Anfang März gingen AMDs achtkernige Ryzen 7 Prozessoren endlich an den Start sowie in den Einzelhandel. Damit wurde eine langjährige Wartephase auf eine endlich einmal wieder konkurrenzfähige Prozessoren-Generation von AMD beendet, welche auf der anderen Seite Intel zu immer geringeren Fortschitten sowie einigen Preiserhöhungen im CPU-Geschäft ausgenutzt hatte. Mit unserer (zugegebenermaßen späten) Launch-Analyse wollen wir nachfolgend primär aufzeigen, welche Performance- und Overclocking-Werten Ryzen zu seinem Lauch erreicht hat und was sich daraus (im Mix der Ergebnisse sowie im Vergleich zu Intel) herauslesen läßt.
AMD ist als Prozessorenhersteller durch eine sicherlich wechselvolle Geschichte gegangen. Angefangen hat man im Prozessorengeschäft Anfang der 80er Jahre wie so viele heute vergessene Hersteller – und zwar als Lizenznehmer von Intel mit dem Nachbau von Intel-Prozessoren. Seinerzeit hatte Intel schon eine so gute Situation im PC-Markt erreicht, das man den LowCost-Bereich "gnädigerweise" diversen Lizenznehmern überließ und sich ganz auf seine teuren (und schnelleren) Prozessoren konzentrierte – seinerzeit erreichten selbst ganz normale Consumer-Modelle bei Intel regelmäßig einen Listenpreis von 999 Dollar. Dies geschah zudem zu einer Zeit, wo ein PC-Prozessor nach drei Jahren schon "alt" war und von den Leistungsanforderungen neuer Office-Software überrollt wurde. AMD prügelte sich seinerzeit mit einigen anderen Lizenznehmern um den LowCost-Markt und war dabei nicht einmal der wichtigste Intel-Kontrahent.
Ein bedeutsamer Einschnitt erfolgte mit dem Auslaufen der Intel-Lizenz im Jahr 1986, in Folge dessen AMD keine originalgetreuen Nachbauten mehr erstellen durfte, sondern nur noch Eigendesigns – im Nachhinein vielleicht eine Fehlentscheidung Intels, denn damit wurde AMD regelrecht zu einer eigenen Entwicklungsarbeit gezwungen. Ab diesem Zeitpunkt gingen dann zwar immer mehr der Intel-Wettbewerber pleite oder aus dem Markt für PC-Prozessoren heraus, gleichzeitig stieg AMD allerdings auch schon zu dieser Zeit zur klaren Nummer 2 auf – weil deren Eigendesigns immer recht vernünftig waren, zuerst der K5, später der K6 vor allem mit seinen Derivaten K6-II und K6-III. Trotzdem war AMD damit regelmäßig auf den LowCost- und Mainstream-Teil des PC-Marktes beschränkt, an die wirklich schnellen Intel-Prozessoren kam man nicht heran.
Damit hätte Intel noch gut leben können – doch im Hintergrund bereitete AMD seinen eigentlichen Angriff vor. Waren die Prozessorendesigns von K5 und K6 noch weitgehend "unspannend" bzw. eher auf LowCost-Bedürfnisse ausgelegt, wurde das K7-Design des Jahres 1999 von AMD als grundsätzlich neue CPU-Architektur für HighEnd-Prozessoren aufgelegt. Mit diesem ersten wirklich komplett eigendesignten Prozessor erreichte AMD Spitzenplätze in den Benchmarks – sofern welche stattfanden, denn seinerzeit war der PC-Markt derart drastisch im Griff von Intel, das ein AMD K7 faktisch nicht sein durfte. Nicht nur die Mainboard-Hersteller gaben nur "White Boards" heraus (ohne Herstelleraufdruck auf dem Karton sowie dem Board selber), auch in der Fachpresse fanden sich nur zögerlich entsprechende Berichte – und Intel strich (anfänglich) vielen die "Freundschaft", die sich auf den AMD K7 einließen.
Später wurden auch eine Vielzahl an wettbewerbsrechtliche Verstößen seitens Intel bekannt – wie das massive Unterdrucksetzen von OEMs bzw. eine "besondere" Rabatt-Gestaltung, wenn ein OEM "freiwillig" auf jedes AMD-Angebot verzichtete. Trotzdem war der K7-Erfolg nicht aufzuhalten, welchen AMD etwas später mit dem verbesserten K8 noch weiter ausbaute. Seinerzeit konnte AMD teilweise über 30% des Prozessorenmarktes für sich verbuchen und auch im Server-Geschäft einiges bewegen. Interessant ist an dieser Stelle natürlich die Hypothese, um wieviel AMD diesen Erfolg hätte steigern können, wenn Intel nicht seine (massiven) wettbewerbsrechtlichen Verstöße begangen hätte.
Problematisch für Intel war vor allem, das man sich seinerzeit schon auf die Pentium-4-Strategie der immer höheren Taktraten festgelegt hatte. Dies brachte gewisse optische Vorteile (eben bei der Taktrate), aber im eigentlichen hatte AMD das leistungsfähigere Prozessoren-Design aufzubieten. Intel brauchte mehrere Jahre, diese technologischen Fehler zu korrigieren – angefangen mit den Core 2 Duo Prozessoren des Jahres 2006 und fortgeführt über die Core-i-Prozessoren ab dem Jahr 2008. Jener technologische Gegenschlag war viel besser gelungen als alle anderen Gegenmaßnahmen Intels und AMD wurde ab dem Core 2 Duo wieder in eine Verfolgerrolle zurückgedrängt.
Dabei konnte AMD mit dem nochmals verbesserten K10-Designs teilweise ganz vernünftig mithalten – verrannte sich dann allerdings mit der 2011 veröffentlichten Bulldozer [2]-Architektur höchstselbst in einer technologischen Falle. Eigentlich war Bulldozer auf die Anforderungen der Neuzeit konzipiert – viele CPU-Rechenkerne, gedacht auch für viel Takt. Allerdings opferte AMD hierfür Performance auf einem einzelnen Rechenkern – da man diverse CPU-Einheiten zwischen zwei CPU-Kernen teilte. Dies kam zu einer Zeit, wo gerade einmal der Übergang auf Zweikern-Prozessoren halbwegs abgeschlossen war, nicht wirklich gut an. Zudem behinderte das Sharing-Prinzip Bulldozer auch bei seiner Rolle als nomineller Achtkern-Prozessor – im eigentlichen war die Performance nicht viel besser als bei Intels Vierkernern.
Als letzter Störeffekt erreichte AMD bei Bulldozer sein Taktratenziel nicht bzw. ging wie Intel vorher beim Pentium 4 von der irrigen Annahme der beliebigen Steigerbarkeit der Taktraten aus. Damit kam die Bulldozer-Architektur auch mit den späteren Verbesserungen nicht weg vom Fleck, da diese zwei grundsätzlichen Fehler des Sharing-Prinzips sowie der Taktbarkeit nicht zu beheben waren. Intel hingegen lieferte ausgerechnet ab Bulldozer jährliche Updates seiner Core-i-Prozessoren – mit meistens nur maßvollem Performance-Zugewinn, aber im Laufe der Zeit geriet Bulldozer von seinem schlechten Start ausgehend noch viel weiter ins Hintertreffen.
Ab einem gewissen Zeitpunkt entschied sich AMD dann gegen die Weiterentwicklung von Bulldozer und für die komplette Neuentwicklung eines modernen PC-Prozessors. Die erste Meldung hierzu stammte aus dem Jahr 2014 [3], begonnen hat man diese Arbeit bei AMD aber sicherlich schon im Jahr 2012 (oder früher) mit der Rückkehr von CPU-Entwickler Jim Keller [4] (einstmals bei AMD für die Designs von K7 & K8 zuständig). Hieraus entstand letztlich die Zen-Prozessorenarchitektur und darauf basierend die Ryzen [5]-Prozessoren. Jene Prozessoren kommen nun in einer für AMD nicht unähnlichen Lage wie seinerzeit beim Launch der K7-Prozessoren in den Markt: AMD ist bislang gegenüber Intel nicht konkurrenzfähig – und hofft dies mittels seines neuen Prozessorendesigns nachhaltig zu ändern – genau wie es seinerzeit beim K7 auch schon gelang.
Hierfür fährt AMD schwere Geschütze auf: Eine komplette Neuentwicklung von PC-Prozessoren ist heutzutage eher selten, meistens basieren die heutigen CPU-Designs direkt auf vorhergehenden Designs und entstammen indirekt einer langen Linie von jeweils nur maßvoll verbesserten Prozessoren-Designs. AMD hingegen hat das Bulldozer-Design sehr grundlegend bei der Zen-Architektur über Bord geworfen, auch wenn beides nun Achtkerner geworden sind. Doch die beiden Hauptpunkte von Bulldozer – Sharing-Prinzip und ausgelegt auf hohe Taktraten – findet man bei Zen/Ryzen nun überhaupt nicht mehr: Hier wurde nichts geteilt, sondern geklotzt anstatt gekleckert – und bei den Taktraten ist Ryzen (gemessen am heutigen Niveau) eher mittelmäßig angesiedelt und benötigt anscheinend auch keine besonders hohen Taktraten, um auf Performance zu kommen.
Denn von den grundsätzlichen Hardware-Einheiten her ist Zen ein deutlicher Sprung gegenüber Bulldozer – dies ließ sich schon recht früh erkennen [6]. Am besten ist das grundsätzliche Design mit Intels Haswell [7] & Broadwell [8] zu vergleichen: 4 Dekoder liefern Daten für 4 ALU/Integer-Einheiten, 2 AGU/Adress-Einheiten und 2x 256bittige FPU/Fließkomma-Einheiten, hinzu kommt Simultaneous Multithreading [9] (SMT), bei Intel "HyperThreading" genannt. Der Zen-Aufbau ist mehr oder weniger gleich, nur das hier 4x 128bittige FPU/Fließkomma-Einheiten anstatt 2x 256bittige FPU/Fließkomma-Einheiten wirken – was nominell gesehen eigentlich identisch ist (theoretisch hat der feinteiligere AMD-Aufbau von AMD sogar Vorteile bei wild gemischtem Programmcode). Der Aufbau von Intels Skylake [10] & Kaby Lake [11] ist nominell nicht davon abweichend, nur kommt hier noch die CPU-Befehlssatzerweiterung AVX-512 [12] hinzu, welche Zen nicht beherrscht (bei Intel aber auch nur bei HighEnd-Servermodellen freigeschaltet ist).
Sandy & Ivy Bridge | Haswell & Broadwell | Skylake & Kaby Lake | Bulldozer | Zen/Ryzen | |
---|---|---|---|---|---|
Dekoder | 4 | 4 | 4 | für zwei Kerne: 4 | 4 |
ALU (Integer) | 3 | 4 | 4 | 2 | 4 |
AGU (Adressgener.) | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
FPU (Fließkomma) | 2x 256 Bit | 2x 256 Bit | 2x 256 Bit (koppelbar auf 1x 512 Bit) |
für zwei Kerne: 2x 128 Bit (koppelbar auf 1x 256 Bit) |
4x 128 Bit (koppelbar auf 2x 256 Bit) |
SMT | ✓ | ✓ | ✓ | ✗ | ✓ |
Level2 (per Core) | 256 kB | 256 kB | Consumer: 256 kB Server: 1 MB |
für zwei Kerne: 2 MB | 512 kB |
Level3 (insgesamt) | Consumer: 8 MB (4C) Server: 15 MB (6C) |
Consumer: 8 MB (4C) Server: 20 MB (8C) |
Consumer: 8 MB (4C) Server: 13,75 MB (10C) |
8 MB (8C) | 16 MB (8C) |
Speicherinterface | Consumer: DualChannel Server: QuadChannel |
Consumer: DualChannel Server: QuadChannel |
Consumer: DualChannel Server: QuadChannel |
DualChannel | DualChannel |
CPU-Befehlssatzerw. | SSE bis zu 4.2, AVX | SSE bis zu 4.2, AVX, AVX2 | SSE bis zu 4.2, AVX, AVX2, AVX-512 (AVX-512 nur bei HighEnd-Servern freigeschaltet) |
SSE bis zu 4.2, AVX | SSE bis zu 4.2, AVX, AVX2 |
Dabei kommt AMD allerdings gleich mit der doppelten Größe an Level2-Cache bei vergleichbarer Größe des Level3-Caches daher – dies kann, wenn es nicht derart langsam ausgeführt wird wie bei Bulldozer, durchaus Vorteile bringen. Kleinere nominelle Nachteile hat AMD beim Speicherinterface, welches auch bei den Achtkern-Modelle nur zweikanalig ist – hier bietet Intel im Rahmen seiner Server-Abkömmlinge mehr, nämlich bereits seit Jahren QuadChannel-Interfaces. Einen wirklichen Performanceeinfluß hat dies bei Intel jedoch auch nicht, insofern ist dies vielleicht die richtige Einsparung seitens AMD. Ganz generell erscheint das Zen/Ryzen-Design gut gelungen, da nirgendwo wirklich an Hardware-Einheiten gespart wurde, dennoch mit einer Chipfläche von ~200mm² (bei immerhin 4,8 Milliarden Transistoren) ein Achtkern-Die herausgekommen ist. Jenes ist groß genug, um dem Performance-Anspruch zu genügen – und dennoch klein genug, um auch gegenüber Intels (logischerweise) kleineren Vierkern-Dies keinen elementaren wirtschaftlichen Nachteil zu haben.
Im Detail ist AMD bei der Zen-Architektur sicherlich hier und da noch andere Wege gegenüber Intels Prozessorendesigns gegangen. Zu erwähnen wäre hier vor allem die (grundsätzliche) Entscheidung zu zwei Rechenkern-Clustern (CCX) á jeweils 4 CPU-Kerne – welche den inzwischen bekannten Nachteil [13] aufwirft, das die Verbindung zwischen beiden CCX-Modulen nicht schnell genug für manchen Threadscheduler ist. Tiefergehend wollen wir uns an dieser Stelle allerdings nicht mit der Zen-Architektur beschäftigen, dies machen (auf Basis ausführlicher Unterlagen seitens AMD sowie eigener Expertise) andere Artikel besser – zu nennen hierbei die Ausarbeitungen von HT4U [14], dem Planet 3DNow! [15] sowie von AnandTech [16].
Aus dieser Ansetzung heraus wird AMD innerhalb der Zen-Architektur diverse Ryzen-Prozessoren in den Markt schicken: Die achtkernigen "Ryzen 7" Modelle, die vier- und sechskernigen "Ryzen 5" Modelle sowie die vierkernigen "Ryzen 3" Modelle, bei denen als einzige SMT fehlen wird. Letztere sind damit wohl nur in Ausnahmefällen interessant – aber derzeit hat AMD sowieso nur die drei "Ryzen 7" Prozessoren 1700, 1800 und 1800X am Start. "Ryzen 5" wird irgendwann im zweiten Quartal nachfolgen, wobei AMD derzeit nur für zwei dieser Modelle offizielle Daten herausgegeben hat, welche sich sogar im Detail von den letzten Vorab-Meldungen [17] unterscheiden (womit auch die seinerzeit genannten Daten zu den weiteren Ryzen-Prozessoren vakant werden).
Kerne | Takt | XFR | unlocked | L3-Cache | TDP | Listenpreis | Kühler | Straßenpreis | Launch | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 7 1800X | 8 +SMT | 3.6/4.0 GHz | 4.1 GHz | ✓ | 16 MB | 95W | 499$ | ohne | 559€ [18] | 2. März 2017 |
Ryzen 7 1700X | 8 +SMT | 3.4/3.8 GHz | 3.9 GHz | ✓ | 16 MB | 95W | 399$ | ohne | 439€ [19] | 2. März 2017 |
Ryzen 7 1700 | 8 +SMT | 3.0/3.7 GHz | 3.75 GHz | ✓ | 16 MB | 65W | 329$ | Wraith Spire | 359€ [20] | 2. März 2017 |
Ryzen 5 1600X | 6 +SMT | 3.6/4.0 GHz | 4.1 GHz | ✓ | ? | 95W | 259$ | Wraith Spire | ~280€ | Q2/2017 |
Ryzen 5 1500X | 4 +SMT | 3.5/3.7 GHz | 3.8 GHz | ✓ | ? | 65W | ? | Wraith Spire | ? | Q2/2017 |
Alle Ryzen-Prozessoren kommen im Sockel AM4 daher und sind damit nur auf Mainboards von AMDs 300er Chipsatz-Serie einsetzbar. |
Bis auf "Ryzen 3" werden alle Ryzen-Modelle mit aktiviertem SMT erscheinen. Sogar ganz grundsätzlich sind bei allen Ryzen-Modellen der Unlocked-Status sowie das XFR-Feature an Bord. Letzteres ist halb mit Intels Turbo Mode 3.0 vergleichbar, welches bei Broadwell-E [21] in der Lage ist, einen einzelnen CPU-Kern auch oberhalb des nominell höchsten Turbo-Taktes zu takten. Bei AMDs XFR können es dagegen bis zu zwei CPU-Kerne sein, die über den normalen Turbo-Takt hinaus beschleunigt werden – dafür allerdings in einem (deutlich) geringeren Rahmen von +100 MHz bei den X-Typen sowie nur +50 MHz bei den non-X-Typen. XFR ist automatisch aktiv, hat mit diesen geringen Taktratenerhöhungen aber kaum einen meßbaren Performance-Effekt – dies war jedoch beim Turbo 3.0 von Broadwell-E mit (bestenfalls) +1% auf eine gesamte Benchmark-Suite [21] auch nicht anders.
Base-Takt | Turbo 3C bis 8C | Turbo 1C & 2C | XFR (max. 2C) | |
---|---|---|---|---|
Ryzen 7 1800X | 3.6 GHz | 3.7 GHz | 4.0 GHz | 4.1 GHz |
Ryzen 7 1700X | 3.4 GHz | 3.5 GHz | 3.8 GHz | 3.9 GHz |
Ryzen 7 1700 | 3.0 GHz | 3.2 GHz | 3.7 GHz | 3.75 GHz |
Benötigt werden für alle Ryzen-Prozessoren Mainboards des Sockels AM4, für welchen AMD die 300er Chipsatz-Serie aufgelegt hat. AMD will (im Gegensatz zu Intel) eine vergleichsweise lange Lebensdauer dieses Sockels ermöglichen, laut derzeitigen Planungen [22] sollen alle bis zum Jahr 2020 erscheinenden Ryzen-Prozessoren auf diesem Sockel erscheinen (Ausnahme: jene mit dem Support von DDR5-Speicher und/oder PCI Express 4.0). Dies erscheint aus heutiger Sicht als deutlicher Pluspunkt für Ryzen, da Intel in aller Regel den Sockel aller zwei CPU-Generationen wechselt und damit ein Prozessoren-Upgrade auf demselben Mainboard in der Praxis eine klare Ausnahme darstellen wird. Frühe Ryzen-Käufer können dagegen darauf hoffen, im Jahr 2020 vielleicht noch einmal mit einem CPU-Upgrade zuzuschlagen und damit das jetzt gekaufte Mainboard vergleichsweise lange benutzen zu können.
Ryzen | + | A300 | X300 | A320 | B350 | X370 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Zielsegment | SFF | SFF | Essential | Mainstream | HighEnd | ||
Overclocking | ✗ | ✓ | ✗ | ✓ | ✓ | ||
CrossFire | ✗ | ✗ | ✗ | ✓ | ✓ | ||
SLI | ✗ | ✗ | ✗ | ✗ | ✓ | ||
PCI-E Lanes Grafikkarte | 16 Lanes 3.0 | - | - | - | - | - | |
weitere PCI-E Lanes | 4 Lanes 3.0 | + | - | - | 4 Lanes 2.0 | 6 Lanes 2.0 | 8 Lanes 2.0 |
SATA | 2 | + | - | - | 2 | 2 | 4 |
SATA Express | - | + | - | - | 2 | 2 | 2 |
SATA RAID | - | + | 0/1 | 0/1 | 0/1/10 | 0/1/10 | 0/1/10 |
USB 2.0 | - | + | - | - | 6 | 6 | 6 |
USB 3.0 | 4 | + | - | - | 2 | 2 | 6 |
USB 3.1 | - | + | - | - | 1 | 2 | 2 |
Alle Angaben gelten kumulativ – zu den Fähigkeiten der Mini-Chipsätze der Ryzen-Prozessoren sind die Fähigkeiten des Mainboard-Chipsatzes also zu addieren. |
Von den von AMD zur Verfügung gestellten Mainboard-Chipsätzen sind für die Ryzen-Prozessoren maximal die Chipsätze B350 und X370 interessant – wobei beide sogar Übertaktungen unterstützen, der einzige klare Feature-Unterschied im SLI-Support allein beim X370 liegt. Daneben gibt es einen erheblichen Preisunterschied, denn B350-Mainboards sind (derzeit) für 90-150 Euro zu haben, X370-Mainboards kosten dagegen gleich 150-260 Euro. Manche X370-Platinen können dies über hochwertigere Komponenten und viel mehr Features begründen – aber wer jetzt keine ganz besonderen Ansprüche hat, kann sicherlich auch bei den B350-Platinen mit etwas Suche ein passendes Modell finden. Zu beachten wäre an dieser Stelle noch, das AMD offiziell keine Ryzen-Treiber für Windows 7/8 zur Verfügung stellt, dies einige Mainboard-Hersteller aber sehr wohl tun. Trotzdem ist der Ryzen-Betrieb unter Windows 7/8 derzeit noch zu wenig evaluiert, um jenen ernsthaft empfehlen zu können.
Womit wir dann endlich beim Punkt der Prozessoren-Performance wären: Die Performance-Tests sind natürlich das alles entscheidende an so einem Hardware-Launch – wenn nicht gerade an anderer Stelle irgendetwas grundlegend schiefgegangen ist, was AMD bei diesem Launch (glücklicherweise) vermeiden konnte. Allerdings war für viele Hardwaretester die Testzeit zu kurz – denn trotz (meistens) rechtzeitig vorhandener AMD-Testsamples waren entsprechende Mainboards noch vor dem Launch sehr rar und deren BIOS-Versionen zumeist unausgereift. So konnten viele Tester letztlich erst zwei Tage vor Launch ihre Ryzen-Benchmarks anfangen – zu wenig, um einen wirklich guten Performance-Test herausbringen zu können.
Dabei sind gerade für Prozessoren-Tests große Benchmark-Sets dringend vonnöten, da es im Gegensatz zum Spiele-Bereich bei den Anwendungs-Tests eine große Bandbreite an Ergebnissen gibt – manchmal in die eine, manchmal in die andere Richtung gehend, manchmal wenig ausschlagend, manchmal sehr stark ausschlagend. Ein Benchmark-Set mit nur 4-6 Benchmarks wird hierbei zwingend ein Ergebnis auswerfen, welches allein nur die Auswahl der Benchmarks wiederspiegelt, selbst wenn jene rein zufällig erfolgte. Und selbst bei eher großen Benchmark-Sets kommen speziell unter den Anwendungs-Benchmarks dennoch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Artikeln heraus – je nachdem, ob die Hardwaretestern eher in die Richtung von Alltags-Benchmarks oder in die Richtung von Workstation-Benchmarks gegangen sind.
Neben diesem Problem, welches wie gesagt möglicherweise auch dem Faktor "Zeit" geschuldet war, wurde jedoch in vielen (den allermeisten) Artikeln keine sinnvolle Auswahl an Testkontrahenten vorgenommen. Sicherlich hat AMD sein Topmodell "Ryzen 7 1800X" immer gegen den Core i7-6900K verglichen und sicher sind beides Achtkern-Prozessoren – und dennoch, die Differenz beim Preispunkt von glatt dem Doppelten spricht eigentlich überaus klar gegen diesen Vergleich. Niemand würde sich im Grafikkarten-Bereich auf einen Vergleich von 500-Euro-Karte gegen 1000-Euro-Karte einlassen – wieso sollte man dies bei Prozessoren anders handhaben? Jenen Vergleich der Achtkerner kann man gern zusätzlich antreten – aber zuerst steht natürlich (und zwingenderweise) der Vergleich gegen die preislich passenden Intel-Kontrahenten an.
Ryzen 7 1700 | Ryzen 7 1700X | Ryzen 7 1800X | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Technik | Zen, 8C + SMT, 3.0/3.7 GHz | Zen, 8C + SMT, 3.4/3.8 GHz | Zen, 8C + SMT, 3.6/4.0 GHz | ||||
Listenpreis | 329$ | 399$ | 499$ | ||||
Straßenpreis | 360-400€ | 430-440€ | 555-570€ | ||||
Mainboard | B350: 90-150€ | B350: 90-150€ | B350: 90-150€ | ||||
Gesamtpreis AMD | 450-550€ | 520-590€ | 645-720€ | ||||
Gesamtpreis Intel | 330-380€ | 395-445€ | 415-465€ | 615-705€ | 670-870€ | 1285-1410€ | 1945-2100€ |
Mainboard | Z270: 105-140€ | H270: 90-125€ | Z270: 105-140€ | X99: 185-260€ | X99: 185-260€ | X99: 185-260€ | X99: 185-260€ |
Straßenpreis | 225-240€ | 305-320€ | 310-325€ | 430-445€ | 485-610€ | 1100-1150€ | 1760-1840€ |
Listenpreis | 242$ | 303$ | 339$ | 412$ | 587$ | 999$ | 1569$ |
Technik | Kaby Lake, 4C, 3.8/4.2 GHz | Kaby Lake, 4C +HT, 3.6/4.2 GHz | Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.4/3.6 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.6/3.8 GHz | Broadwell-E, 8C +HT, 3.2/3.7 GHz | Broadwell-E, 10C +HT, 3.4/3.6 GHz |
Core i5-7600K | Core i7-7700 | Core i7-7700K | Core i7-6800K | Core i7-6850K | Core i7-6900K | Core i7-6950X |
Unter Einrechnung der dafür jeweils heranzuziehenden Mainboards ergibt sich ein ziemlich klares Bild, welches ja letztlich auch schon durch die Prozessoren-Listenpreise vorgezeichnet wird: Der Ryzen 7 1800X hat seinen natürlichen Kontrahenten im Core i7-6850K, der Ryzen 7 1700X im Core i7-6800K – in beiden Fällen sogar mit teilweisen preislichen Vorteilen zugunsten von AMD. Beim Ryzen 7 1700 ist der Intel-Counterpart nicht ganz so einfach zu bestimmen, da jene AMD-CPU derzeit augenscheinlich sehr gut geht, demzufolge schwer verfügbar ist und damit bei den Straßenpreisen vergleichsweise teuer daher kommt. Trotzdem bleibt der Core i7-7700K der weiterhin bestmögliche Vergleich, da der nächsthöhere Core i7-6800K dann doch wieder in klar anderen Preissphären unterwegs ist, die Straßenpreise beim Ryzen 7 1700 zudem noch einiges Potential nach unten haben (bei besserer Verfügbarkeit von CPU & Mainboards).
Leider haben die wenigsten Testberichte diese grundsätzliche Überlegung aufgestellt und exakt demzufolge ihre Benchmark-Partizipanten ausgewählt – meistens sieht es eher danach aus, als hätte man einfach nur wild drauf los getestet. So fehlen uns in der Mehrheit der vorliegenden grob 40 Ryzen-Launchtests die Vergleiche mit Core i7-6800 oder Core i7-6850 – manche Testberichte schafften es sogar, den Ryzen 7 1800X (499$) alleinig gegen den Core i7-6950X (1569$) zu stellen. Wo da der Erkenntnisgewinn herkommen soll, ist eher schleierhaft – und zur exakten Performancebetrachtung basierend auf echtem Zahlenwerk taugen solcherart Tests dann sowieso nicht. Damit disqualifizierten sich leider viele Ryzen-Launchreviews für die nachfolgende Benchmark-Auswertung, denn wenigstens unter den Anwendungs-Benchmarks wollten wir natürlich primär den Vergleich gegen Intels (gleichpreisige) Sechskerner sehen.
Alle sinnvollen Benchmark-Ergebnisse sind nachfolgend aufgelistet, wir haben aus diesen Einzelwerten dann wiederum einen allgemeinen Performance-Index mit dem Performancestand der Launchreviews gebildet. Jener Index ist leicht gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit besonders vielen Einzeltests sowie einzelnen Hardwaretests, welche uns von der Benchmark-Gestaltung her besonders gefallen haben. Alle fehlenden Ergebnisse wurden aus den vorhandenen Ergebnissen (aufwendig) interpoliert. Dabei wurde generell darauf geachtet, das Interpolationen nur stattfanden anhand von Testergebnissen, welche in jeweils ähnlichen Werteregionen abliefen – sprich, ähnliche Skalierung der verschiedenen Prozessoren, ähnliches Performancebild zwischen Vier- und Vielkernern, ähnliches Performancebild zwischen AMD und Intel.
Damit sollen die kleinen Eigenheiten der jeweiligen Hardwaretests auch bei den interpolierten Ergebnissen erhalten bleiben – ganz so, als hätte man diese im konkreten Hardwaretest wirklich mitgebencht. Perfekt kann eine solche Interpolation niemals sein, aber für eine sinnvolle Durchschnittsbildung werden diese interpolierten Ergebnisse nun einmal zwingend benötigt. In der Summe sollte hiermit ein guter Querschnitt dessen herauskommen, was zum Ryzen-Launch an Testergebnissen abgeliefert wurde. Wie schon vorstehend thematisiert, stellen wir dabei gleichpreisige Prozessoren jeweils nebeneinander, so daß ein direkter Vergleich sehr einfach möglich wird – zuerst für die Anwendungs-Performance:
Anwendungs-Performance | 7600K | 7700K | 1700 | 6800K | 1700X | 6850K | 1800X | 6900K | 6950K |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Technik | Kaby Lake, 4C, 3.8/4.2 GHz | Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.4/3.6 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.4/3.8 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.6/3.8 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz | Broadwell-E, 8C +HT, 3.2/3.7 GHz | Broadwell-E, 10C +HT, 3.4/3.6 GHz |
ComputerBase [25] (16 Tests) | 79% | 100% | 98% | 94% | 104% | 102% | 109% | 118% | 122% |
Golem [26] (7 Tests) | - | 100% | - | - | - | 104,2% | 117,9% | 127,4% | 140,3% |
Guru3D [27] (6 Tests) | 71,4% | 100% | - | 108,6% | - | 115,4% | 151,7% | 135,5% | 171,5% |
Hot Hardware [28] (6 Tests) | - | 100% | 99,3% | - | 104,9% | - | 110,8% | 111,0% | 132,6% |
Legit Reviews [29] (11 Tests) | - | 100% | 86,6% | - | 94,0% | - | 99,3% | 107,8% | 117,9% |
Overclockers Club [30] (12 Tests) | - | 100% | 99,0% | - | 104,9% | - | 109,2% | - | 133,1% |
PC Perspective [31] (11 Tests) | 79,3% | 100% | - | 101,2% | - | - | 116,5% | 121,7% | 129,6% |
TechSpot [32] (5 Tests) | 72,9% | 100% | - | 103,6% | 123,4% | - | 130,7% | 125,9% | - |
Adrenaline [33] (6 Tests) | - | 100% | - | 112,8% | 136,5% | - | 153,3% | - | 185,7% |
Hardware.fr [34] (12 Tests) | - | 100% | - | 111,8% | - | - | 135,7% | 146,7% | 166,7% |
Hardware.info [35] (10 Tests) | 77,8% | 100% | - | 102,0% | 105,6% | 106,1% | 110,8% | 122,7% | 140,1% |
Les Numeriques [36] (7 Tests) | 91,3% | 100% | - | 100,0% | 100,7% | - | 102,0% | 103,4% | - |
PCLab [37] (11 Tests) | 79,2% | 100% | - | 91,9% | - | 95,4% | 115,6% | - | - |
SweClockers [38] (7 Tests) | 66,9% | 100% | - | 110,1% | 133,0% | 115,4% | 138,0% | 139,2% | 165,9% |
Performance-Index | 77% | 100% | 105% | 101% | 114% | 107% | 120% | 125% | 139% |
Listenpreis | 242$ | 339$ | 329$ | 412$ | 399$ | 587$ | 499$ | 999$ | 1569$ |
Trotz der Limitierung rein auf die möglichst aussagekräftigsten Benchmark-Ergebnisse zum Ryzen-Launch ist gut zu sehen, das es einigermaßen drunter und drüber geht bei den Werten der einzelnen Hardwaretest-Webseiten: Die einen sehen einen Core i7-6950X um gleich +71% vor dem Core i7-7700K, andere hingegen denselben Prozessor nur um +22% vorn liegend – da kann der geneigte Betrachter nur mit dem Kopf schütteln und die Frage aufwerfen, wie denn anerkannten Hardwaretester zu derart drastisch unterschiedlichen Resultaten kommen können. Natürlich hängt dies primär an Anzahl und Auswahl der benutzten Benchmark-Titel – aber da muß man dann einfach im CPU-Bereich generell (noch) mehr hiervon benutzen, damit die Benchmarkwerte (von schließlich exakt selben Hardware!) sich letztlich wenigstens halbwegs ähneln.
Insofern ist unsere (gewichtete) Indexbildung wieder mal Gold wert, weil das Lesen nur einzelner Tests einen wirklich völlig auf den Holzweg schicken kann – je nachdem zu welchem Extrem ein Hardwaretest jeweils neigt. In diesem zum Ryzen-Launch aufgestellten Performance-Index der Anwendungs-Performance sieht es letztlich gut aus für AMDs Ryzen: Die gleichpreisigen Intel-Prozessoren werden in jedem Fall geschlagen, selbst wenn man sich nicht nur auf positive Ryzen-Tests bezieht, sondern auch die Ryzen nicht so gut bewertenden Hardwaretests mit einberechnet. Die Differenzen gegenüber den gleichpreisigen Intel-Modellen sind in jedem einzelnen Fall auch auf einem beachtbaren Niveau – nirgendwo weltbewegend, aber auch nirgendwo nur im Bereich von 1-2 Prozentpunkten. Konkret liegt der Ryzen 7 1700 gegenüber dem Core i7-7700K um +5% vorn, der Ryzen 7 1700X gegenüber dem Core i7-6800K um +13% und der Ryzen 7 1800X gegenüber dem Core i7-6850K um +12%.
Hinzu kommt in zwei von drei Fällen noch ein etwas günstigerer Preispunkt der Ryzen-Prozessoren sowie etwas günstigere Preise bei den Ryzen-Mainboards gegenüber den Intel-Mainboards (derzeit wegen der schlechten Verfügbarkeit der Ryzen-Mainboards aber noch nicht vollständig zu sehen). Und wenn man den Vergleich Achtkerner gegen Achtkerner unbedingt angehen will: Der Ryzen 7 1800X liegt gegenüber dem Core i7-6900K um -4% zurück, was angesichts des doppelten Preispunktes auf Intel-Seite natürlich trotzdem einen klaren Sieg zugunsten von AMD darstellt. Selbst gegenüber dem Core i7-6950X liegt der Ryzen 7 1800X nur magere -14% zurück, was angesichts des (mehr als) dreifachen Preises auf Intel-Seite genauso wenig für das aktuelle Intel-Topmodell spricht. AMDs muß sich also bezüglich der Anwendungs-Performance von Ryzen vor nichts verstecken, sondern stellt (wie erwartet) in allen Vergleichen das bessere Angebot gegenüber Intel zur Verfügung.
Allenfalls über den Vergleich Ryzen 7 1700 gegen Core i7-7700K könnte man etwas diskutieren, da hier das Performanceplus am kleinsten ist und beim Preispunkt (ausnahmsweise) sogar das Intel-Angebot etwas vorn liegt. Aber der konkrete Preispunkt ist auch nur eine Momentaufnahme und sollte sich im Laufe der Zeit zugunsten von AMD entwickeln, mit sicherlich dem Potential zu einem am Ende etwas günstigeren AMD-Angebot. Vor allem aber steht hier schließlich ein AMD-Achtkerner gegen einen Intel-Vierkerner – und ganz gleich, wie dies eventuell im Spiele-Bereich bewertet wird, im Bereich der allgemeinen CPU-Performance hat das Angebot eines Achtkerners unserer Meinung nach einfach viel mehr für sich als das Angebot eines Vierkerners. In derselben Situation zwischen Zwei- und Vierkerner würde man schließlich in jedem Fall den Vierkerner vorziehen.
Im Spiele-Bereich ließen sich leider nur wenige Benchmarks finden, die unseren Anforderungen genügen – was im Spiele-Bereich sich rein auf Tests bezieht, welche auf niedriger Auflösung zugunsten einer klareren CPU-Limitierung operieren. Sicherlich gibt es auch Testberichte, welche unter FullHD noch Differenzen zwischen diversen CPUs entdecken konnten, aber eine Vielzahl an anderen Tests hat mit solcherart FullHD-Benchmarks auch nur "herausgefunden", das sich da meistens gar nichts bewegt. In jedem Fall lavieren Spiele-Benchmarks unter FullHD immer an der Grenze zur Grafikkarten-Limitierung herum, wird man durch diesen Effekt faktisch nie die vollständige CPU-Performance unter Spiele aufzeigen können – sondern immer nur gewisse Bruchteile davon, was dann ebenfalls verfälschend ist.
Aufgrund der wenigen vorliegenden Zahlen zur Spiele-Performance unter niedrigen Auflösungen haben wir somit davon absehen müssen, Hardwaretests ohne Benchmark-Beteiligung von Core i7-6800 und Core i7-6850K auszuschließen. Damit war dann auch keine echte Index-Bildung bei den genannten Intel-Modellen sowie bei Ryzen 7 1700 & 1700X machbar – für diese Prozessoren konnten nur Schätzwerte angesetzt werden, was zugegeben suboptimal ist. Leider kann man ausgehend von nur einem vorliegenden echten Testresultat nun einmal keine solide Interpolation vornehmen – hoffentlich werden diese "halben" Informationslücken im Laufe der Zeit noch durch solide Testergebnisse gefüllt werden können.
Spiele-Performance (720p) | 7600K | 7700K | 1700 | 6800K | 1700X | 6850K | 1800X | 6900K | 6950K |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Technik | Kaby Lake, 4C, 3.8/4.2 GHz | Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.4/3.6 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.4/3.8 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.6/3.8 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz | Broadwell-E, 8C +HT, 3.2/3.7 GHz | Broadwell-E, 10C +HT, 3.4/3.6 GHz |
ComputerBase [25] (13 Tests) | 85% | 100% | - | - | - | 108% | 94% | 112% | 113% |
Golem [26] (9 Tests) | - | 100% | - | - | - | 99,9% | 88,3% | 106,5% | 110,3% |
PC Games Hardware [39] (8 T.) | 77,2% | 100% | - | - | - | - | 73,2% | 94,1% | 97,7% |
TweakTown [40] (4 Tests) | - | 100% | - | - | - | - | 78,4% | 99,5% | 99,2% |
4Gamer [41] (7 Tests) | - | 100% | - | - | - | - | 85,9% | 96,3% | - |
SweClockers [38] (5 Tests) | 82,7% | 100% | - | 87,7% | 75,4% | 90,6% | 78,4% | 93,2% | 91,6% |
Performance-Index | 82% | 100% | ~78% * | ~95% * | ~83% * | 99% | 86% | 104% | 106% |
Listenpreis | 242$ | 339$ | 329$ | 412$ | 399$ | 587$ | 499$ | 999$ | 1569$ |
* Schätzung ohne Wertegrundlage, mit einer gewissen Spielbreite von 1-2 Prozentpunkten zu betrachten |
Trotz vergleichsweise geringer Datenbasis sind die Benchmark-Resultate aus dem Spiele-Bereich dann doch eindeutig genug: AMDs Ryzen hat hier eine klare Schwäche gegenüber Intels Spitzenmodellen zu verdauen. Der Ryzen 7 1800X schlägt im Schnitt der Messungen gerade so einmal den (halb so teuren) Core i5-7600K – und liegt gegenüber dem in etwa im selben Preisfeld angesiedelten Core i7-6850K um immerhin -14% zurück. Dabei gab es ausreichend Testergebnisse mit einer vernünftigen Skalierung von Sechs- und Achtkern-Prozessoren selbst im Spiele-Bereich, unsere Gewichtung der Testergebnisse bei der Index-Bildung ging auch ein wenig in diese Richtung. Sprich: Intels Sechs-, Acht- und Zehnkerner können sich hier durchaus positiv präsentieren, nur AMDs neuer Achtkerner eben nicht.
Dabei zerfallen die Einzeltests in grob zwei Gruppen: Unter Spielen, welche ganz gut auf Intels Sechs-, Acht- und Zehnkerner reagieren, liegt Ryzen gut mit dabei und kann meistens sogar das Niveau des Core i7-7700K erreicht. Richtig schlecht wird es für Ryzen jedoch dann, wenn im Intel-Lager der Core i7-7700K über die Broadwell-E-Modelle regiert, sprich schneller als diese herauskommt. In solchen Situationen liegt Ryzen üblicherweise nochmals schlechter als Broadwell-E – und dann eben auch mal erheblich von der Leistungsspitze entfernt. Generell kann man sagen, das Ryzen sich bei der Spiele-Performance klar an Broadwell-E orientiert, einfach überall ein paar Prozentpunkte schlechter herauskommt. Je nachdem wie gut das Spiel auf viele CPU-Kerne reagiert, kann Ryzen damit sogar nahe der Spitze liegen – oder auch einigermaßen weit weg.
Allerdings seien zwei Einwände gegenüber diesen Resultat notiert: Erstens einmal passiert dies alles auf einem (im Durchschnitt) vergleichsweise hohen Niveau, kein Vergleich also mit AMDs bisherigen Bulldozer-Prozessoren. Jene wurden in dieser Tabelle (leider) nicht mit erfasst, da jeder Hardwaretest ein leicht anderes Bulldozer-Modell benutzte – aber generell kann man sagen, das die Bulldozer-Prozessoren grob auf einem Performance-Niveau von 50-60% gemäß des aufgestellten Performance-Index' herauskommen. Der Ryzen 7 1800X legt also zwischen 50-70% auf die Bulldozer-Performance unter Spielen oben drauf – und spielt damit insgesamt betrachtet im selben Performancefeld wie Intel mit. Die Werte der absoluten Spitzenmodelle von Intel werden zwar nicht erreicht, aber AMDs Ryzen kommt eigentlich nahe genug heran, um keine echten Nachteile erleiden zu müssen.
Und zweitens gilt generell zu bedenken, das jene aufgestellten Performancewerte nur das ausmessen, was unter den üblicherweise wenigen CPU-limitierten Spielszenen passiert – mit starker Betonung auf "wenigen". Sprich, zu 90-95% eines Spiels greift üblicherweise die Grafikkarten-Limitierung und sind alle Prozessoren gleich schnell, jene Performancewerte gelten dann nur noch für die restlichen 5-10%. Und 14% Differenz dafür, das dies nur unter 5-10% der Spielzeit wirksam wird, sind nicht wirklich viel – eigentlich zu wenig, um sich darum Sorgen zu machen. Relevant wären hier nur größere Unterschiede – oder aber, wenn die Hardwaretester mal wirklich reine CPU-Aufgaben unter Spielen testen würden. Davon gibt es eigentlich auch genug (Strategietitel, Managerspiele oder auch das reine Einladen eines Spiels), leider fehlen zu diesem Testfeld wohl die standardisierten Benchmarks. Wir haben unter den ganzen über 40 Launchreviews zu Ryzen glatt einen einzigen Benchmark einer reinen CPU-Aufgabe unter einem Spiel gefunden:
Hierbei haben Golem schlicht die Rundenberechnungs-Zeit eines Matches unter Civilization VI getestet – ein in unseren Augen sehr relevanter Benchmark, denn bei rundenbasierten Strategiespielen kann man gerade im späteren Spielverlauf durchaus länger auf die Rundenberechung warten (sehr unpassend gerade dann, wenn man schnell ein paar Runden durchlaufen lassen will). In diesem Benchmark schneidet der Ryzen 7 1800X Prozessor regelrecht hervorragend ab – und dies obwohl es sich um einen jener Benchmarks handelt, wo sich bei Intel die schnellen Kaby-Lake-Vierkerner noch vor die Broadwell-E-Modellen setzen können. Aber leider läßt sich dieses Ergebnis nicht verallgemeinern, da jenes (derzeit) nur einzeln dasteht – mehr solche Spiele-Benchmarks wären vonnöten, um aus dieser augenscheinlichen sichtbaren Tendenz eine allgemeingültige Regel machen zu können.
Die gezeigte Anwendungs- und Spiele-Performance erreichen die Ryzen-Achtkerner dabei innerhalb absolut gängiger Stromverbrauchswerte für derart potente Prozessoren. Wie den direkten Messungen allein des CPU-Stromverbrauchs bei HT4U [45], Tom's Hardware [46] und Hardware.fr [47] zu entnehmen, verbraucht der Ryzen 7 1800X zwar teilweise mehr als seine TDP von 95 Watt eigentlich aussagt – aber es ist meistens nicht bedeutsam mehr als bei Intels Kaby-Lake-Prozessoren (91W TDP) und im Endeffekt auf dem gleichen Level wie bei Intels Broadwell-E-Prozessoren (140W TDP). Regelrecht gut sind dann die Idle-Werte, welche durchgehend unterhalb von Intels Broadwell-E-Prozessoren liegen.
Ein wenig schade ist in diesem Zusammenhang dennoch, das AMD nicht ehrlicher bei der TDP war und nicht schlicht die eigenen Schwellwerte, ab denen die CPU sich selber herunterregelt, als TDP angesetzt hat. Für den Ryzen 7 1700 liegt jener Schwellwert bei 90 Watt (offizielle TDP: 65W), für Ryzen 7 1700X & 1800X dagegen bei 128 Watt (offizielle TDP: 95W). Insbesondere weil die TDP eigentlich einmal als ein Wert mit verbürgtem Spielraum definiert wurde, ist es bedauerlich, wenn die Hardwarehersteller nun immer mehr dazu übergeben, jenen Wert als Marketingangabe zu mißbrauchen. Daß der von AMD den Herstellern von Komplett-PCs für den Verbau mit Ryzen 7 1700X & 1800X zur Verfügung gestellte "Wraith Max" CPU-Kühler für Prozessoren bis 140 Watt ausgelegt ist (der dem Ryzen 7 1700 beiliegende "Wraith Spire" für 95 Watt), wäre die viel ehrlichere Angabe zur TDP – welche dann auch noch den erwähnten Spielraum beinhaltet.
Bei den dafür notwendigen CPU-Temperaturen zeigt sich Ryzen 7 mit Werten von zwischen 70-85°C unter Last als etwas hitziger die Intel-Konkurrenz. Kaby Lake kann Ryzen 7 prinzipbedingt in dieser Disziplin nicht schlagen, aber auch Broadwell-E liegt hierbei durchgehend besser. Interessanterweise wird Ryzen 7 wie auch Broadwell-E vom jeweiligen CPU-Hersteller altherkömmlich verlötet – ein "CPU-Köpfen" macht also im Fall dieser CPUs wenig Sinn. Allerdings kommt Ryzen auf den erreichten Temperaturen auch vernünftig zurecht, die heutigen CPU-Kühler sowie auch AMDs eigene Wraith-Kühler sind hierfür auslegt, ohne deswegen zur Turbine zu mutieren. Nur für die Übertaktungsaussichten sind diese vergleichsweise hohen CPU-Temperaturen natürlich nicht so gut – für erstklassige Übertaktungsergebnisse muß man bei Ryzen 7 wohl auch erstklassige Kühllösungen ansetzen müssen.
Leider gab es von den beiden kleineren Ryzen-Modellen Ryzen 7 1700 & 1700X nur recht wenige entsprechende Übertaktungsresultate, allerdings ist die grobe Tendenz auch so mittels der vielen Übertaktungsresultate zum Ryzen 7 1800X sichtbar. Die hierzu nachfolgend aufgelisteten Ergebnisse der Launchreviews richten sich ausschließlich an den unter normalen Kühlmaßnahmen (Luft oder Standard-Wassserkühlung) erreichten und natürlich stabilen Übertaktungsresultaten aus. Die von AMD angesetzte default-Spannung der Ryzen-Achtkerner wollte keiner der Testberichte wirklich ganz konkret notieren – doch augenscheinlich laufen jene Prozessoren mit ~1.2V los, können sich aber unter Last auch bis zu ~1.35V genehmigen.
Da bleibt dann gemäß den AMD-Richtlinien zur Ryzen-Übertaktung nicht mehr viel Platz, denn AMD empfiehlt eine CPU-Spannung von nicht mehr als 1.35V für die tägliche, dauerhaft laufende Übertaktung. Jede höhere Spannung soll dann laut AMD entgegen der Langlebigkeit der Prozessoren gehen – wobei dies meistens nur ein üblicher Spruch der Hersteller zur eigenen rechtlichen Absicherung darstellt, in der Praxis bei meist nur ca. 5 Jahre benutzten Prozessoren kein beachtbarer Effekt eintritt. Bis zu 1.45V sieht AMD in diesem Sinne noch als gangbar an, danach fängt dann wohl der wirklich kritische Bereich an. In der Overclocking-Praxis sind nur wenige Testberichte über diese 1.45V hinausgegangen – wobei sich das ganze augenscheinlich auch nicht lohnt, denn die erreichten Overclocking-Taktraten waren nur in den seltensten Fällen durch eine zu zaghafte Spannungszugabe limitiert:
Ryzen 7 1700 | Ryzen 7 1800X | ||
---|---|---|---|
ComputerBase [48] | 3899 MHz @ 1.352V | ComputerBase [48] | 4050 MHz |
Overclockers Club [49] | 4091 MHz @ 1.440V | Overclockers Club [49] | 4041 MHz @ 1.416V |
Top Ten Gamer [50] | 3900 MHz @ 1.3V | Top Ten Gamer [50] | 3900 MHz @ 1.35V |
Hardwareluxx [51] | 3991 MHz @ 1.461V | ||
PCLab [52] | 4075 MHz @ 1.385V | ||
PurePC [53] | 4100 MHz @ 1.450V | ||
Hardware.fr [54] | 3999 MHz @ 1.330V | ||
Adrenaline [33] | 3991 MHz @ 1.404V | ||
3DNews [55] | 3999 MHz @ 1.548V | ||
3DMGame [56] | 3993 MHz @ 1.352V | ||
Benchmark.pl [57] | 3991 MHz @ 1.368V | ||
Expreview [58] | 4000 MHz | ||
Jagat Review [59] | 3991 MHz @ 1.404V | ||
Tek.no [60] | 4000 MHz @ 1.417V | ||
Zol.com [61] | 4000 MHz | ||
Vortez Hardware [62] | 4091 MHz | ||
TweakTown [63] | 3999 MHz @ 1.504V | ||
Tom's Hardware [64] | 4000 MHz @ 1.425V | ||
Overclockers [65] | 4018 MHz @ 1.380V | ||
Legit Reviews [66] | 4091 MHz @ 1.464V | ||
KitGuru [67] | 4099 MHz @ 1.439V | ||
Hot Hardware [68] | 4000 MHz @ 1.35V | ||
Hexus [69] | 4100 MHz @ 1.375V | ||
HardwareZone [70] | 4050 MHz @ 1.4V | ||
SweClockers [71] | 4049 MHz @ 1.461V | ||
Hardware Canucks [70] | 4099 MHz @ 1.40V | ||
HWBox [72] | 4000 MHz @ 1.42V | Guru3D [73] | 4124 MHz @ 1.526V |
Hardware.info [74] | 4091 MHz @ 1.456V | Gamers Nexus [75] | 3900 MHz |
Overclockers Club [49] | 3991 MHz @ 1.464V | eTeknix [76] | 4091 MHz @ 1.488V |
ComputerBase [48] | 4050 MHz | Bit-Tech [77] | 4000 MHz @ 1.425V |
TechSpot [78] | 3950 MHz | TechSpot [78] | 4100 MHz @ 1.35V |
Ryzen 7 1700X | Ryzen 7 1800X |
Wie gut an den vielen Einzelergebnissen zum Ryzen 7 1800X zu sehen, scheint bei diesem Prozessor eher denn eine generelle "Taktmauer" bei ca. 4.1 GHz zu existieren. Manche Testexemplare schaffen es bis zu dieser Mauer, die meisten kommen nur bis 4.0 GHz, einige erreichen sogar nur 3.9 GHz. Dabei ist es augenscheinlich nicht von wirklicher Relevanz, ob man mit einer besonders hohen CPU-Spannung herangeht – manche Testexemplare schaffen die 4.0 GHz auch schon auf 1.35V, andere erst viel später. Mit ganz hohen Spannungszugaben ist also nicht wirklich etwas herauszuholen, das Ryzen-Die limitiert eher generell. Eher dürfte man mit besseren Kühllösungen größeren Erfolg haben – aber dafür muß es dann schon eine wirklich herausragende Kühlung sein, welche möglichst auch die (unter Spannungszugabe sehr hitzig werdenden) Spannungswandler umfaßt.
In der Summe der vorliegenden Übertaktungsergebnisse erreicht der Ryzen 7 1800X ein durchschnittliches Übertaktungsergebnis von 4030 MHz – gerade so knapp oberhalb der nominellen Taktraten, welche immerhin einen Boosttakt von bis zu 4.0 GHz (natürlich nicht auf allen Kernen gleichzeitig) erlauben. Gemessen an den nominellen Taktraten dieses Prozessors von 3.6/4.0 GHz ist dies allerdings eine arg schwache Kür. Dies ist eine jener Übertaktungen, welche sich fast nicht lohnen – und zumeist nur deshalb durchgeführt werden, um die 4 GHz sehen zu können. Zur Ehrenrettung von AMD sei allerdings erwähnt, das AMD speziell den Ryzen 7 1800X Prozessor ganz offiziell als ein Modell angesetzt hat, was für diejenigen Anwender gedacht ist, welche die besten Performance haben, deswegen aber eben nicht übertakten wollen.
Die Übertaktungschancen der kleineren Ryzen-Achtkernern sehen dann relativ betrachtet besser aus: Ryzen 7 1700 & 1700X erreichen tendentiell dieselben Übertaktungsergebnisse wie der Ryzen 7 1800X (für eine solide Durchschnittsbildung liegen zu wenige Einzelwerte vor) – womit angesichts niedrigerer nomineller Taktraten der relative Übertaktungserfolg bei Ryzen 7 1700 & 1700X größer ist. Insbesondere der Ryzen 7 1700 dürfte sich aus dieser Achtkerner-Riege faktisch am besten zur Übertaktung eignen, denn nominell 3.3/3.7 GHz unter Übertaktung auf 4.0 GHz oder notfalls 3.9 GHz hochzubringen, sieht dann schon durchaus ansprechend aus. Damit kommt AMD auch hier und da an die von Intel gebotenen (relativen) Übertaktungserfolge heran – ohne jedoch auch nur in die Nähe von echten Spitzenübertaktungen zu kommen.
Noch etwas präziser sind dann die Overclocking-Statistiken zu Ryzen seitens des US-Händlers Silicon Lottery [79]: Selbiger verkauft vorselektierte Prozessoren – und im Zuge dessen mussten natürlich erst einmal reihenweise Ryzen-CPUs auf deren Taktbarkeit getestet werden. Diese Ergebnisse sind beim Ryzen 7 1800X nahezu gleich gegenüber jenen aus den Launchreviews – bei den kleineren Modellen Ryzen 7 1700 & 1700X allerdings beachtbar schlechter, wobei in diesem Fall die Datenmenge der Launchreviews wie gesagt auch zu klein war. Mittels der Overclocking-Werte von Silicon Lottery ist klar zu sehen, das die kleineren Modelle keine wirklich großen Chancen auf 4.0 GHz Takt haben, sondern im Schnitt bei einer Übertaktung auf 3.9 GHz ankommen dürften – mit auch der Chance, das schon bei 3.8 GHz Schluß ist. Selbst beim Ryzen 7 1800X sind allerdings die 4.0 GHz Takt nicht gesetzt, sondern werden nur im Mittel der Ergebnisse erreicht – was bedeutet, das besseren Ergebnissen als 4.0 GHz demzufolge auch schlechtere Ergebnisse als 4.0 GHz gegenüberstehen müssen.
Ryzen 7 1700 | Ryzen 7 1700X | Ryzen 7 1800X | |
---|---|---|---|
Technik | Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.4/3.8 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz |
@ 3.8 GHz | 93% (@ 1.376V) | 100% (@ 1.360V) | - |
@ 3.9 GHz | 70% (@1.408V) | 77% (@1.392V) | 97% (@1.376V) |
@ 4.0 GHz | 20% (@1.440V) | 33% (@1.424V) | 67% (@1.408V) |
@ 4.1 GHz | - | - | 20% (@1.440V) |
Grob gesehen kann man also Ryzen 7 1700 & 1700X auf 3.9 GHz als normalerweise erreichbare Übertaktung einschätzen, den Ryzen 7 1800X als einzigen auf 4.0 GHz normalerweise (aber nicht garantiert) erreichbare Übertaktung. So gesehen ist Ryzen dann doch kein wirklich schlechter Übertakter – man darf nur nicht den Fehler begehen, die am höchsten getakteten Ryzen-Modelle als Übertaktungsgrundlage zu verwenden, denn jene sind dafür von AMD explizit nicht gedacht. Daß man mit den kleineren Modellen einer Prozessoren-Serie auch gut übertakten kann, ist aus Intel-Sicht natürlich ungewohnt, aber dies ist ganz und allein Intels Problem. Die kleineren Ryzen-Modelle dürften in jedem Fall (wahrscheinlich genauso bei den noch anstehenden Vier- und Sechskernern) ganz vernünftige Übertakter geben – ohne in dieser Disziplin herauszuragen, aber dies fällt speziell dem Core i7-7700K angesichts dessen hoher nomineller Taktraten inzwischen genauso schwierig.
Diese insgesamt mittelmäßigen Übertaktungsergebnisse bei Ryzen 7 bedeuten dann aber auch, daß das Performance-Ergebnis unter Übertaktung knapper wird, die Intel-Prozessoren unter Overclocking näher an Ryzen heranrücken (Anwendungs-Performance) bzw. noch etwas mehr davonziehen (Spiele-Performance). Zum Vorteil von AMD ist allerdings auch zu werten, das man mit fester Übertaktungs-Absicht die teureren Modelle Ryzen 7 1700X & 1800X faktisch links liegenlassen und gleich auf das (deutlich) günstigere Modell Ryzen 7 1700 (329$) gehen kann. Die preislich hierbei passenden Intel-Gegenspieler Core i7-7700K (339$) bzw. Core i7-6800K (412$) mögen zwar teilweise die höheren Übertaktungsgewinne auswerfen – dies reicht jedoch immer noch nicht aus, um zumindest bei der Anwendungs-Performance einen Ryzen-Achtkerner auf 3.9 GHz zu überrunden.
7600K | 7700K | 1700 | 6800K | 1700X | 6850K | 1800X | 6900K | 6950K | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Technik | Kaby Lake, 4C, 3.8/4.2 GHz | Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.4/3.6 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.4/3.8 GHz | Broadwell-E, 6C +HT, 3.6/3.8 GHz | Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz | Broadwell-E, 8C +HT, 3.2/3.7 GHz | Broadwell-E, 10C +HT, 3.4/3.6 GHz |
übliches OC-Ergebnis | ~4.9 GHz | ~4.9 GHz | ~3.9 GHz | ~4.3 GHz | ~3.9 GHz | ~4.3 GHz | ~4.0 GHz | ~4.3 GHz | ~4.3 GHz |
Anwendungs-Performance | 77% | 100% | 105% | 101% | 114% | 107% | 120% | 125% | 139% |
Anwendungs-Perf. @ OC | ~92% | ~111% | ~122% | ~121% | ~122% | ~121% | ~125% | ~151% | 168% |
Spiele-Performance | 82% | 100% | ~78% * | ~95% * | ~83% * | 99% | 86% | 104% | 106% |
Spiele-Performance @ OC | ~95% | ~109% | ~87% * | ~110% | ~87% * | ~110% | ~89% | ~120% | ~122% |
Listenpreis | 242$ | 339$ | 329$ | 412$ | 399$ | 587$ | 499$ | 999$ | 1569$ |
* Schätzung ohne Wertegrundlage, mit einer gewissen Spielbreite von 1-2 Prozentpunkten zu betrachten |
Vielmehr kann sich Ryzen trotz der geringen Overclocking-Performancezuwächse gegenüber Intel auch unter Übertaktung noch knapp durchsetzen – logischerweise nur bei der Anwendungs-Performance, im Spiele-Bereich sieht es wie bekannt grundsätzlich anders aus. Aber da kommt Ryzen mittels Übertaktung wenigstens deutlich näher an den Intel-Standard heran, womit der in der Praxis auftretende Performance-Unterschied unter Spielen nochmals (etwas) weniger bedeutungsvoll wird. Davon ganz abgesehen kann sich Broadwell-E unter Übertaktung im Spiele-Bereich dann endlich deutlicher von den Kaby-Lake-Vierkernern absetzen – Vielkern-Prozessoren können also sehr wohl auch unter Spiele-Benchmarks klar vorn liegen (was dann auch für die langfristigen Aussichten bei Ryzen-Nachfolgern interessant ist).
Bleibt die letzte Frage übrig – die nach der abschließenden Bewertung der hiermit aufgelaufenen Resultate. Die Meinungen zu Ryzen gehen schließlich weit auseinander: Die einem sind enttäuscht ob der Spiele-Schwäche der Zen-Architektur sowie der nur mittelmäßigen Overclocking-Neigung, die anderen sehen eher die Vorteile bei der Anwendungs-Performance und das gute Preis/Leistungs-Verhältnis. Beide Ansichten sind durchaus valide – den reinen Gamer mögen die Vorteile bei der Anwendungs-Performance weniger interessieren, dem Workstation-Benutzer sind wiederum (selbst bei eigenem Gaming-Einsatz) die gewissen Nachteile unter der Spiele-Performance fast egal, so lange nur die Performance-Grundlagen stimmen (was sie augenscheinlich tun).
Ergo ist Ryzen 7 derzeit primär eine subjektive Angelegenheit – subjektiv darauf bezogen, wo die persönlichen Schwerpunkte der CPU-Nutzung liegen. Reine Gamer kommen mit einem Intel-Vierkerner (momentan) wohl etwas besser weg, für PC-Arbeiter wäre dagegen die bessere Anwendungs-Performance das gewichtigere Argument. Wer zwischen diesen beiden Polen liegt, hat die Qual der Wahl – wobei unsere subjektive Tendenz eher dahin geht, der höheren Anwendungs-Performance den Vorrang zu geben, da man mit jener viel häufiger zu tun hat als mit CPU-limitierten Szenen in PC-Spielen. Zudem besteht durchaus der Verdacht, das Ryzen 7 selbst unter Spielen bei reinrassigen CPU-Aufgaben doch mindestens genauso gut wie Intel ist – leider wurde selbiges nur singulär ausgemessen. Und am Ende ist ein Achtkerner einfach zukunftsgewandter als ein Vierkerner, dürfte sich die Performance des Achtkerners über die Zeit besser entwickeln als jene des Vierkerners (wenn mehr Software mit einer besseren Achtkern-Skalierung erscheint).
Betrachtet man zudem die aufgerufenen Preispunkte, dann ist Ryzen 7 sogar eher in der Vorhand zu sehen: Insbesondere im Vergleich mit Broadwell-E können sich Ryzen 7 1700X & 1800X sehr gut positionieren – allein der Ryzen 7 1700 hat ein wenig Probleme, sich deutlich genug von Intels Core i7-7700K aus der Kaby-Lake-Generation abzusetzen. Gutklassige Angebote, die jederzeit gangbar sind, stellen die Ryzen 7 Prozessoren in jedem Fall dar. Es gibt Vor- und Nachteile, sicherlich keinen klaren Sieg gegenüber Intel – aber eben auch keinen deutlichen Nachteil. Vielmehr bleiben alle Schwachpunkte von Zen/Ryzen ausreichend deutlich im Rahmen, stellen also nirgendwo etwaige Sollbruchstellen dar.
![]() Ryzen 7 Performance-Überblick @ default-Taktraten [81] |
![]() Ryzen 7 Performance-Überblick @ Overclocking [83] |
Und hier liegt dann die entscheidende Aussage zu Ryzen 7: AMD ist deutlich zurück, mit Intel auf Augenhöhe und betrachtend das Preis/Leistungs-Verhältnis sogar meistens besser als Intel aufgestellt (dies muß AMD als kleinerer der beiden CPU-Bauer natürlich so handhaben). Dies ist kein Vergleich zum Launch der Bulldozer-Architektur, als man überall nur zweiter Sieger war und sich am Ende nur mit erheblichen Preissenkungen und dem Neuheitswert von Achtkern-Prozessoren gewisse Marktanteile sichern konnte. Heuer legt AMD mit Ryzen 7 ein grundsolides Produkt mit Stärken und Schwächen vor, welches allerdings keinerlei Vorzugsbehandlung benötigt, um gegenüber Intel bestehen zu können.
Im Vergleich zu den Vorab-Prognosen kommt Ryzen 7 natürlich etwas schwächer heraus – aber viel an Vorab-Prognosen ist üblicherweise einfach nur Marketing seitens des Herstellers, welcher logischerweise den Hype um sein neues Produkt schüren will. Wohlweislich hat AMD vorab nichts zur Spiele-Performance gesagt, welche wie gesagt schwächer als bei Intel herausgekommen ist – nur beim Overclocking hat man sich leider zu regelrechten Fehlmeldungen hinreißen lassen, denn wirklich Overclocking-geeignet sind letztlich nur die kleineren Ryzen-Exemplare, bei den größeren geht AMD schon selber in Richtung der maximal möglichen Taktfrequenzen.
Andererseits gilt auch: Hätte man uns vor einem Jahr dieses Ergebnis prophezeit – man hätte es weithin mit Kußhand angenommen. Ryzen wurde schließlich einstmals prognostiziert auf eine Performance in Augenhöhe mit Sandy Bridge & Ivy Bridge, bestenfalls auf dem Niveau von Haswell liegend – nun schlägt man teilweise der Niveau von Broadwell-E, was wie gesagt weit oberhalb der vorherigen Prognosen liegt. Selbst der Spiele-Schwäche von Ryzen kann man noch etwas gutes abgewinnen, denn letztlich können die Spieler auch später noch mit zukünftigen Zen-Verbesserungen überzeugt werden – eine Ryzen-Schwäche unter der Anwendungs-Performance wäre hingegen viel desaströser, denn letztlich nicht fixbar und vor allem auch schlecht für AMDs Aussichten im Workstation- und Server-Markt.
So aber dürfte AMD mit Ryzen 7 eine gute Grundlage dafür haben, sich wieder zurück im Prozessoren-Wettbewerb zu melden. Alle derzeit festgestellten Schwächen sind letztlich auf das Gesamtbild bezogen halb so wird, die Stärken hingegen ausreichend, um wieder ernsthaft mit Intel in den Ring zu steigen. Zudem ist vor allem der Ausblick sehr positiv: Die erstklassige Anwendungs-Performance ist eine perfekte Grundlage zu noch stärkeren Ryzen-Prozessoren mittels zukünftiger Ausbaustufen der Zen-Architektur. Derzeit noch fehlende Windows- und Spiele-Patches [13] zugunsten von Ryzen könnten das Performance-Bild weiter verbessern helfen, auch wenn man sich hiervon keine Wunderdinge erwarten sollte. Und letztlich arbeitet sowieso noch die Zeit für AMDs Achtkern-Prozessoren, sollten jene per auf Achtkern-CPUs besser angepasste Anwendungen & Spiele langfristig nochmals (maßvoll) stärker werden können.
Am Ende hat AMD das mit Ryzen/Zen erreicht, was man sich mit dieser neuen Prozessoren-Architektur erhofft & gedacht hatte: Einen neuen Start im Prozessoren-Geschäft – nicht völlig gleich zum seinerzeitigen K7-Launch, aber auch nicht vollkommen davon abweichend. Und AMD brauchte diesen neuen Start sehr wohl, ohne neuen Schwung aus seinen Kerngeschäftsfeldern ist das Unternehmen gegenüber dem massiv größeren Wettbewerber Intel und natürlich auch gegenüber dem derzeit vom Erfolg glatt umgerannten nVidia nicht konkurrenzfähig – womit den Konsumenten perspektivisch sogar die einzige Konkurrenz wegbrechen können, welche im CPU- und GPU-Geschäft überhaupt noch existiert. Ryzen/Zen dürften diese tiefschwarze Zukunftsvision (derzeit) zuverlässig verhindert haben, denn AMD hat hiermit die Grundlage für gute CPU-Geschäfte über die nachfolgenden Jahre gelegt.
Verweise:
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[3] http://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-14-mai-2014
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[6] http://www.3dcenter.org/artikel/amds-zen-praesentation
[7] http://www.3dcenter.org/news/intel-haswell
[8] http://www.3dcenter.org/news/intel-broadwell
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[11] http://www.3dcenter.org/news/intel-kaby-lake
[12] https://en.wikipedia.org/wiki/AVX-512
[13] http://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-45-maerz-2017
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