Spielepublisher Electronics Arts hat auf seiner Online-Plattform Origin [1] die Systemanforderungen zum am 19. November startenden und aber schon am 8. Oktober in die offene Beta gehenden "Star Wars: Battlefront [2]" bekanntgegeben. Der Shooter auf Basis der Frostbite-Engine von Spieleentwickler DICE geht mit einigen heftigen Hardware-Anforderungen ins Rennen – zumindest die Mindest-Anforderungen in Form eines 64bittigen Windows samt einer DirectX-11-Grafikkarte entsprechen erst einmal nur dem aktuellen Normalzustand. Eher interessant in dieser Frage sind die mindestens 8 GB und empfohlen 16 GB Hauptspeicher, welche das Spiel sehen will – was natürlich (normalerweise) nicht bedeutet, daß das Spiel mit unterhalb von 8 GB gar nicht startet, solcherart harte Begrenzungen werden eigentlich nur höchstselten eingebaut.
Die Anforderungen auf Prozessoren-Seite sind dann eher nicht besonders hoch, auch wenn man diesbezüglich leider nur Angaben zu Intel-Modellen von sich gab. Zwar wurden für minimale wie auch empfohlene Anforderungen ausschließlich Skylake-Prozessoren [3] genannt, ähnlich leistungsstarke Modelle früherer Generationen dürften aber sicherlich genauso gut mitkommen. Der minimal genannte Core i3-6300T dürfte sicherlich von vielen früheren Core-i3-Prozessoren genauso erreichbar sein, ebenso natürlich wie von allen Intel-Vierkernern, AMDs FX-Prozessoren und den modernsten AMD-APUs. Nur die Spielbarkeit unter (selbst vierkernigen) Core-2-Prozessoren steht etwas in Frage, da heutzutage viele Spieleentwickler diese Prozessoren langsam aus den Augen verlieren. Empfohlen wird hingegen ein Core i5-6600, was wohl auch von allen anderen halbwegs modernen Intel-Vierkernern zu matchen ist – ob die schnellsten FX-Prozessoren hier auch noch mitbieten können, bliebe dann konkrete Tests abzuwarten.
Die Anforderungen auf Grafikkarten-Seite sehen minimal Radeon HD 7850 (Perf.Index 225% [4]) oder GeForce GTX 660 (Perf.Index 250% [4]) mit jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher vor, was für Minimum-Anforderungen schon einmal nicht schlecht ist – das waren früher einmal gutklassige Grafikkarten des Performance-Segments. Empfohlen werden hingegen Radeon R9 290 (Perf.Index 480% [4]) oder GeForce GTX 970 (Perf.Index 520% [4]) mit jeweils 4 GB Grafikkartenspeicher, was auf hohe Grafikkarten-Anforderungen beim Ausfahren der vollständigen Bildqualität hindeutet. Interessanterweise wird in beiden Fällen eine etwas schwächere AMD-Karte als gleichwertig zu einer etwas stärkeren nVidia-Karte genannt – was eventuell als Hinweis darauf zu verstehen ist, daß Star Wars: Battlefront unter AMD-Grafikkarten etwas besser luft als unter nVidia-Grafikkarten.
minimale Anforderungen | empfohlene Anforderungen | |
---|---|---|
Betriebssystem | Windows Vista, 7, 8, 8.1 & 10 64-Bit (Windows Vista nicht offiziell erwähnt) | |
Prozessor | ? Intel Core i3-6300T (2C+HT, 3.3 GHz) |
? Intel Core i5-6600 (4C, 3.3/3.9 GHz) |
RAM | 8 GB | 16 GB |
DirectX | DirectX 11.0 | DirectX 11.1 |
Grafikkarte | AMD Radeon HD 7850 nVidia GeForce GTX 660 |
AMD Radeon R9 290 nVidia GeForce GTX 970 |
VRAM | 2 GB | 4 GB |
HDD | 40 GB freier Festplattenplatz | |
Dienste | keine | |
Speichermengen sowie Anzahl an CPU-Rechenkernen werden in aller Regel nicht zwingend vorausgesetzt |
Nominell lassen diese Anforderungen nicht mehr all zu viel Platz für die 4K-Auflösung oder Downsampling/Supersampling-Spielereien – zwischen Minimum und Empfehlung liegt bei den genannten Grafikkarten immerhin ein Faktor 2,1 im 3DCenter Performance-Index [4], was gemäß der diesbezüglichen Erfahrung zu anderen Spieletiteln [5] einen recht hohen Wert darstellt. Unsicher ist natürlich noch, für welche exakten Monitor-Auflösung diese Empfehlungen gelten – dies kann das Bild noch entscheidend verschieben. Doch lassen sich diese Anforderungen wenigstens grob mittels entsprechender Tests bestätigen, kündigt sich mit Star Wars: Battlefront ein guter Hardware-Fresser und daraus resultierend eventuell auch ein gewisser Anreiz zur Aufrüstung vieler PCs-Systeme an.
Nachtrag vom 7. Oktober 2015
Aufgrund der teilweise sehr hohen Systemanforderungen zu Star Wars: Battlefront hat man sich bei Eurogamer [6] den Titel anhand der aktuellen Beta-Version angesehen und kann größtenteils Entwarnung geben: Auf einem PC mit Core i7-4790, 8 GB RAM und Radeon R9 290X konnten unter FullHD auf Ultra-Settings Frameraten von durchgehend über 60 fps erzielt werden. Dies bedeutet zum einen, daß die Empfehlung von 16 GB RAM womöglich überzogen ist und 8 GB ihren Dienst genauso gut tun werden. Zum anderen dürften auch noch jede Menge anderer Grafikkarten gut mitkommen, wenn eine Radeon R9 290X zwischen 60 und 80 fps erzielt – da schaffen vermutlich selbst Radeon R9 380 und GeForce GTX 960 noch um die 40 fps (zumindest wenn deren nur 2 GB Grafikkartenspeicher keine Probleme macht). Hier wurde wohl einiges viel heißer gekocht als es letztlich gegessen wird – was in gewissem Sinne erstaunlich ist, denn normalerweise tendieren Spielepublisher nicht dazu, zu hohe Hardware-Anforderungen für ihre Produkte anzugeben, sondern vielmehr eher bewußt die Hardware-Anforderungen schönfärberisch zu niedrig anzugeben, um keine potentiellen Käufer zu verschrecken. Die sicherlich bald anstehenden ernsthaften Hardware-Tests zu Star Wars: Battlefront dürften dann auch die letzten Fragen dazu beantworten, welche Hardware man nun wirklich für diesen Titel benötigt.
Nachtrag vom 8. Oktober 2015
Die ComputerBase [7] bietet erste Benchmarks aus der Open Beta von Star Wars: Battlefront, welche nun nicht gerade nach einem wirklichen Leistungsfresser aussehen: Hierbei kam man sowohl mit Radeon HD 7950 als auch GeForce GTX 760 unter 1920x1080 und maximaler Bildqualität samt FXAA auf über 45 fps – die Leistungsspitze um Radeon R9 Fury X und GeForce GTX 980 Ti kam sogar auf dreistellige Frameraten. Damit reichte es für die letztgenannten Karten selbst unter der UltraHD-Auflösung noch für über 40 fps. Zumindest an der Leistungsspitze kommen AMD-Grafikkarten im übrigen leicht besser weg, was allerdings auch so erwartet worden war. Beachtenswert ist zudem, daß auf CPU-Seite tatsächlich vier logische Rechenkerne erforderlich zu sein scheinen – auf einem Zweikerner ohne HyperThreading stürzt das Spiel einfach ab. Allerdings kann dies kaum an den Anforderungen zur CPU-Rechenleistung liegen, denn es konnte kaum eine Skalierung bei differiender CPU-Power festgestellt werden. Die von Electronic Arts bekanntgegebenen offiziellen Systemanforderungen liegen also ziemlich daneben, das Spiel kommt bezüglich seiner realen Hardware-Anforderungen auf einem mittelhohen, aber keineswegs herausragenden Niveau heraus.
Verweise:
[1] http://www.origin.com/en-th/store/buy/star-wars-battlefront/pc-download/base-game/standard-edition
[2] http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dvideogames&field-keywords=Star+Wars%3A+Battlefront&tag=3dcentorg-21
[3] http://www.3dcenter.org/news/intel-stellt-den-grossen-rest-des-skylake-portfolios-offiziell-vor
[4] http://www.3dcenter.org/news/schneller-performance-ueberblick-der-28nm-grafikkarten
[5] http://www.3dcenter.org/newskategorie/spiele-systemanforderungen
[6] http://www.eurogamer.net/articles/digitalfoundry-2015-hands-on-with-star-wars-battlefront
[7] http://www.computerbase.de/2015-10/star-wars-battlefront-erste-benchmarks-der-open-beta/