im Consumer-Segment ("Zen 5" kommt erst im ersten Halbjahr 2024) - womit Intel nicht gezwungen war, besonders viel vorzulegen, und dies mit der nunmehr gebotenen Refresh-Generation zu "Raptor Lake" auch nicht getan hat. Bis auf die Ausnahme der Core-i7-Modelle gibt es in dieser Refresh-Generation durchgehend dieselbe Hardware zu minimal höheren Taktraten, ergo dürften sich die Performance-Zuwächse zumeist im Rahmen weniger Prozentpunkte bewegen. Trotz dass dies alles natürlich keinen weltbewegenden Hardware-Start ergibt, soll mit dieser Launch-Analyse dennoch ein aktualisiertes Bild der Prozessoren-Performance im Herbst 2023 aufgestellt werden. [13]

Launch-Analyse Intel Raptor Lake Refresh (Seite 2)

Sonntag, 22. Oktober 2023
 / von Leonidas [1]
 

Auf die Anwendungs-Performance soll hiermit nur in kurzer Form eingegangen werden, da die Unterschiede zwischen den beiden Intel-Generationen wie gesagt gering sind und auch keineswegs so viele Testartikel vorliegen wie seinerzeit beim Launch des originalen Raptor Lake [11]. Logischerweise kann sich bei nahezu allen Refresh-Modellen nichts bewegen, wenn es nur minimal mehr Takt und keine eigentlichen Hardware-Änderungen gibt. Demzufolge erreichen Core i5-14600K und Core i9-14900K auch nur jeweils 2-3% gemittelte Mehrperformance unter Anwendungen gegenüber ihrem jeweiligen Vorgänger. Nur beim Core i7-14700K läuft dies wegen der vier extra E-Kerne anders: Je nach Test kommen dort 6-13% Mehrperformance heraus, wobei die höheren Werte durchgehend mit recht Rendering-lastigen (und damit sehr gut Multithreading-skalierenden) Benchmarks erreicht wurden.

Anwendungs-Performance 13600K → 14600K 13700K → 14700K 13900K → 14900K
Hardware-Differenz: +200 MHz Boosttakt +4 E-Kerne, +200 MHz Boosttakt, mehr L2+L3 +200 MHz Base- & Boosttakt
ComputerBase [14] (8 Tests, Rendering-lastig, mit Powerlimit) - +9% –2%
ComputerBase [14] (8 Tests, Rendering-lastig, ohne Powerlimit) +3% +13% +2%
Hardware & Co. [15] (16 Tests, Rendering-lastig) +2,9% - +1,0%
PC Games Hardware [16] (6 Tests) +3,3% +10,4% +2,2%
TechPowerUp [17] (47 Tests, Office/Profi-lastig) +2,9% +5,6% +2,9%
Tweakers [18] (27 Tests, breiter Mix inkl. Micro-Benchmarks) +3,4% +9,4% +1,5%

Natürlich reicht dies aus, damit Intel sich etwas klarer an die Anwendungs-Leistungsspitze setzen kann, nachdem es im letztjährigen Duell von Zen 4 gegen Raptor Lake [19] gerade einmal für einen Vorsprung von +0,3% zugunsten von Intel gereicht hatte. An der grundsätzlichen Ausrichtung ändert dies hingegen nichts: Intels Prozessoren sind im Anwendungs-Feld generell etwas stärker bei Aufgaben, wo nur eine gewisse Anzahl an CPU-Kernen benötigt wird. AMDs Prozessoren halten hingegen ihre Tendenz, unter stark Multithreading-lastigen Aufgaben zumeist etwas schneller zu sein. Vollkommen ausreichend für Alltags-Aufgaben sind jene Prozessoren allemal, die Anwendungs-Performance dürfte für die meisten Nutzer inzwischen in den Hintergrund treten – da es mit der Spiele-Performance ein viel interessanteres Feld gibt, wo auch noch wirklich Mehrperformance benötigt werden kann.

Auch bezüglich der Spiele-Benchmarks waren die vergangenen CPU-Launches bereits mit einer beachtbar größeren Auswahl an entsprechenden Testberichten gesegnet. Hier kommt hinzu, dass es im Zuge von AMDs X3D-Prozessoren und deren unkonstantem Performance-Bild (manche Spiele-Titel reagieren hierauf, andere hingegen nicht) wichtiger wird, vergleichsweise breite Benchmark-Felder auch für Spiele-Tests von Prozessoren aufzustellen. Bei kürzeren (und damit hier weitgehend beiseite gelassen) Spiele-Tests ergibt sich das herauskommende Performance-Bild primär daran, wie niedrig bzw. hoch die Anzahl der gut auf X3D-Prozessoren laufende Spiele-Titel ist – was keine gute Ausgangslage für eine solide Performance-Beurteilung darstellt. Die Zeiten von Kurz-Tests zur Spiele-Performance von PC-Prozessoren sollten aus eben diesem Grund nunmehr langsam zu Ende gehen.

Logischerweise wurden hiermit nur Tests zur Spiele-Performance ausgewertet, welche auch den Einfluß der Prozessoren-Power im Spiele-Einsatz herausarbeiten können – üblicherweise realisiert durch niedrigere Auflösung und/oder die Benutzung von Minimum-Frameraten (in Form von 1% Perzentilen). Dabei muß man überhaupt nicht die Bildqualität herunterdrehen, denn viele Grafik-Effekte haben auch einen gewissen Einfluß auf die CPU-Performance. Wichtig ist, dass echte Performance-Differenzen zwischen den einzelnen Prozessoren sichtbar werden, ansonsten hat man im Endeffekt zu viel Grafikkarten-Limitierung im Test. Inzwischen haben mehr oder weniger alle Hardwaretester auf solcherart Testmethoden umgesattelt, mit weiterhin noch wechselhaftem Erfolg. Die beste Skalierung zwischen schnellsten und langsamsten Prozessor im Test ist derzeit bei PC Games Hardware sowie Igor's Lab zu beobachten, bei letzteren allerdings erzielt auf der Basis von nur 6 Spiele-Tests.

Tests fps-Meßmethode AMD-System Intel-System
ComputerBase [14] 10 Spiele 720p, 1% Perzentil DDR5/5200 DDR5/5600
eTeknix [20] 15 Spiele 1080P, 1% low fps DDR5/7600 DDR5/7600
Eurogamer [21] 8 Spiele 1080p, Lowest 5% DDR5/6000 DDR5/6000
Hardware & Co. [15] 12 Spiele 1080p, 1er centile DDR5/6000 DDR5/6000
Igor's Lab [22] 6 Spiele 720p, 1% low fps DDR5/6000 DDR5/6000
PC Games Hardware [16] 11 Spiele ≤720p, avg fps DDR5/5200 DDR5/5600
PurePC [23] 10 Spiele 1080p, 1% low fps DDR5/7000 DDR5/7000
QuasarZone [24] 15 Spiele 1080p, 1% low fps DDR5/6000 DDR5/6000
SweClockers [25] 7 Spiele 720p, 99:e percentilen DDR5/6000 DDR5/6000
TechPowerUp [17] 14 Spiele 1080p, 1% low fps DDR5/6000 DDR5/6000
TechSpot [26] 12 Spiele 1080p, 1% low fps DDR5/6000 DDR5/7200
Tom's Hardware [27] 8 Spiele 1080p, 99th percentile DDR5/5200 DDR5/5600

Bezüglich der jeweils eingesetzten Speichertaktung hat sich die große Mehrheit der Tester auf den Kompromiß geeignet, anstatt der jeweiligen Hersteller-Vorgabe mit einer gesund höher angesetzten Speichertaktung zu messen, meistens war dies DDR5/6000. Dies geht der Problematik aus dem Weg, dass sich DDR5-Speicher inzwischen gut weiterentwickelt hat und dieserart mittlere Speichertaktungen kaum noch einen Mehrpreis gegenüber DDR5/5200 bzw. DDR5/5600 aufweisen. Einzelne Tester weichen hiervon ab, allerdings ist es den herauskommenden Testergebnissen trotzdem nicht sofort anzusehen, unter welcher Speichertaktraten jene erstellt wurden. Ergo ist der Einfluß der Speichertaktung (bei diesen maximal mittleren Speichertakt-Differenzen) letztlich immer noch recht gering, kann man diese Ergebnisse weiterhin vergleichen bzw. als Grundlage für dieselbe Index-Erstellung benutzen. Denkbarerweise wäre dies anders bei durchgehenden Tests auf DDR5/7200 oder höheren Speichertaktungen, leider haben die wenigsten Hardwaretester solcherart (überaus gern entgegengenommene) Ergebnisse zu bieten.

Die Spiele-Performance des Raptor Lake Refreshs sortiert sich ziemlich exakt dort ein, wo auch dessen Anwendungs-Performance herauskommt – mit einer Differenz: Der Core i7-14700K gewinnt unter Spielen nicht beachtbar hinzu, sondern kommt auf denselben grob +3% Mehrperformance zum jeweiligen Vorgänger heraus. Dies reicht erwartungsgemäß auch nicht dafür aus, dass Intel sich die absolute Leistungsspitze von AMDs X3D-Modellen holt. Trotz dass Intels eigene Benchmarks [28] dies anders sehen, kommt im Schnitt der hier ausgewerteten Ergebnisse der Core i9-14900K weiterhin um 1-2 Prozentpunkte hinter Ryzen 7 7800X3D sowie Ryzen 9 7950X3D durchs Ziel. Dabei wurden diese Benchmarks bereits in Mehrzahl unter Perzentilen angestellt, wo die Intel-Prozessoren sogar etwas besser laufen als unter durchschnittlichen Frameraten. Ein Beispiel für diesen Unterschied gibt es bei Igor's Lab [29]: Unter durchschnittlichen Frameraten liegt der Core i9-14900K dort immerhin –3,1% hinter dem Ryzen 9 7950X3D zurück, unter Perzentilen hingegen um +2,5% vorn. Bei anderen Testberichten sind diese Differenzen allerdings zumeist kleiner, dies ist eher ein Extrem-Beispiel.

Nur in nachfolgende Benchmark-Übersicht aufgenommen, aber nicht zur Index-Erstellung herangezogen wurden die Benchmarks seitens PurePC und SweClockers – welche ihrerseits als gute Beispiele für Benchmark-Ausreißer gelten können. Bei den SweClockers sind die AMD-Werte zwar tendentiell (etwas) zu hoch ausgefallen, der Ryzen 9 7950X3D mit gleich +14% Mehrperformance zum Core i9-14900K ist dann der eigentliche Ausreißer. Bei PurePC sind hingegen die AMD-Werte allesamt auffallend schwach, hier soll der Core i9-14900K gleich um +13% schneller als der Ryzen 7 7800X3D sein. Theoretisch hätte man beide Wertequellen mit in den Index einbeziehen können, da sich jene zufälligerweise wohl direkt gegenseitig aufheben würden. Aber dies wäre auch nur dem Zufall der jeweils ins andere Extrem gehenden Performance-Werte zu verdanken, was beim nächsten Hardware-Test schon wieder ganz anders ausfallen kann (mehr Extreme einseitig in nur eine Richtung). Zudem hat der gebildete Performance-Index bereits Zugriff auf ausreichend Werte, um halbwegs solide zu sein.

Spiele-Performance 77X 790X 795X 78X3D 790X3D 795X3D 136K 137K 139K 146K 147K 149K
8C Zen4 12C Zen4 16C Zen4 8C Zen4 12C Zen4 16C Zen4 6P+8E RTL 8P+8E RTL 8P+16E RTL 6P+8E RTL-R 8P+12E RTL-R 8P+16E RTL-R
ComputerBase [14] 84,7% - - 101,8% - 104,3% 90,2% 93,3% 98,2% 91,4% 96,3% 100%
eTeknix [20] 82,8% 82,1% 85,5% 95,2% - 96,6% 87,6% 96,6% 97,9% 89,7% 97,9% 100%
Eurogamer [21] - - - 100,1% - 97,9% 89,8% - 92,3% 94,2% - 100%
Hardware & Co. [15] 87,3% 90,5% 90,5% 102,7% - 103,1% 84,2% 93,3% 95,7% 88,5% - 100%
Igor's Lab [22] 71,2% 75,4% 79,3% 92,9% 89,4% 97,6% 88,5% 96,2% 97,3% 89,5% 97,1% 100%
PC Games Hardware [16] 79,2% 80,5% 81,6% 102,6% 98,7% 105,4% 89,8% 95,7% 98,9% 91,4% 97,7% 100%
PurePC [23] - 72,0% 74,7% 88,4% - - 89,8% 95,2% 98,0% 92,5% - 100%
Quasarzone [24] 86,2% 87,2% 88,4% 100,6% 93,0% 98,3% 91,4% 96,0% 98,3% 93,2% 97,2% 100%
SweClockers [25] 88,9% - 91,5% 108,6% - 114,2% 86,3% 94,7% 96,9% 87,5% - 100%
TechPowerUp [17] 89,5% 87,9% 87,4% 101,3% - 96,1% 87,6% 92,6% 95,8% 90,6% 94,3% 100%
TechSpot [26] 86,4% 87,9% 90,2% 107,6% - 106,1% 88,6% 93,9% 97,7% 90,2% 98,5% 100%
Tom's Hardware [27] 80,2% 82,6% 82,6% 107,4% 105,8% 106,6% 87,6% 94,2% 100,0% 88,4% 96,7% 100%
durchschn. Spiele-Perf. 83,7% 85,0% 86,2% 101,7% 96,7% 101,5% 88,5% 94,2% 97,3% 90,8% 96,9% 100%
Power-Limit 142W 230W 230W 162W 162W 162W 181W 253W 253W 181W 253W 253W
Listenpreis $349 $449 $599 $449 $599 $699 $319 $409 $589 $319 $409 $589
Straßenpreis (ab) 311€ 426€ 587€ 392€ 488€ 664€ 311€ 435€ 599€ 347€ 464€ 630€
Performance-Durchschnitt gemäß geometrischem Mittel (ohne der Werte von PurePC & SweClockers), gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit höherer Benchmark-Anzahl; Straßenpreise: günstigstes lieferbares Angebot gemäß Geizhals [7], egal ob boxed oder tray (keine F-Modelle); gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ~1390

Denn die neuen Index-Werte sind oftmals gut mit den Werten zur Launch-Analyse des Ryzen 7 7800X3D [30] vergleichbar: Die Performance des Ryzen 9 7950X3D ist fast deckungsgleich, was genauso auch für alle Modelle von Intels 13. Core-Generation zutrifft. Der Ryzen 7 7800X3D ist heuer etwas stärker geworden, ist am Ryzen 9 7950X3D augenscheinlich vorbeigezogen. Dagegen werden die restlichen Zen-4-Modelle im aktuellen Test durchgehend leicht schwächer bewertet. Die Differenz liegt bei nur einem Prozentpunkt, was natürlich wenig ist und nur deswegen auffällt, da die meisten anderen Werte nahezu deckungsgleich sind. Logischerweise liegen ein Prozentpunkt im Rahmen der Meß- und Verrechnungs-Ungenauigkeit, sprich dies kann bei unterschiedlicher Auswahl von Testberichten jederzeit vorkommen. Eher zeigt diese geringe Differenz an, dass die hiermit angestellte Performance-Indizierung ausreichend genau ist, um trotz immer wieder unterschiedlicher Wertequellen sowie veränderter Testprozedere im Grundsatz dieselben Performance-Tendenzen aufzuzeigen.


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Auf die Anwendungs-Performance soll hiermit nur in kurzer Form eingegangen werden, da die Unterschiede zwischen den beiden Intel-Generationen wie gesagt gering sind und auch keineswegs so viele Testartikel vorliegen wie seinerzeit beim Launch des originalen Raptor Lake. Logischerweise kann sich bei nahezu allen Refresh-Modellen nichts bewegen, wenn es nur minimal mehr Takt und keine eigentlichen Hardware-Änderungen gibt. Demzufolge erreichen Core i5-14600K und Core i9-14900K auch nur jeweils 2-3% gemittelte Mehrperformance unter Anwendungen gegenüber ihrem jeweiligen Vorgänger. [31]

Launch-Analyse Intel Raptor Lake Refresh (Seite 3)

Sonntag, 22. Oktober 2023
 / von Leonidas [1]
 

Die Messungen zum Stromverbrauch zeigen eine Schattenseite der durch Intel erreichten Performance-Höhe an: Intels Prozessoren benötigen fast überall beachtbar mehr Strom, für letztlich im groben Maßstab dieselbe Performance (wie bei AMD). Auch der Raptor Lake Refresh macht hierbei mit bzw. treibt den Stromverbrauch sogar noch weiter voran, irritierenderweise trotz derselben offiziellen Power-Limits. Beim Core i7-14700K mag dies wegen der 4 extra E-Kerne vielleicht noch angehen, aber wieso der Core i9-14900K unbedingt beachtbar mehr als sein direkter Vorgänger verbrauchen muß, erschließt sich nicht wirklich. Die Energieefizienz-Rechnung wird somit noch ungünstiger für Intel, gerade da der Mehrverbrauch fast durchgehend oberhalb der Mehrperformance liegt. Die einzige Ausnahme hiervon ist erstaunlicherweise der Core i5-14600K, welcher bei einigen Testern auch einmal mit weniger Stromdurst als der Core i5-13600K getestet wurde – ohne dass es derzeit hierfür eine griffige Erklärung gäbe.

CPU-Stromverbrauch 77X 790X 795X 78X3D 790X3D 795X3D 136K 137K 139K 146K 147K 149K
8C Zen4 12C Zen4 16C Zen4 8C Zen4 12C Zen4 16C Zen4 6P+8E RTL 8P+8E RTL 8P+16E RTL 6P+8E RTL-R 8P+12E RTL-R 8P+16E RTL-R
AVX Peak @ Anand [32] - - 222W 82W - 147W 238W - 343W 169W 397W 428W
CB23 @ Tweakers [33] 136W 189W 234W 75W 110W 138W 175W 246W 341W 202W 344W 319W
Blender @ TechPowerUp [34] - 200W 254W 77W - 140W 189W 252W 276W 174W 279W 282W
y-cruncher @ Tom's [27] 126W 161W 168W 68W 92W 99W 126W 172W 212W 139W 230W 262W
Premiere @ Tweakers [33] 102W 114W 128W 55W 68W 77W 126W 162W 199W 155W 164W 218W
AutoCAD @ Igor's [35] 77W 90W 93W 62W 87W 69W 76W 95W 139W 75W 128W 143W
Ø 6 Anwend. @ PCGH [36] 136W 179W 212W 77W 107W 120W 172W 232W 269W 186W 270W 292W
Ø 47 Anwend. @ TPU [34] - 111W 128W 49W - 79W 105W 133W 169W 93W 155W 170W
Ø 11 Spiele @ PCGH [36] 75W 105W 118W 51W 64W 68W 111W 141W 155W 116W 155W 187W
Ø 10 Spiele @ CB [37] - - - 48W - 66W 83W 104W 142W 89W 124W 149W
Ø 13 Spiele @ TPU [34] - 86W 89W 49W - 56W 89W 107W 143W 76W 132W 144W
Ø 6 Spiele FHD @ Igor's [35] 91W 122W 112W 69W 80W 75W 97W 128W 123W 96W 135W 131W
Ø 6 Spiele 4K @ Igor's [35] 81W 109W 104W 62W 72W 67W 85W 107W 102W 82W 113W 107W
durchschn. Spiele-Verbr. 77W 100W 102W 54W 64W 66W 95W 120W 141W 94W 137W 153W
Power-Limit 142W 230W 230W 162W 162W 162W 181W 253W 253W 181W 253W 253W
Listenpreis $349 $449 $599 $449 $599 $699 $319 $409 $589 $319 $409 $589
Straßenpreis (ab) 311€ 426€ 587€ 392€ 488€ 664€ 311€ 435€ 599€ 347€ 464€ 630€
Straßenpreise: günstigstes lieferbares Angebot gemäß Geizhals [7], egal ob boxed oder tray (keine F-Modelle)

In der Energieeffizienz-Rechnung zumindest im Spiele-Einsatz hat Intel dann aber sowieso gegenüber AMDs X3D-Prozessoren keine Chance – denn jene erreichen ihre vergleichbar gute Spiele-Performance zu einem gegenüber den regulären AMD-Modellen sogar noch deutlich niedrigeren Stromverbrauch. Dies führt dazu, dass im Vergleich Core i5-14600K gegen Ryzen 7 7800X3D der AMD-Prozessor im Spiele-Einsatz die nahezu doppelte (!) Energieeffizienz hinlegt, gegenüber dem Core i9-14900K geht es in Richtung der dreifachen Energieeffizienz. Erstgenannter Core i5-14600K kann sich allerdings durchaus gut gegenüber AMDs regulären Ryzen-7000-Prozessoren behaupten, aus Energieeffizienz- und Stromverbrauchs-Sicht geht dieses Modell aus Intels K-Portfolio noch als "vernünftig" durch. Gleiches gilt dann deutlich beim Performance/Preis-Verhältnis für den Spiele-Einsatz, wo die schnelleren Intel-Modelle bei weitem nicht genügend Mehrperformance für ihre höheren Preislagen abwerfen.

In dieser Disziplin wird es dann auch für AMDs X3D-Modelle schwerer, nur der Ryzen 7 7800X3D kann sich hier auf gleicher Höhe des Performance/Preis-Verhältnisses (wie beim Core i5-14600K) behaupten. Aufgrund der generell geringen Performance-Unterschiede könnten hierbei auch kleinere Prozessoren-Modelle wie beispielsweise Intels Core i5 non-K-Modelle denkbarerweise gutklassige Performance/Preis-Verhältnisse im Spiele-Einsatz erzielen. Dies wird sich im Fall der 14. Core-Generation allerdings erst ab Anfang 2024 nachmessen lassen, Intel bringt wie üblich diese Prozessoren erst zur CES am jeweiligen nächsten Jahresanfang. Geht es hingegen um die bestmögliche zu einem gutklassigen Performance/Preis-Verhältnis erreichte Spiele-Performance, nimmt weiterhin niemand dem Ryzen 7 7800X3D die Butter vom Brot – da dieses X3D-Modell bei ähnlichem Performance/Preis-Verhältnis wie der Core i5-14600K eben doch noch ein gutes Stückchen mehr Spiele-Performance liefert (im genauen sogar der aktuelle Spiele-Spitzenprozessor ist).

Spiele-Perf. Hardware Perf. Verbr. fps/W Straße fps/€
Core i9-14900K Raptor Lake Refresh, 8P+16E/32T 100% 153W 68% ab 630€ 61%
Core i7-14700K Raptor Lake Refresh, 8P+12E/28T 96,9% 137W 73% ab 464€ 80%
Core i5-14600K Raptor Lake Refresh, 6P+8E/20T 90,8% 94W 100% ab 347€ 100%
Ryzen 9 7950X3D Zen 4 X3D, 16C/32T 101,5% 66W 159% ab 664€ 58%
Ryzen 9 7900X3D Zen 4 X3D, 12C/24T 96,7% 64W 156% ab 488€ 76%
Ryzen 7 7800X3D Zen 4 X3D, 8C/16T 101,7% 54W 195% ab 392€ 99%
Core i9-13900KS Raptor Lake, 8P+16E/32T ~98,5% ~150W ~68% ab 745€ ~51%
Core i9-13900K Raptor Lake, 8P+16E/32T 97,3% 141W 71% ab 599€ 62%
Core i7-13700K Raptor Lake, 8P+8E/24T 94,2% 120W 81% ab 435€ 83%
Core i5-13600K Raptor Lake, 6P+8E/20T 88,5% 95W 97% ab 323€ 109%
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T 86,2% 102W 88% ab 587€ 56%
Ryzen 9 7900X Zen 4, 12C/24T 85,0% 100W 88% ab 426€ 76%
Ryzen 7 7700X Zen 4, 8C/16T 83,7% 77W 113% ab 311€ 103%
Perf. = gemittelte Spiele-Performance, Verbr. = gemittelter Spiele-Verbrauch (nur CPU) ... fps/W = Energieeffizienz im Spiele-Einsatz (Performance/Verbrauch) ... Straße = günstigstes lieferbares Angebot gemäß Geizhals [7], egal ob boxed oder tray (keine F-Modelle) ... fps/€ = Performance/Preis-Verhältnis im Spiele-Einsatz

Intel ist zumindest in dieser Frage somit weiterhin zweiter Sieger. Die erreichten Performance-Fortschritte reichen nicht aus, um im Spiele-Bereich das Bild zu drehen, hinzukommend die generell für AMDs X3D-Prozessoren sprechenden Disziplinen Stromverbrauch, Energieeffizienz und Performance/Preis-Verhältnis. Der Core i7-14700K macht zwar im Anwendungs-Bereich einiges aus seinen extra E-Kernen, im Spiele-Bereich ergeben jene jedoch keine merkbare Differenz. Der von Intel somit "erzielte" Generations-Gewinn ist nicht nur mager, sondern wird zusätzlich auch noch über die Punkte teilweise steigender Stromverbrauch und teilweise höhere Straßenpreis-Lagen wieder zurückgestutzt. Insbesondere bei den K-Modellen kommt die 13. Core-Generation derzeit klar günstiger als die 14. Core-Generation, aus Performance/Preis-Sicht liegen die älteren Raptor-Lake-Modelle sogar (leicht) vorn. Bei den KF-Modellen sind die Preisdifferenzen zum Straßenpreis hingegen durchgehend geringfügig, hier liegt wiederum der Raptor Lake Refresh (leicht) in Front.

Anwend. Spiele Spiele-Verbrauch Straßenpreis
Core i9-13900K → Core i9-14900K +2-3% +3% 141W → 153W (+9%) 599€ → 630€ (+5%)
Core i9-13900KF → Core i9-14900KF +2-3% +3% ? 588€ → 591€ (+1%)
Core i7-13700K → Core i7-14700K +6-9% +3% 120W → 137W (+14%) 435€ → 464€ (+7%)
Core i7-13700KF → Core i7-14700KF +6-9% +3% ? 421€ → 425€ (+1%)
Core i5-13600K → Core i5-14600K +3% +3% 95W → 94W (–1%) 323€ → 347€ (+7%)
Core i5-13600KF → Core i5-14600KF +3% +3% ? 311€ → 316€ (+2%)
lieferbare Bestpreise gemäß Geizhals [7] bzw. Newegg [8] am 22. Oktober 2023, egal ob boxed oder tray

Gangbar bleiben somit alle diese Prozessoren, die insgesamten Unterschiede sind zu klein, um die originalen Raptor-Lake-Modelle nunmehr zum alten Eisen zu schieben. Natürlich dürfte sich für Alder-Lake-Besitzer eher der psychologische Anreiz ergeben, auf den Raptor Lake Refresh zu wechseln – denn der Genuß, auf demselben Mainboard die übernächste Prozessoren-Generation betreiben zu können, wurde zumindest bei Intel seit (gefühlt) Äonen nicht mehr geboten. Dies ist möglicherweise sogar das Haupt-Thema des Raptor Lake Refreshs im DIY-Segment: Eine echte Aufrüstmöglichkeit für Alder-Lake-Nutzer, weil natürlich der Sprung nur auf die direkt nachfolgende Prozessoren-Generation immer irgendwie zu schwach ist. Und auch wenn der Raptor Lake Refresh diese Rechnung nur um gerade einmal +3% aufbessert, ist der psychologische Vorteil des zweifachen Generations-Sprungs nicht von der Hand zu weisen.

Im Verhältnis der aktuellen AMD- und Intel-Prozessoren ändert der Raptor Lake Refresh damit aber natürlich nichts. AMDs X3D-Prozessoren bleiben die preislich wie Stromverbrauchs-mäßig effektiveren Spiele-Prozessoren, im Anwendungs-Feld ist es hingegen vorher wie nachher ein Zweikampf auf Augenhöhe mit AMD. Wirklich weit geschlagen wird dabei keiner, selbst im Spiele-Bereich findet der Wettstreit in einem eng aneinanderliegenden Ergebnis-Feld statt. Dies bedeutet letztlich, dass hier kaum ein Prozessor eine wirklich schlechte Wahl ist – allenfalls kann man mit einem speziellen Modell für eine spezielle Aufgabenstellung falsch liegen (beispielsweise Ryzen 9 7900X3D als reiner Spiele-Prozessor). Für jede Aufgabenstellung gibt es in aller Regel mehrere passende Angebote – und die Qual der Wahl zu haben, ist sicherlich nicht der schlechteste Ausgang der Geschichte.

Allenfalls sollte das Thema der Performance/Preis-Effizienz vielleicht stärker betrachtet werden. Ein Core i7-14900K kostet nun einmal gleich +103% mehr als ein Core i5-13600K – und bringt dafür nur +13% mehr Spiele-Performance unter Benchmarks mit bewußt herausgearbeiteter CPU-Limitierung. Selbige tritt im Spiele-Einsatz dann in sicherlich nur unterhalb 10% der Spielzeit tatsächlich in Erscheinung, ist dort aufgrund hoher Auflösungen eventuell weniger stark ausgeprägt als bei diesen Benchmarks aufgezeigt – und damit vielleicht doch nicht den glatt doppelten Preispunkt wert. Zumindest kann man sagen, dass sich AMD & Intel diese letzten paar Prozentpunkte zur Leistungsspitze bei der Spiele-Performance sehr heftig vergolden lassen, weitaus extremer als es vom Grafikkarten-Bereich her bereits bekannt ist.

Mit der 14. Core-Generation endet bei Intel jenes Namensschema bzw. wird selbiges einem Reboot ausgesetzt, welcher mit einer neuen "ersten" Core-Generation ("Meteor Lake [38]", rein Mobile) ab diesen Winter anfängt. Intels nächste Desktop-Generation wird dann die zweite Core-Generation auf Basis von "Arrow Lake [6]" in Jahresfrist sein. Zwischendurch wird AMD im ersten Halbjahr 2024 seine nächste CPU-Generation "Zen 5 [4]" herausbringen, welche wohl einen ausreichenden Performance-Sprung [39] mit sich bringt, um alle bisherigen PC-Prozessoren hinter sich zu lassen. Ob Intels eigener Jahresend-Konter "Arrow Lake" hierbei mithalten kann, ist gemäß den letzten Daten aus der Gerüchteküche [40] ungewiß. Allerdings hat Intel ein bislang noch nicht ausgespieltes Ass im Ärmel in Form des eigenen Einsatz von gestapelten Extra-Caches – und arbeitet wohl daran, zukünftig eigene "X3D-Prozessoren" anzubieten [41].

PS:
3DCenter ist werbefrei – und freut sich über Unterstützung [42]

    Für diese Launch-Analyse zu Rate gezogene Testberichte zu Intels Raptor Lake Refresh:

  • i9-14900K, i7-14700K & i5-14600K im Test: Die letzten Core-CPUs ihrer Art gegen AMD Ryzen 7000 [14] [ComputerBase]
  • Raptor Lake Refreshs mit den Intel Core i9-14900K, Core i7-14700K und Core i5-14600K im Test: Heißer Drachenk(r)ampf im energetischen Endstadium [22] [Igor's Lab]
  • Intel Core i9-14900K, i7-14700K und i5-14600K im Test: Diese Prozessoren hätte man sich sparen können [16] [PC Games Hardware]
  • Intel Core i9-14900K, Core i7-14700K and Core i5-14600K Review: Raptor Lake Refreshed [43] [AnandTech]
  • Intel 14th Generation CPU Review Feat i5 14600K, i7 14700K & i9 14900K [20] [eTeknix]
  • Intel Core i9 14900K and Core i5 14600K review: the definition of iterative [21] [Eurogamer]
  • Intel Core i9-14900K Review: Reaching for the Performance Crown [17] [TechPowerUp]
  • Intel Core i9-14900K, i7-14700K and i5-14600K Review: 14th-gen Core Series a.k.a. Raptor Lake Refresh [26] [TechSpot]
  • Intel Core i9-14900K, i7-14700K and i5-14600K Review: Ryzen X3D Stays On Top [27] [Tom's Hardware]
  • Intel Core i9-14900K: Król wydajnosci czy odgrzewany kotlet? [23] [PurePC]
  • Intel Core i9-14900K och Core i5-14600K "Raptor Lake Refresh" [25] [SweClockers]
  • Intel Gen 14: Les Core i9-14900K & Core i5-14600K vraiment utiles? [15] [Hardware & Co.]
  • Intel 14th Gen Core Review: Core i5 14600K, Core i7 14700K en Core i9 14900K [18] [Tweakers]
  • 작은 변화, 인텔 코어 14세대 K시리즈 CPU 벤치마크 [24] [Quasarzone]

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Die Messungen zum Stromverbrauch zeigen eine Schattenseite der durch Intel erreichten Performance-Höhe an: Intels Prozessoren benötigen fast überall beachtbar mehr Strom, für letztlich im groben Maßstab dieselbe Performance (wie bei AMD). Auch der Raptor Lake Refresh macht hierbei mit bzw. treibt den Stromverbrauch sogar noch weiter voran, irritierenderweise trotz derselben offiziellen Power-Limits. Beim Core i7-14700K mag dies wegen der 4 extra E-Kerne vielleicht noch angehen, aber wieso der Core i9-14900K unbedingt beachtbar mehr als sein direkter Vorgänger verbrauchen muß, erschließt sich nicht wirklich. Die Energieefizienz-Rechnung wird somit noch ungünstiger für Intel, gerade da der Mehrverbrauch fast durchgehend oberhalb der Mehrperformance liegt. [44]
  • Prozessoren & Speicher

Quellen-URL: http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-raptor-lake-refresh

Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/leonidas
[2] http://www.3dcenter.org/news/amd-zen-4
[3] http://www.3dcenter.org/news/intel-raptor-lake
[4] http://www.3dcenter.org/news/amd-zen-5
[5] http://www.3dcenter.org/news/intel-stellt-den-haswell-refresh-offiziell-vor
[6] http://www.3dcenter.org/news/intel-arrow-lake
[7] https://geizhals.de/
[8] https://www.newegg.com/
[9] https://geizhals.de/?cat=mbam5&xf=317_B650%7E317_B650E%7E317_X670%7E317_X670E
[10] https://geizhals.de/?cat=mbp4_1700&v=e&hloc=at&hloc=de&sort=p&bl1_id=30&xf=317_B660%7E317_B760%7E317_H670%7E317_H770%7E317_Q670%7E317_Q670E%7E317_R680E%7E317_W680%7E317_Z690%7E317_Z790
[11] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-raptor-lake
[12] https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=616626
[13] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-raptor-lake-refresh
[14] https://www.computerbase.de/2023-10/intel-core-i9-14900k-i7-14700k-i5-14600k-test/
[15] https://hardwareand.co/dossiers/cpu/test-intel-gen-14-les-core-i9-14900k-core-i5-14600k-vraiment-utiles
[16] https://www.pcgameshardware.de/Core-i9-14900K-CPU-279978/Tests/Refresh-Review-i7-14700K-i5-14600K-UVP-Release-Benchmark-Specs-1431342/
[17] https://www.techpowerup.com/review/intel-core-i9-14900k/
[18] https://tweakers.net/reviews/11540/intel-core-i5-14600k-core-i7-14700k-en-core-i9-14900k.html
[19] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-raptor-lake/launch-analyse-intel-raptor-lake-seite-2
[20] https://www.eteknix.com/intel-14600k-14700k-14900k-cpu-review/
[21] https://www.eurogamer.net/digitalfoundry-2023-intel-core-i9-14900k-core-i5-14600k-review
[22] https://www.igorslab.de/raptor-lake-resfresh-mit-den-intel-core-i9-14900k-core-i7-14700k-und-core-i5-14600k-heisser-drachenkampf-im-energetischen-endstadium/
[23] https://www.purepc.pl/test-procesora-intel-core-i9-14900k-krol-wydajnosci-czy-odgrzewany-kotlet-fabryczne-6-ghz-okupione-wysokim-kosztem
[24] https://quasarzone.com/bbs/qc_bench/views/87650
[25] https://www.sweclockers.com/test/37338-test-intel-core-i9-14900k-och-core-i5-14600k-raptor-lake-refresh
[26] https://www.techspot.com/review/2749-intel-core-14th-gen-cpus/
[27] https://www.tomshardware.com/news/intel-core-i9-14900k-cpu-review
[28] http://www.3dcenter.org/news/news-des-10-oktober-2023
[29] https://www.igorslab.de/raptor-lake-resfresh-mit-den-intel-core-i9-14900k-core-i7-14700k-und-core-i5-14600k-heisser-drachenkampf-im-energetischen-endstadium/4/
[30] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-ryzen-7-7800x3d/launch-analyse-amd-ryzen-7-7800x3d-seite-2
[31] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-raptor-lake-refresh/launch-analyse-intel-raptor-lake-refresh-seite-2
[32] https://www.anandtech.com/show/21084/intel-core-i9-14900k-core-i7-14700k-and-core-i5-14600k-review-raptor-lake-refreshed/6
[33] https://tweakers.net/reviews/11540/17/intel-core-i5-14600k-core-i7-14700k-en-core-i9-14900k-stroomverbruik-en-efficientie.html
[34] https://www.techpowerup.com/review/intel-core-i9-14900k/22.html
[35] https://www.igorslab.de/raptor-lake-resfresh-mit-den-intel-core-i9-14900k-core-i7-14700k-und-core-i5-14600k-heisser-drachenkampf-im-energetischen-endstadium/12/
[36] https://www.pcgameshardware.de/Core-i9-14900K-CPU-279978/Tests/Refresh-Review-i7-14700K-i5-14600K-UVP-Release-Benchmark-Specs-1431342/3/
[37] https://www.computerbase.de/2023-10/intel-core-i9-14900k-i7-14700k-i5-14600k-test/3/#abschnitt_leistungsaufnahme_in_spielen
[38] http://www.3dcenter.org/news/intel-meteor-lake
[39] http://www.3dcenter.org/news/amd-praesentation-zeigt-ipc-und-architektur-verbesserungen-fuer-zen-5-zen-6
[40] http://www.3dcenter.org/news/geruechtekueche-arrow-lake-ohne-hyperthreading-und-mit-refresh-generation-da-panther-lake-nur-f
[41] http://www.3dcenter.org/news/news-des-21-september-2023
[42] http://www.3dcenter.org/unterstuetzung-fuer-3dcenter
[43] https://www.anandtech.com/show/21084/intel-core-i9-14900k-core-i7-14700k-and-core-i5-14600k-review-raptor-lake-refreshed
[44] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-raptor-lake-refresh/launch-analyse-intel-raptor-lake-refresh-seite-3